Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

der Seeligen.
Der Nelken sammtne Wangen!
Dort steht die stoltze Kaiser Kron
Beym Türckschen Bunde prangen!

16.
Alls ist mit solchem Fleiß und Kunst
So zierlich angeleget!
Daß es die Augen straks zur Gunst/
Das Hertz zur Lust beweget:
Kem Perlenhesfter hat ein Tuch
So künstlich außgestükket;
Als dieses Wunder-Blumen-Buch
Sich in einander schikket.
17.
Auß diesem Garten kan man bald
Jn einen andren gehen/
Jn dem die Bäume jung und alt/
Jn bester Ordnung stehen:
Da hat man mit Verwunderung
Die schönsten Frücht' inn Augen/
Es ist kein Staudlein ja so jung
Das nicht solt' etwas taugen.
18.
Auff diesem läst sich eine Schaar
Der Jungfern-äpffel sehen;
Auff
D iij

der Seeligen.
Der Nelken ſammtne Wangen!
Dort ſteht die ſtoltze Kaiſer Kron
Beym Türckſchen Bunde prangen!

16.
Alls iſt mit ſolchem Fleiß und Kunſt
So zierlich angeleget!
Daß es die Augen ſtraks zur Gunſt/
Das Hertz zur Luſt beweget:
Kem Perlenheſfter hat ein Tuch
So künſtlich außgeſtükket;
Als dieſes Wunder-Blumen-Buch
Sich in einander ſchikket.
17.
Auß dieſem Garten kan man bald
Jn einen andren gehen/
Jn dem die Bäume jung und alt/
Jn beſter Ordnung ſtehen:
Da hat man mit Verwunderung
Die ſchönſten Frücht’ inn Augen/
Es iſt kein Staudlein ja ſo jung
Das nicht ſolt’ etwas taugen.
18.
Auff dieſem läſt ſich eine Schaar
Der Jungfern-äpffel ſehen;
Auff
D iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <lg n="15">
            <pb facs="#f0081" n="67"/>
            <fw place="top" type="header">der Seeligen.</fw><lb/>
            <l>Der Nelken &#x017F;ammtne Wangen!</l><lb/>
            <l>Dort &#x017F;teht die &#x017F;toltze Kai&#x017F;er Kron</l><lb/>
            <l>Beym Türck&#x017F;chen Bunde prangen!</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="16">
            <head>16.</head><lb/>
            <l>Alls i&#x017F;t mit &#x017F;olchem Fleiß und Kun&#x017F;t</l><lb/>
            <l>So zierlich angeleget!</l><lb/>
            <l>Daß es die Augen &#x017F;traks zur Gun&#x017F;t/</l><lb/>
            <l>Das Hertz zur Lu&#x017F;t beweget:</l><lb/>
            <l>Kem Perlenhe&#x017F;fter hat ein Tuch</l><lb/>
            <l>So kün&#x017F;tlich außge&#x017F;tükket;</l><lb/>
            <l>Als die&#x017F;es Wunder-Blumen-Buch</l><lb/>
            <l>Sich in einander &#x017F;chikket.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="17">
            <head>17.</head><lb/>
            <l>Auß die&#x017F;em Garten kan man bald</l><lb/>
            <l>Jn einen andren gehen/</l><lb/>
            <l>Jn dem die Bäume jung und alt/</l><lb/>
            <l>Jn be&#x017F;ter Ordnung &#x017F;tehen:</l><lb/>
            <l>Da hat man mit Verwunderung</l><lb/>
            <l>Die &#x017F;chön&#x017F;ten Frücht&#x2019; inn Augen/</l><lb/>
            <l>Es i&#x017F;t kein Staudlein ja &#x017F;o jung</l><lb/>
            <l>Das nicht &#x017F;olt&#x2019; etwas taugen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="18">
            <head>18.</head><lb/>
            <l>Auff die&#x017F;em lä&#x017F;t &#x017F;ich eine Schaar</l><lb/>
            <l>Der Jungfern-äpffel &#x017F;ehen;</l><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">D iij</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Auff</fw><lb/>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[67/0081] der Seeligen. Der Nelken ſammtne Wangen! Dort ſteht die ſtoltze Kaiſer Kron Beym Türckſchen Bunde prangen! 16. Alls iſt mit ſolchem Fleiß und Kunſt So zierlich angeleget! Daß es die Augen ſtraks zur Gunſt/ Das Hertz zur Luſt beweget: Kem Perlenheſfter hat ein Tuch So künſtlich außgeſtükket; Als dieſes Wunder-Blumen-Buch Sich in einander ſchikket. 17. Auß dieſem Garten kan man bald Jn einen andren gehen/ Jn dem die Bäume jung und alt/ Jn beſter Ordnung ſtehen: Da hat man mit Verwunderung Die ſchönſten Frücht’ inn Augen/ Es iſt kein Staudlein ja ſo jung Das nicht ſolt’ etwas taugen. 18. Auff dieſem läſt ſich eine Schaar Der Jungfern-äpffel ſehen; Auff D iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675/81
Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675/81>, abgerufen am 25.11.2024.