Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675.der Seeligen. 5. Dort färbet sich der Carniol!Da spieln die Hyacinthen! Hier sieht man den Chrysopras wol! Und den Topast dort hinten! Wie schöne scheint das Himmelblau Der würdigen Sapphiren! Wie grünet deß Smaragdes Au/ Wie kan Beryll sie ziehren! 6. Unglaublich ist der Pforten Pracht!Ein' ied' (ich muß's doch sagen) Jst nur auß einer Perl gemacht/ Und wunderlich beschlagen. Es ist nur ein Stük und dabey So künstlich außgeetzet; Daß man das Werck allein gantz frey Für unvergleichlich schätzet. 7. Jn allen steht ein SeraphinMit hertzlichem Verlangen/ Der pflegt mit grossem Freuden-Sinn Die Pilger zu empfangen: Er heisset sie willkommen seyn Mit D
der Seeligen. 5. Dort färbet ſich der Carniol!Da ſpieln die Hyacinthen! Hier ſieht man den Chryſopras wol! Und den Topaſt dort hinten! Wie ſchöne ſcheint das Himmelblau Der würdigen Sapphiren! Wie grünet deß Smaragdes Au/ Wie kan Beryll ſie ziehren! 6. Unglaublich iſt der Pforten Pracht!Ein’ ied’ (ich muß’s doch ſagen) Jſt nur auß einer Perl gemacht/ Und wunderlich beſchlagen. Es iſt nur ein Stük und dabey So künſtlich außgeetzet; Daß man das Werck allein gantz frey Für unvergleichlich ſchätzet. 7. Jn allen ſteht ein SeraphinMit hertzlichem Verlangen/ Der pflegt mit groſſem Freuden-Sinn Die Pilger zu empfangen: Er heiſſet ſie willkommen ſeyn Mit D
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der Seeligen.
5.
Dort färbet ſich der Carniol!
Da ſpieln die Hyacinthen!
Hier ſieht man den Chryſopras wol!
Und den Topaſt dort hinten!
Wie ſchöne ſcheint das Himmelblau
Der würdigen Sapphiren!
Wie grünet deß Smaragdes Au/
Wie kan Beryll ſie ziehren!
6.
Unglaublich iſt der Pforten Pracht!
Ein’ ied’ (ich muß’s doch ſagen)
Jſt nur auß einer Perl gemacht/
Und wunderlich beſchlagen.
Es iſt nur ein Stük und dabey
So künſtlich außgeetzet;
Daß man das Werck allein gantz frey
Für unvergleichlich ſchätzet.
7.
Jn allen ſteht ein Seraphin
Mit hertzlichem Verlangen/
Der pflegt mit groſſem Freuden-Sinn
Die Pilger zu empfangen:
Er heiſſet ſie willkommen ſeyn
Mit
D
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Zitationshilfe: | Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675/77>, abgerufen am 16.07.2024. |