In Amerika spielt das gar keine Rolle, weil dort im Fluge -- im vollen Laufe ge- startet wird. Die Concurrenten werden nämlich dortselbst eine sehr bedeutende Strecke weit hinter dem eigentlichen Startpunkte aufgestellt, setzen sich sodann in volle Bewegung und passiren den Startpunkt schon in full speed. Nur wenn sie dabei ziemlich gleich vorbei- kommen, gilt der Start, im anderen Falle werden alle sofort durch ein Glockenzeichen wieder zurückgerufen. Auf diese Weise kom- men oft zehn, auch mehr falsche Starts vor, bevor es gelingt, die Concurrenten halbwegs "on even terms" zu entlassen.
Bei dieser Art zu starten, hat es daher wenig zu sagen, wenn ein Pferd etwas länger braucht, bis es in gehörigen Trab kommt, weil es weit genug vom eigentlichen Startpfosten aufgestellt wird, um hinlänglich Zeit zu haben, bis dahin in vollen Gang zu kommen und weil die Anderen, die etwa schneller in Gang kommen, verhalten werden müssen, damit sie in möglichst gleicher Linie den Startpunkt passiren.
Dieselbe Weise -- den fliegenden Start -- hat man in letzter Zeit und zwar mit bestem Erfolge in Wien eingeführt.
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In Amerika spielt das gar keine Rolle, weil dort im Fluge — im vollen Laufe ge- startet wird. Die Concurrenten werden nämlich dortselbst eine sehr bedeutende Strecke weit hinter dem eigentlichen Startpunkte aufgestellt, setzen sich sodann in volle Bewegung und passiren den Startpunkt schon in full speed. Nur wenn sie dabei ziemlich gleich vorbei- kommen, gilt der Start, im anderen Falle werden alle sofort durch ein Glockenzeichen wieder zurückgerufen. Auf diese Weise kom- men oft zehn, auch mehr falsche Starts vor, bevor es gelingt, die Concurrenten halbwegs «on even terms» zu entlassen.
Bei dieser Art zu starten, hat es daher wenig zu sagen, wenn ein Pferd etwas länger braucht, bis es in gehörigen Trab kommt, weil es weit genug vom eigentlichen Startpfosten aufgestellt wird, um hinlänglich Zeit zu haben, bis dahin in vollen Gang zu kommen und weil die Anderen, die etwa schneller in Gang kommen, verhalten werden müssen, damit sie in möglichst gleicher Linie den Startpunkt passiren.
Dieselbe Weise — den fliegenden Start — hat man in letzter Zeit und zwar mit bestem Erfolge in Wien eingeführt.
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[163/0179]
In Amerika spielt das gar keine Rolle,
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hinter dem eigentlichen Startpunkte aufgestellt,
setzen sich sodann in volle Bewegung und
passiren den Startpunkt schon in full speed.
Nur wenn sie dabei ziemlich gleich vorbei-
kommen, gilt der Start, im anderen Falle
werden alle sofort durch ein Glockenzeichen
wieder zurückgerufen. Auf diese Weise kom-
men oft zehn, auch mehr falsche Starts vor,
bevor es gelingt, die Concurrenten halbwegs
«on even terms» zu entlassen.
Bei dieser Art zu starten, hat es daher
wenig zu sagen, wenn ein Pferd etwas länger
braucht, bis es in gehörigen Trab kommt,
weil es weit genug vom eigentlichen Startpfosten
aufgestellt wird, um hinlänglich Zeit zu haben,
bis dahin in vollen Gang zu kommen und weil
die Anderen, die etwa schneller in Gang
kommen, verhalten werden müssen, damit sie
in möglichst gleicher Linie den Startpunkt
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Dieselbe Weise — den fliegenden Start —
hat man in letzter Zeit und zwar mit bestem
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Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883/179>, abgerufen am 07.07.2024.
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