Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657.Johannis Angeli 12. Jn Einem alles Heyl. Jn Einem steht mein Heil/ in Einem meine Ruh: Drumb lauff ich mit Verlust viel dings dem Einem zu. 13. Die Eigenschafft der dreyen Stände. Die Büsser stehn Gott an/ die freyen danken Jhm/ Die Bräute sind voll Lieb' und Ruh wie Seraphim. 14. GOtt giebt daß groß' im kleinen. Nimb was der HErr dir giebt/ Er giebt daß groß im kleinen/ Jn schlechten schlakken Gold/ ob wirs zwar nicht ver- meinen. 15. Uberschrifft der Heiligen Agatha. Diß war die keusche Seel/ die GOtt von freyer Hand Geehrt hat/ und erlöst jhr Volk und Vaterland. 16. Der Schnee in der Sonne. Wie schöne gläntzt der Schnee/ wann jhn der Son- nenstrahlen Mit Himmelischen Licht bestreichen und bemahlen! So gläntzt auch deine Seel/ so sie ist weiß wie Schnee: Wann sie beschienen wird vom Aufgang auß der Höh. 17. Zu dem HErren JEsu. Jch nah mich HERR zu dir als meinem Sonneschein/ Der mich erleueht/ erwärmt/ und macht lebendig sein. Nahstu dich wiederumb zu mir als deiner Erden/ So wird mein Hertze bald zum schönsten Früling werden. 18. Der Tugend Ziel ist GOtt. GOtt ist der Tugend Ziel/ jhr antrieb/ jhre Kron'/ Jhr eintziges warumb/ und ist auch all' jhr Lohn. 19. Ein gutt Gewissen. Waß ist ein gutter Muth der wol mit GOtte steht? Ein stättes frölich sein/ und ewiges Panket. 20. Die
Johannis Angeli 12. Jn Einem alles Heyl. Jn Einem ſteht mein Heil/ in Einem meine Ruh: Drumb lauff ich mit Verluſt viel dings dem Einem zu. 13. Die Eigenſchafft der dreyen Staͤnde. Die Buͤſſer ſtehn Gott an/ die freyen danken Jhm/ Die Braͤute ſind voll Lieb’ und Ruh wie Seraphim. 14. GOtt giebt daß groß’ im kleinen. Nimb was der HErꝛ dir giebt/ Er giebt daß groß im kleinen/ Jn ſchlechten ſchlakken Gold/ ob wirs zwar nicht ver- meinen. 15. Uberſchrifft der Heiligen Agatha. Diß war die keuſche Seel/ die GOtt von freyer Hand Geehrt hat/ und erloͤſt jhr Volk und Vaterland. 16. Der Schnee in der Sonne. Wie ſchoͤne glaͤntzt der Schnee/ wann jhn der Son- nenſtrahlen Mit Himmeliſchen Licht beſtreichen und bemahlen! So glaͤntzt auch deine Seel/ ſo ſie iſt weiß wie Schnee: Wann ſie beſchienen wird vom Aufgang auß der Hoͤh. 17. Zu dem HErren JEſu. Jch nah mich HERR zu dir als meinem Sonneſchein/ Der mich erleueht/ erwaͤrmt/ und macht lebendig ſein. Nahſtu dich wiederumb zu mir als deiner Erden/ So wird mein Hertze bald zum ſchoͤnſten Fruͤling werden. 18. Der Tugend Ziel iſt GOtt. GOtt iſt der Tugend Ziel/ jhr antrieb/ jhre Kron’/ Jhr eintziges warumb/ und iſt auch all’ jhr Lohn. 19. Ein gutt Gewiſſen. Waß iſt ein gutter Muth der wol mit GOtte ſteht? Ein ſtaͤttes froͤlich ſein/ und ewiges Panket. 20. Die
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Johannis Angeli
12. Jn Einem alles Heyl.
Jn Einem ſteht mein Heil/ in Einem meine Ruh:
Drumb lauff ich mit Verluſt viel dings dem Einem zu.
13. Die Eigenſchafft der dreyen Staͤnde.
Die Buͤſſer ſtehn Gott an/ die freyen danken Jhm/
Die Braͤute ſind voll Lieb’ und Ruh wie Seraphim.
14. GOtt giebt daß groß’ im kleinen.
Nimb was der HErꝛ dir giebt/ Er giebt daß groß im
kleinen/
Jn ſchlechten ſchlakken Gold/ ob wirs zwar nicht ver-
meinen.
15. Uberſchrifft der Heiligen Agatha.
Diß war die keuſche Seel/ die GOtt von freyer Hand
Geehrt hat/ und erloͤſt jhr Volk und Vaterland.
16. Der Schnee in der Sonne.
Wie ſchoͤne glaͤntzt der Schnee/ wann jhn der Son-
nenſtrahlen
Mit Himmeliſchen Licht beſtreichen und bemahlen!
So glaͤntzt auch deine Seel/ ſo ſie iſt weiß wie Schnee:
Wann ſie beſchienen wird vom Aufgang auß der Hoͤh.
17. Zu dem HErren JEſu.
Jch nah mich HERR zu dir als meinem Sonneſchein/
Der mich erleueht/ erwaͤrmt/ und macht lebendig ſein.
Nahſtu dich wiederumb zu mir als deiner Erden/
So wird mein Hertze bald zum ſchoͤnſten Fruͤling
werden.
18. Der Tugend Ziel iſt GOtt.
GOtt iſt der Tugend Ziel/ jhr antrieb/ jhre Kron’/
Jhr eintziges warumb/ und iſt auch all’ jhr Lohn.
19. Ein gutt Gewiſſen.
Waß iſt ein gutter Muth der wol mit GOtte ſteht?
Ein ſtaͤttes froͤlich ſein/ und ewiges Panket.
20. Die
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