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Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657.

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Johannis Angeli
121. Daß Glied hat deß Leibes wesen.
Hastu nicht Leib und Seel und Geist mit Gott gemein:
Wie kanstu dann ein Glied im Lerbe JEsu seyn?
122. Die geistliche Weinrebe.
Jch bin die Reb' im Sohn/ der Vatter pflantzt und
speist/
Die Frucht die auß mir wächst ist GOtt der heilge
Geist.
123. Gedult hat jhr warumb.
Ein Christ trägt mit Gedult sein Leyden/ Creutz und
Pein/
Damit er ewig mag bey seinem JEsu seyn.
124. GOtt ist voller Sonnen.
Weil der gerechte Mensch gläntzt wie der Sonnen-
schein/
So wird nach dieser Zeit GOtt voller Sonnen seyn
125. Du must daß wesen haben.
GOtt selbst ists Himmelreich: wiltu in Himmel kommen/
Muß GOttes wesenheit in dir seyn angeglommen.
126. Die Gnade wird Natur.
Fragstu warumb ein Christ sey From/ Gerecht und
Frey?
So fragestu warumb ein Lamm kein Tieger sey.
127. Daß Liebst' auf dieser Erden.
Fragstu was meine Seel am Liebsten hat auf Erden?
So wisse daß es heist: mit nichts beflekket werden.
128. Der Himmel steht stätts offen.
Verzweifle nicht mein Christ/ du kanst in Himm el draben/
So du nur magst darzu ein Mannlich Hertze haben.
129. Eins jeden Eigenschafft.

Daß Thier wird durch die Art/ der Mensch durch den
Verstandt/

Der
Johannis Angeli
121. Daß Glied hat deß Leibes weſen.
Haſtu nicht Leib und Seel und Geiſt mit Gott gemein:
Wie kanſtu dann ein Glied im Leꝛbe JEſu ſeyn?
122. Die geiſtliche Weinrebe.
Jch bin die Reb’ im Sohn/ der Vatter pflantzt und
ſpeiſt/
Die Frucht die auß mir waͤchſt iſt GOtt der heilge
Geiſt.
123. Gedult hat jhr warumb.
Ein Chriſt traͤgt mit Gedult ſein Leyden/ Creutz und
Pein/
Damit er ewig mag bey ſeinem JEſu ſeyn.
124. GOtt iſt voller Sonnen.
Weil der gerechte Menſch glaͤntzt wie der Sonnen-
ſchein/
So wird nach dieſer Zeit GOtt voller Sonnen ſeyn
125. Du muſt daß weſen haben.
GOtt ſelbſt iſts Him̃elreich: wiltu in Him̃el kom̃en/
Muß GOttes weſenheit in dir ſeyn angeglommen.
126. Die Gnade wird Natur.
Fragſtu warumb ein Chriſt ſey From/ Gerecht und
Frey?
So frageſtu warumb ein Lamm kein Tieger ſey.
127. Daß Liebſt’ auf dieſer Erden.
Fragſtu was meine Seel am Liebſten hat auf Erden?
So wiſſe daß es heiſt: mit nichts beflekket werden.
128. Der Himmel ſteht ſtaͤtts offen.
Verzweifle nicht mein Chriſt/ du kanſt in Him̃ el drabẽ/
So du nur magſt darzu ein Mannlich Hertze haben.
129. Eins jeden Eigenſchafft.

Daß Thier wird durch die Art/ der Menſch durch den
Verſtandt/

Der
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[72[70]/0076] Johannis Angeli 121. Daß Glied hat deß Leibes weſen. Haſtu nicht Leib und Seel und Geiſt mit Gott gemein: Wie kanſtu dann ein Glied im Leꝛbe JEſu ſeyn? 122. Die geiſtliche Weinrebe. Jch bin die Reb’ im Sohn/ der Vatter pflantzt und ſpeiſt/ Die Frucht die auß mir waͤchſt iſt GOtt der heilge Geiſt. 123. Gedult hat jhr warumb. Ein Chriſt traͤgt mit Gedult ſein Leyden/ Creutz und Pein/ Damit er ewig mag bey ſeinem JEſu ſeyn. 124. GOtt iſt voller Sonnen. Weil der gerechte Menſch glaͤntzt wie der Sonnen- ſchein/ So wird nach dieſer Zeit GOtt voller Sonnen ſeyn 125. Du muſt daß weſen haben. GOtt ſelbſt iſts Him̃elreich: wiltu in Him̃el kom̃en/ Muß GOttes weſenheit in dir ſeyn angeglommen. 126. Die Gnade wird Natur. Fragſtu warumb ein Chriſt ſey From/ Gerecht und Frey? So frageſtu warumb ein Lamm kein Tieger ſey. 127. Daß Liebſt’ auf dieſer Erden. Fragſtu was meine Seel am Liebſten hat auf Erden? So wiſſe daß es heiſt: mit nichts beflekket werden. 128. Der Himmel ſteht ſtaͤtts offen. Verzweifle nicht mein Chriſt/ du kanſt in Him̃ el drabẽ/ So du nur magſt darzu ein Mannlich Hertze haben. 129. Eins jeden Eigenſchafft. Daß Thier wird durch die Art/ der Menſch durch den Verſtandt/ Der

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657, S. 72[70]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_schlussrime_1657/76>, abgerufen am 26.11.2024.