bekannt gemacht haben, mit einem Kapp- zaum und einer Schultrense gezäumt -- wobei zu beachten ist, dass der Kappzaum- Nasenriemen unter den Trensenriemen ge- hörig zugeschnallt wird, damit die Lefzen- winkel nicht gescheuert und die Nase von dem sich sonst hin und her bewegenden Kappzaum nicht gedrückt werde -- und mit einem Bauchgurt belegt von seinem Wärter in die Reitbahn gebracht und in die Mitte einer Volte regelrecht aufgestellt. Darauf tritt der Gurtenführer vorsichtig vor den Kopf des noch rohen Pferdes und schnallt nun die Gurte, ihm mit Vertrauen zuredend, ein, wobei er es vorsichtig mit seinem Kopfe und Halse etwas gerade richtet, während der Peitschenführer, dabei die Peitsche unter dem linken Arme abwärts haltend, beide inneren Zügel in gleicher Länge an- schnallt oder anbindet. Zu gleicher Zeit be- festigt der Wärter ebenso die äusseren Zügel. Weil diese aber dem Pferde noch unbekannt sind, so müssen sie, zu Anfang bei der Bearbeitung an der Hand, noch ziemlich lang gelassen werden, damit sein Hals und Kopf nicht plötzlich durch sie eingezwängt werde. Der Gurtenführer ver- lässt nun seinen bis jetzt inne gehabten Platz
bekannt gemacht haben, mit einem Kapp- zaum und einer Schultrense gezäumt — wobei zu beachten ist, dass der Kappzaum- Nasenriemen unter den Trensenriemen ge- hörig zugeschnallt wird, damit die Lefzen- winkel nicht gescheuert und die Nase von dem sich sonst hin und her bewegenden Kappzaum nicht gedrückt werde — und mit einem Bauchgurt belegt von seinem Wärter in die Reitbahn gebracht und in die Mitte einer Volte regelrecht aufgestellt. Darauf tritt der Gurtenführer vorsichtig vor den Kopf des noch rohen Pferdes und schnallt nun die Gurte, ihm mit Vertrauen zuredend, ein, wobei er es vorsichtig mit seinem Kopfe und Halse etwas gerade richtet, während der Peitschenführer, dabei die Peitsche unter dem linken Arme abwärts haltend, beide inneren Zügel in gleicher Länge an- schnallt oder anbindet. Zu gleicher Zeit be- festigt der Wärter ebenso die äusseren Zügel. Weil diese aber dem Pferde noch unbekannt sind, so müssen sie, zu Anfang bei der Bearbeitung an der Hand, noch ziemlich lang gelassen werden, damit sein Hals und Kopf nicht plötzlich durch sie eingezwängt werde. Der Gurtenführer ver- lässt nun seinen bis jetzt inne gehabten Platz
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bekannt gemacht haben, mit einem Kapp-
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wobei zu beachten ist, dass der Kappzaum-
Nasenriemen unter den Trensenriemen ge-
hörig zugeschnallt wird, damit die Lefzen-
winkel nicht gescheuert und die Nase von
dem sich sonst hin und her bewegenden
Kappzaum nicht gedrückt werde — und mit
einem Bauchgurt belegt von seinem Wärter
in die Reitbahn gebracht und in die Mitte
einer Volte regelrecht aufgestellt. Darauf
tritt der Gurtenführer vorsichtig vor den
Kopf des noch rohen Pferdes und schnallt
nun die Gurte, ihm mit Vertrauen zuredend,
ein, wobei er es vorsichtig mit seinem Kopfe
und Halse etwas gerade richtet, während
der Peitschenführer, dabei die Peitsche
unter dem linken Arme abwärts haltend,
beide inneren Zügel in gleicher Länge an-
schnallt oder anbindet. Zu gleicher Zeit be-
festigt der Wärter ebenso die äusseren
Zügel. Weil diese aber dem Pferde noch
unbekannt sind, so müssen sie, zu Anfang
bei der Bearbeitung an der Hand, noch
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Hals und Kopf nicht plötzlich durch sie
eingezwängt werde. Der Gurtenführer ver-
lässt nun seinen bis jetzt inne gehabten Platz
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Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883/52>, abgerufen am 22.12.2024.
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