Silesius, Angelus: Johannis Angeli und Georgii Josephi Vierdter Theil Der Geistlichen Hirten-Lieder. [Viertes Buch]. Breslau, [1657].Vierdtes Buch. 6. Drauff schrye er sehr klägelichGott mein Gott wie läst du mich So verlassen leiden: Daß mir solte kundbar seyn Wie er alle diese Pein Lidt' ohn Trost und Freuden. 7. Weiter sang er tröstlich fortUnd ließ mich das guldne Wort/ Daß jhn dürste hören: Daß jhn dürstete nach mir Für so inniger Begier/ Wolt' er mich da lehren. 8. Dann sang er/ es ist vollbracht/Satan ist mit seiner Macht Endlich überwunden: Deine Schulden meine Braut Sind bezahlt mit meiner Haut/ Du bist loß gebunden. 9. Drauff gab er matt und verwundtSeinen Geist mit süssem Mund Jn E jv
Vierdtes Buch. 6. Drauff ſchrye er ſehr klaͤgelichGott mein Gott wie laͤſt du mich So verlaſſen leiden: Daß mir ſolte kundbar ſeyn Wie er alle dieſe Pein Lidt’ ohn Troſt und Freuden. 7. Weiter ſang er troͤſtlich fortUnd ließ mich das guldne Wort/ Daß jhn duͤrſte hoͤren: Daß jhn duͤrſtete nach mir Fuͤr ſo inniger Begier/ Wolt’ er mich da lehren. 8. Dann ſang er/ es iſt vollbracht/Satan iſt mit ſeiner Macht Endlich uͤberwunden: Deine Schulden meine Braut Sind bezahlt mit meiner Haut/ Du biſt loß gebunden. 9. Drauff gab er matt und verwundtSeinen Geiſt mit ſuͤſſem Mund Jn E jv
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0079" n="71"/> <fw place="top" type="header">Vierdtes Buch.</fw><lb/> <lg n="6"> <head>6.</head> <l>Drauff ſchrye er ſehr klaͤgelich</l><lb/> <l>Gott mein Gott wie laͤſt du mich</l><lb/> <l>So verlaſſen leiden:</l><lb/> <l>Daß mir ſolte kundbar ſeyn</l><lb/> <l>Wie er alle dieſe Pein</l><lb/> <l>Lidt’ ohn Troſt und Freuden.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <head>7.</head> <l>Weiter ſang er troͤſtlich fort</l><lb/> <l>Und ließ mich das guldne Wort/</l><lb/> <l>Daß jhn duͤrſte hoͤren:</l><lb/> <l>Daß jhn duͤrſtete nach mir</l><lb/> <l>Fuͤr ſo inniger Begier/</l><lb/> <l>Wolt’ er mich da lehren.</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <head>8.</head> <l>Dann ſang er/ es iſt vollbracht/</l><lb/> <l>Satan iſt mit ſeiner Macht</l><lb/> <l>Endlich uͤberwunden:</l><lb/> <l>Deine Schulden meine Braut</l><lb/> <l>Sind bezahlt mit meiner Haut/</l><lb/> <l>Du biſt loß gebunden.</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <head>9.</head> <l>Drauff gab er matt und verwundt</l><lb/> <l>Seinen Geiſt mit ſuͤſſem Mund</l><lb/> <fw place="bottom" type="sig">E jv</fw> <fw place="bottom" type="catch">Jn</fw><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [71/0079]
Vierdtes Buch.
6.Drauff ſchrye er ſehr klaͤgelich
Gott mein Gott wie laͤſt du mich
So verlaſſen leiden:
Daß mir ſolte kundbar ſeyn
Wie er alle dieſe Pein
Lidt’ ohn Troſt und Freuden.
7.Weiter ſang er troͤſtlich fort
Und ließ mich das guldne Wort/
Daß jhn duͤrſte hoͤren:
Daß jhn duͤrſtete nach mir
Fuͤr ſo inniger Begier/
Wolt’ er mich da lehren.
8.Dann ſang er/ es iſt vollbracht/
Satan iſt mit ſeiner Macht
Endlich uͤberwunden:
Deine Schulden meine Braut
Sind bezahlt mit meiner Haut/
Du biſt loß gebunden.
9.Drauff gab er matt und verwundt
Seinen Geiſt mit ſuͤſſem Mund
Jn
E jv
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |