Sievers, Johann August Carl: Briefe aus Sibirien. St. Petersburg, 1796.aus Sibirien. hinauf 16 englische Zoll, die Länge vom Schnabel bisan das Ende des Schwanzes 3 englische Fuß, und von einem Ende der ausgebreiteten Flügel bis zum andern 8 solcher Fuß. Die natürliche Lage der Flügel war so, daß die Enden der dritten, vierten und fünften Schwungfe- der (Remiges) mit den Enden der Schwanzfedern (Re- ctrices) in einem Abschnitt sich endigten. An dem bley- farbenen Schnabel ist die obere Kinnlade Hakenförmig gebogen, und die untere mit einem nicht großen, aus zarten Federchen bestehenden Barte geziert. Die Au- genbraunen (Supercilia) sind schwarz. Die Regenbogen- haut (Iris) ist 3 Linien breit und röthlichgelb. Der Stern (Pupilla) schwarz. An der Stirn formiren angedrückte schwärzliche, vom Mittelpunkt aus gehende Federn (cen- trifugae) einen Stern der in der Mitte aus weissen Fe- derchen bestehet. Der Nacken (Cervix) ist mit schma- len, schwarzen, zugespitzten langen Federn umgeben, die der Bogel emporsträuben kann; der größte Theil seines Kopfes überhaupt ist mit sehr dünngesäeten, dicht anlie- genden, schwarzen und einigen weissen Federn bedeckt, zwischen welchen ich noch zarte Pflaumfedern (Plumulae) bemerkte. Hinter dem Nacken längst dem Rücken hin- aus zwischen den Flügeln stellen die weißlichen mit eini- gen schwarzen vermischten Federn einen Keil vor, dessen Spitze sich unter den kürzern Schwungfedern verliert. Die Farbe des Vogels ist oberwärts schwärzlich-braun, unten weißlich ins Graue fallend, und hier sind die Fe- dern weicher, dichter, und bekleiden die Lenden und die Schenkel (Tibiae) so dick daß sie das Ansehen bekommen als E 4
aus Sibirien. hinauf 16 engliſche Zoll, die Laͤnge vom Schnabel bisan das Ende des Schwanzes 3 engliſche Fuß, und von einem Ende der ausgebreiteten Fluͤgel bis zum andern 8 ſolcher Fuß. Die natuͤrliche Lage der Fluͤgel war ſo, daß die Enden der dritten, vierten und fuͤnften Schwungfe- der (Remiges) mit den Enden der Schwanzfedern (Re- ctrices) in einem Abſchnitt ſich endigten. An dem bley- farbenen Schnabel iſt die obere Kinnlade Hakenfoͤrmig gebogen, und die untere mit einem nicht großen, aus zarten Federchen beſtehenden Barte geziert. Die Au- genbraunen (Supercilia) ſind ſchwarz. Die Regenbogen- haut (Iris) iſt 3 Linien breit und roͤthlichgelb. Der Stern (Pupilla) ſchwarz. An der Stirn formiren angedruͤckte ſchwaͤrzliche, vom Mittelpunkt aus gehende Federn (cen- trifugae) einen Stern der in der Mitte aus weiſſen Fe- derchen beſtehet. Der Nacken (Cervix) iſt mit ſchma- len, ſchwarzen, zugeſpitzten langen Federn umgeben, die der Bogel emporſtraͤuben kann; der groͤßte Theil ſeines Kopfes uͤberhaupt iſt mit ſehr duͤnngeſaͤeten, dicht anlie- genden, ſchwarzen und einigen weiſſen Federn bedeckt, zwiſchen welchen ich noch zarte Pflaumfedern (Plumulae) bemerkte. Hinter dem Nacken laͤngſt dem Ruͤcken hin- aus zwiſchen den Fluͤgeln ſtellen die weißlichen mit eini- gen ſchwarzen vermiſchten Federn einen Keil vor, deſſen Spitze ſich unter den kuͤrzern Schwungfedern verliert. Die Farbe des Vogels iſt oberwaͤrts ſchwaͤrzlich-braun, unten weißlich ins Graue fallend, und hier ſind die Fe- dern weicher, dichter, und bekleiden die Lenden und die Schenkel (Tibiae) ſo dick daß ſie das Anſehen bekommen als E 4
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aus Sibirien.
hinauf 16 engliſche Zoll, die Laͤnge vom Schnabel bis
an das Ende des Schwanzes 3 engliſche Fuß, und von
einem Ende der ausgebreiteten Fluͤgel bis zum andern 8
ſolcher Fuß. Die natuͤrliche Lage der Fluͤgel war ſo, daß
die Enden der dritten, vierten und fuͤnften Schwungfe-
der (Remiges) mit den Enden der Schwanzfedern (Re-
ctrices) in einem Abſchnitt ſich endigten. An dem bley-
farbenen Schnabel iſt die obere Kinnlade Hakenfoͤrmig
gebogen, und die untere mit einem nicht großen, aus
zarten Federchen beſtehenden Barte geziert. Die Au-
genbraunen (Supercilia) ſind ſchwarz. Die Regenbogen-
haut (Iris) iſt 3 Linien breit und roͤthlichgelb. Der Stern
(Pupilla) ſchwarz. An der Stirn formiren angedruͤckte
ſchwaͤrzliche, vom Mittelpunkt aus gehende Federn (cen-
trifugae) einen Stern der in der Mitte aus weiſſen Fe-
derchen beſtehet. Der Nacken (Cervix) iſt mit ſchma-
len, ſchwarzen, zugeſpitzten langen Federn umgeben, die
der Bogel emporſtraͤuben kann; der groͤßte Theil ſeines
Kopfes uͤberhaupt iſt mit ſehr duͤnngeſaͤeten, dicht anlie-
genden, ſchwarzen und einigen weiſſen Federn bedeckt,
zwiſchen welchen ich noch zarte Pflaumfedern (Plumulae)
bemerkte. Hinter dem Nacken laͤngſt dem Ruͤcken hin-
aus zwiſchen den Fluͤgeln ſtellen die weißlichen mit eini-
gen ſchwarzen vermiſchten Federn einen Keil vor, deſſen
Spitze ſich unter den kuͤrzern Schwungfedern verliert.
Die Farbe des Vogels iſt oberwaͤrts ſchwaͤrzlich-braun,
unten weißlich ins Graue fallend, und hier ſind die Fe-
dern weicher, dichter, und bekleiden die Lenden und die
Schenkel (Tibiae) ſo dick daß ſie das Anſehen bekommen
als
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Zitationshilfe: | Sievers, Johann August Carl: Briefe aus Sibirien. St. Petersburg, 1796, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siever_briefe_1796/79>, abgerufen am 16.02.2025. |