Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Jüngste Gerichte.
Man sieht die Geisseln und den Drath
Mit dem man ihn geschmissen;
Den Drath mit welchem man ihm hat
Den zarten Leib zerrissen.

13.
Die Nägel die durch Füss' und Händ'
Jhm eingetrieben worden;
Der Speer/ der Jhn nach seinem End
Auch todt hat solln ermorden:
Die sind noch alle roth vom Blutt
Als wär' es erst geschehen:
Das Rohr/ die Säul erscheint auch gutt
Ein ieder kan es sehen.
14.
Die Krone die von einem Dorn
Zusammen war gewunden/
Und ihm sein Haupt meins Heiles Horn
Zerstochen und beschunden:
Die Ketten/ Strick/ und was er mehr
Für uns hat außgestanden/
Jst alls für Augen/ ihm zur Ehr/
Der Welt zu Spott und Schanden.
15. Da

Das Jüngſte Gerichte.
Man ſieht die Geiſſeln und den Drath
Mit dem man ihn geſchmiſſen;
Den Drath mit welchem man ihm hat
Den zarten Leib zerriſſen.

13.
Die Nägel die durch Füſſ’ und Händ’
Jhm eingetrieben worden;
Der Speer/ der Jhn nach ſeinem End
Auch todt hat ſolln ermorden:
Die ſind noch alle roth vom Blutt
Als wär’ es erſt geſchehen:
Das Rohr/ die Säul erſcheint auch gutt
Ein ieder kan es ſehen.
14.
Die Krone die von einem Dorn
Zuſammen war gewunden/
Und ihm ſein Haupt meins Heiles Horn
Zerſtochen und beſchunden:
Die Ketten/ Strick/ und was er mehr
Für uns hat außgeſtanden/
Jſt alls für Augen/ ihm zur Ehr/
Der Welt zu Spott und Schanden.
15. Da
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <lg n="12">
            <pb facs="#f0028" n="14"/>
            <fw place="top" type="header">Das Jüng&#x017F;te Gerichte.</fw><lb/>
            <l>Man &#x017F;ieht die Gei&#x017F;&#x017F;eln und den Drath</l><lb/>
            <l>Mit dem man ihn ge&#x017F;chmi&#x017F;&#x017F;en;</l><lb/>
            <l>Den Drath mit welchem man ihm hat</l><lb/>
            <l>Den zarten Leib zerri&#x017F;&#x017F;en.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="13">
            <head>13.</head><lb/>
            <l>Die Nägel die durch Fü&#x017F;&#x017F;&#x2019; und Händ&#x2019;</l><lb/>
            <l>Jhm eingetrieben worden;</l><lb/>
            <l>Der Speer/ der Jhn nach &#x017F;einem End</l><lb/>
            <l>Auch todt hat &#x017F;olln ermorden:</l><lb/>
            <l>Die &#x017F;ind noch alle roth vom Blutt</l><lb/>
            <l>Als wär&#x2019; es er&#x017F;t ge&#x017F;chehen:</l><lb/>
            <l>Das Rohr/ die Säul er&#x017F;cheint auch gutt</l><lb/>
            <l>Ein ieder kan es &#x017F;ehen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="14">
            <head>14.</head><lb/>
            <l>Die Krone die von einem Dorn</l><lb/>
            <l>Zu&#x017F;ammen war gewunden/</l><lb/>
            <l>Und ihm &#x017F;ein Haupt meins Heiles Horn</l><lb/>
            <l>Zer&#x017F;tochen und be&#x017F;chunden:</l><lb/>
            <l>Die Ketten/ Strick/ und was er mehr</l><lb/>
            <l>Für uns hat außge&#x017F;tanden/</l><lb/>
            <l>J&#x017F;t alls für Augen/ ihm zur Ehr/</l><lb/>
            <l>Der Welt zu Spott und Schanden.</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">15. Da</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[14/0028] Das Jüngſte Gerichte. Man ſieht die Geiſſeln und den Drath Mit dem man ihn geſchmiſſen; Den Drath mit welchem man ihm hat Den zarten Leib zerriſſen. 13. Die Nägel die durch Füſſ’ und Händ’ Jhm eingetrieben worden; Der Speer/ der Jhn nach ſeinem End Auch todt hat ſolln ermorden: Die ſind noch alle roth vom Blutt Als wär’ es erſt geſchehen: Das Rohr/ die Säul erſcheint auch gutt Ein ieder kan es ſehen. 14. Die Krone die von einem Dorn Zuſammen war gewunden/ Und ihm ſein Haupt meins Heiles Horn Zerſtochen und beſchunden: Die Ketten/ Strick/ und was er mehr Für uns hat außgeſtanden/ Jſt alls für Augen/ ihm zur Ehr/ Der Welt zu Spott und Schanden. 15. Da

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675/28
Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675/28>, abgerufen am 24.11.2024.