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Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675.

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Die Ewige Peinen
Durch Buss' und Christi Wunden!
Nu sind uns alle Mittel tod/
Und sein Verdienst verschwunden!

66.
Nu müssen wir in Ewigkeit
Vergehn in diesen Qualen;
Und unsre Lust und Eitelkeit
Mit Leib und Seel bezahlen!
O Ewigkeit! O Ewigkeit!
Wer kan die Läng außsprechen!
Wer zehlt die Jahre dieser Zeit
Jn der man uns sol rächen!
67.
Diß ist der Wurm der nimmermehr
Jn den Verdammten stirbet;
Durch den die Seele noch so sehr
Als durch das Feur verdirbet!
Diß ist der allergröste Schmertz
Den sie/ die Hund'/ empfinden!
Diß macht daß ihnen Seel und Hertz
Verdorren und verschwinden.
68.
Geh nu verruchtes Sünden-Kind
Und folge deinem Willen:
Geh

Die Ewige Peinen
Durch Buſſ’ und Chriſti Wunden!
Nu ſind uns alle Mittel tod/
Und ſein Verdienſt verſchwunden!

66.
Nu müſſen wir in Ewigkeit
Vergehn in dieſen Qualen;
Und unſre Luſt und Eitelkeit
Mit Leib und Seel bezahlen!
O Ewigkeit! O Ewigkeit!
Wer kan die Läng außſprechen!
Wer zehlt die Jahre dieſer Zeit
Jn der man uns ſol rächen!
67.
Diß iſt der Wurm der nimmermehr
Jn den Verdammten ſtirbet;
Durch den die Seele noch ſo ſehr
Als durch das Feur verdirbet!
Diß iſt der allergröſte Schmertz
Den ſie/ die Hund’/ empfinden!
Diß macht daß ihnen Seel und Hertz
Verdorren und verſchwinden.
68.
Geh nu verruchtes Sünden-Kind
Und folge deinem Willen:
Geh
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[58/0072] Die Ewige Peinen Durch Buſſ’ und Chriſti Wunden! Nu ſind uns alle Mittel tod/ Und ſein Verdienſt verſchwunden! 66. Nu müſſen wir in Ewigkeit Vergehn in dieſen Qualen; Und unſre Luſt und Eitelkeit Mit Leib und Seel bezahlen! O Ewigkeit! O Ewigkeit! Wer kan die Läng außſprechen! Wer zehlt die Jahre dieſer Zeit Jn der man uns ſol rächen! 67. Diß iſt der Wurm der nimmermehr Jn den Verdammten ſtirbet; Durch den die Seele noch ſo ſehr Als durch das Feur verdirbet! Diß iſt der allergröſte Schmertz Den ſie/ die Hund’/ empfinden! Diß macht daß ihnen Seel und Hertz Verdorren und verſchwinden. 68. Geh nu verruchtes Sünden-Kind Und folge deinem Willen: Geh

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675/72>, abgerufen am 16.07.2024.