Viele Leute geben den Pferden ge- dämpftes Flachs- oder Leinsamen-Mehl, um den Haarwechsel zu befördern, doch ist dies sicher nicht empfehlenswerth. Es werden dadurch die Poren geöffnet, das Haar ge- lockert und das Pferd wird zum Schwitzen gebracht, noch bevor die Jahreszeit genug vorgerückt ist, damit dies alles gefahrlos geschehen könne; die Folgen davon sind dann häufig Husten und sogar Lungen- Entzündungen. Gewöhnliches Kleien-Mash, durch welches die Regelmässigkeit der Ent- leerungen gefördert wird, soll man auch in dieser Periode von Zeit zu Zeit geben, aber Ab- kochungen von Flachs- oder Leinsamen-Mehl sollen wie gesagt nicht gegeben werden, denn diese bringen eine Erschlaffung des gesammten Organismus hervor und lockern dadurch das Winterhaar zu einer Zeit, wo die Natur noch nicht darauf vorbereitet ist, es zu ersetzen.
So wie das Wetter dies erlaubt, muss man dann den Pferden mehr Bewegung machen lassen, und zwar sollen dieselben unter dem Sattel oder an der Hand zwei bis vier Meilen (1 engl. Meile = 1609 Meter) im Schritt zurücklegen. Je feuriger und kräftiger ein Thier ist, desto mehr Bewegung
Viele Leute geben den Pferden ge- dämpftes Flachs- oder Leinsamen-Mehl, um den Haarwechsel zu befördern, doch ist dies sicher nicht empfehlenswerth. Es werden dadurch die Poren geöffnet, das Haar ge- lockert und das Pferd wird zum Schwitzen gebracht, noch bevor die Jahreszeit genug vorgerückt ist, damit dies alles gefahrlos geschehen könne; die Folgen davon sind dann häufig Husten und sogar Lungen- Entzündungen. Gewöhnliches Kleien-Mash, durch welches die Regelmässigkeit der Ent- leerungen gefördert wird, soll man auch in dieser Periode von Zeit zu Zeit geben, aber Ab- kochungen von Flachs- oder Leinsamen-Mehl sollen wie gesagt nicht gegeben werden, denn diese bringen eine Erschlaffung des gesammten Organismus hervor und lockern dadurch das Winterhaar zu einer Zeit, wo die Natur noch nicht darauf vorbereitet ist, es zu ersetzen.
So wie das Wetter dies erlaubt, muss man dann den Pferden mehr Bewegung machen lassen, und zwar sollen dieselben unter dem Sattel oder an der Hand zwei bis vier Meilen (1 engl. Meile = 1609 Meter) im Schritt zurücklegen. Je feuriger und kräftiger ein Thier ist, desto mehr Bewegung
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Viele Leute geben den Pferden ge-
dämpftes Flachs- oder Leinsamen-Mehl, um
den Haarwechsel zu befördern, doch ist dies
sicher nicht empfehlenswerth. Es werden
dadurch die Poren geöffnet, das Haar ge-
lockert und das Pferd wird zum Schwitzen
gebracht, noch bevor die Jahreszeit genug
vorgerückt ist, damit dies alles gefahrlos
geschehen könne; die Folgen davon sind
dann häufig Husten und sogar Lungen-
Entzündungen. Gewöhnliches Kleien-Mash,
durch welches die Regelmässigkeit der Ent-
leerungen gefördert wird, soll man auch in
dieser Periode von Zeit zu Zeit geben, aber Ab-
kochungen von Flachs- oder Leinsamen-Mehl
sollen wie gesagt nicht gegeben werden,
denn diese bringen eine Erschlaffung des
gesammten Organismus hervor und lockern
dadurch das Winterhaar zu einer Zeit, wo
die Natur noch nicht darauf vorbereitet ist,
es zu ersetzen.
So wie das Wetter dies erlaubt, muss
man dann den Pferden mehr Bewegung
machen lassen, und zwar sollen dieselben
unter dem Sattel oder an der Hand zwei
bis vier Meilen (1 engl. Meile = 1609 Meter)
im Schritt zurücklegen. Je feuriger und
kräftiger ein Thier ist, desto mehr Bewegung
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Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883/111>, abgerufen am 22.12.2024.
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