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Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675.

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der Seeligen.
Als alle Gottes Söhn im Land
Und Töchter ie bekamen.

102.
Fragstu warumb? so sag ich dir/
Ein unbefleklichs Leben
Das pflegt die Ehr und diese Ziehr
Den Glaubigen zugeben:
Je unbeflekter und mehr rein
Du hier wirst ein-her-gehen;
Je näher wirstu Gotte seyn/
Und Christo mehr anstehen.
103.
Die seind so unvergleichlich schön/
Daß GOtt sie muß liebkosen.
Die Lilge muß für ihnn vergehn
Und alle Zukker-Rosen:
Nichts zeucht der Herr so gern in sich
Als den Geruch von ihnen/
Drumb läst er auch so günstiglich
Nächst umb sich her sie grünen.
104.
Viel tragen Jnfeln in der Hand/
Auch viel dreyfache Kronen/
Nicht wenig Fürstliches Gewand;
Es gehn ihr auch mit Thronen:
Darauß

der Seeligen.
Als alle Gottes Söhn im Land
Und Töchter ie bekamen.

102.
Fragſtu warumb? ſo ſag ich dir/
Ein unbefleklichs Leben
Das pflegt die Ehr und dieſe Ziehr
Den Glaubigen zugeben:
Je unbeflekter und mehr rein
Du hier wirſt ein-her-gehen;
Je näher wirſtu Gotte ſeyn/
Und Chriſto mehr anſtehen.
103.
Die ſeind ſo unvergleichlich ſchön/
Daß GOtt ſie muß liebkoſen.
Die Lilge muß für ihnn vergehn
Und alle Zukker-Roſen:
Nichts zeucht der Herꝛ ſo gern in ſich
Als den Geruch von ihnen/
Drumb läſt er auch ſo günſtiglich
Nächſt umb ſich her ſie grünen.
104.
Viel tragen Jnfeln in der Hand/
Auch viel dreyfache Kronen/
Nicht wenig Fürſtliches Gewand;
Es gehn ihr auch mit Thronen:
Darauß
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[99/0113] der Seeligen. Als alle Gottes Söhn im Land Und Töchter ie bekamen. 102. Fragſtu warumb? ſo ſag ich dir/ Ein unbefleklichs Leben Das pflegt die Ehr und dieſe Ziehr Den Glaubigen zugeben: Je unbeflekter und mehr rein Du hier wirſt ein-her-gehen; Je näher wirſtu Gotte ſeyn/ Und Chriſto mehr anſtehen. 103. Die ſeind ſo unvergleichlich ſchön/ Daß GOtt ſie muß liebkoſen. Die Lilge muß für ihnn vergehn Und alle Zukker-Roſen: Nichts zeucht der Herꝛ ſo gern in ſich Als den Geruch von ihnen/ Drumb läſt er auch ſo günſtiglich Nächſt umb ſich her ſie grünen. 104. Viel tragen Jnfeln in der Hand/ Auch viel dreyfache Kronen/ Nicht wenig Fürſtliches Gewand; Es gehn ihr auch mit Thronen: Darauß

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675/113>, abgerufen am 22.07.2024.