Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883.

Bild:
<< vorherige Seite

Erfolge die Arbeit vermehren, doch muss
sehr darauf geachtet werden, dass der Punkt
nicht überschritten wird, wo die Arbeit zu
strenge wäre. Der Trainer muss nun eben
die Wirkung, welche die vermehrte Arbeit
auf den Gesundheitszustand und die Beine
des Pferdes ausübt, genau beobachten.
Einen Anhaltspunkt wird ihm auch seine
Kenntniss des Pferdes von früher her und
die Abstammung desselben bieten, doch kann
er sich darauf allein nicht verlassen, sondern
muss Tag für Tag mit aller Sorgfalt die
Wirkung der höher geschraubten Forderun-
gen auf das Pferd beobachten. Den ersten oder
zweiten Tag nach Vermehrung der Arbeit wird
sich das Pferd wahrscheinlich noch ganz
wohl befinden, aber je weiter man vorschreitet,
desto mehr wächst die Gefahr des Ueber-
arbeitens. Fünf Wochen vor dem Rennen
soll man mit Zehnmeilen-Pferden das erste
Trial anstellen, welches über zwei Meilen
mit zwei Drittel-Schnelligkeit gefahren
wird. Darnach kann das Pferd durch Be-
wegen im Schritte unter Decken in Schweiss
gebracht werden, und muss dann dasselbe
nach den früher angegebenen Regeln vor-
sichtig ausgekühlt und vor Zugluft bewahrt
werden.

Erfolge die Arbeit vermehren, doch muss
sehr darauf geachtet werden, dass der Punkt
nicht überschritten wird, wo die Arbeit zu
strenge wäre. Der Trainer muss nun eben
die Wirkung, welche die vermehrte Arbeit
auf den Gesundheitszustand und die Beine
des Pferdes ausübt, genau beobachten.
Einen Anhaltspunkt wird ihm auch seine
Kenntniss des Pferdes von früher her und
die Abstammung desselben bieten, doch kann
er sich darauf allein nicht verlassen, sondern
muss Tag für Tag mit aller Sorgfalt die
Wirkung der höher geschraubten Forderun-
gen auf das Pferd beobachten. Den ersten oder
zweiten Tag nach Vermehrung der Arbeit wird
sich das Pferd wahrscheinlich noch ganz
wohl befinden, aber je weiter man vorschreitet,
desto mehr wächst die Gefahr des Ueber-
arbeitens. Fünf Wochen vor dem Rennen
soll man mit Zehnmeilen-Pferden das erste
Trial anstellen, welches über zwei Meilen
mit zwei Drittel-Schnelligkeit gefahren
wird. Darnach kann das Pferd durch Be-
wegen im Schritte unter Decken in Schweiss
gebracht werden, und muss dann dasselbe
nach den früher angegebenen Regeln vor-
sichtig ausgekühlt und vor Zugluft bewahrt
werden.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0150" n="134"/>
Erfolge die Arbeit vermehren, doch muss<lb/>
sehr darauf geachtet werden, dass der Punkt<lb/>
nicht überschritten wird, wo die Arbeit zu<lb/>
strenge wäre. Der Trainer muss nun eben<lb/>
die Wirkung, welche die vermehrte Arbeit<lb/>
auf den Gesundheitszustand und die Beine<lb/>
des Pferdes ausübt, genau beobachten.<lb/>
Einen Anhaltspunkt wird ihm auch seine<lb/>
Kenntniss des Pferdes von früher her und<lb/>
die Abstammung desselben bieten, doch kann<lb/>
er sich darauf allein nicht verlassen, sondern<lb/>
muss Tag für Tag mit aller Sorgfalt die<lb/>
Wirkung der höher geschraubten Forderun-<lb/>
gen auf das Pferd beobachten. Den ersten oder<lb/>
zweiten Tag nach Vermehrung der Arbeit wird<lb/>
sich das Pferd wahrscheinlich noch ganz<lb/>
wohl befinden, aber je weiter man vorschreitet,<lb/>
desto mehr wächst die Gefahr des Ueber-<lb/>
arbeitens. Fünf Wochen vor dem Rennen<lb/>
soll man mit Zehnmeilen-Pferden das erste<lb/>
Trial anstellen, welches über zwei Meilen<lb/>
mit zwei Drittel-Schnelligkeit gefahren<lb/>
wird. Darnach kann das Pferd durch Be-<lb/>
wegen im Schritte unter Decken in Schweiss<lb/>
gebracht werden, und muss dann dasselbe<lb/>
nach den früher angegebenen Regeln vor-<lb/>
sichtig ausgekühlt und vor Zugluft bewahrt<lb/>
werden.</p><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[134/0150] Erfolge die Arbeit vermehren, doch muss sehr darauf geachtet werden, dass der Punkt nicht überschritten wird, wo die Arbeit zu strenge wäre. Der Trainer muss nun eben die Wirkung, welche die vermehrte Arbeit auf den Gesundheitszustand und die Beine des Pferdes ausübt, genau beobachten. Einen Anhaltspunkt wird ihm auch seine Kenntniss des Pferdes von früher her und die Abstammung desselben bieten, doch kann er sich darauf allein nicht verlassen, sondern muss Tag für Tag mit aller Sorgfalt die Wirkung der höher geschraubten Forderun- gen auf das Pferd beobachten. Den ersten oder zweiten Tag nach Vermehrung der Arbeit wird sich das Pferd wahrscheinlich noch ganz wohl befinden, aber je weiter man vorschreitet, desto mehr wächst die Gefahr des Ueber- arbeitens. Fünf Wochen vor dem Rennen soll man mit Zehnmeilen-Pferden das erste Trial anstellen, welches über zwei Meilen mit zwei Drittel-Schnelligkeit gefahren wird. Darnach kann das Pferd durch Be- wegen im Schritte unter Decken in Schweiss gebracht werden, und muss dann dasselbe nach den früher angegebenen Regeln vor- sichtig ausgekühlt und vor Zugluft bewahrt werden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883/150
Zitationshilfe: Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883/150>, abgerufen am 22.12.2024.