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Sievers, Johann August Carl: Briefe aus Sibirien. St. Petersburg, 1796.

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aus Sibirien.
Orobanche major, Sibbaldia erecta, Myosotis rupestris,
eine schöne wilde Rose, und verschiedne merkwürdige
Astragalos, Crataegus sanguinea, Sophora lupinoides,
Nepeta lavandulacea,
und die meisten der vorhin ge-
nannten Pflanzen hervor. -- Der Bach Kjachta, ei-
gentlich auf mongolisch Kjäktu, hat seinen Namen von
den vielen daherum wachsenden Quecken (Triticum re-
pens)
dessen Mongolischer Name Kjäk ist. Das Bette
dieses Bachs wird im Winter allmählig mit dickem Eiß
belegt, weil öfters in diesem Bette plötzlich Quellen
durchbrechen, Ueberschwemmungen im Mittag veranlas-
sen, und durch das übernachts wieder gefrierende Was-
ser die Eißmasse sehr vermehren. Dadurch entsteht im
Winter auf diesem Bach eine treffliche Schlittenbahn,
von Troizkaja Krepost bis Kjachta. Der Bach entspringt
übrigens drey Werste nordwestlich von ersterer Festung,
aus einem engen, angenehmen Thal, das durch gelbli-
che Granitsandhügel, die von Süden gegen NW. zu N.
laufen, begränzt wird und solcher Hügel giebt es zwi-
schen gedachter Festung und Kjachta mehrere. Das
Thal erweitert sich gegen Süden mehr und mehr, und
wird etwan 50 Werste von der Gränze, durch das aus
SW. nach Osten streichende Gebürge Dullan-Chara
abgeschnitten.

Die Merkwürdigkeiten aus dem Mineralreiche,
welche man aus dem bis hieher durchreißten und beson-
ders aus dem hohen Gebirge am Baikal kennt, sind ohn-
gefähr folgende:

Schöne

aus Sibirien.
Orobanche major, Sibbaldia erecta, Myoſotis rupeſtris,
eine ſchoͤne wilde Roſe, und verſchiedne merkwuͤrdige
Aſtragalos, Crataegus ſanguinea, Sophora lupinoides,
Nepeta lavandulacea,
und die meiſten der vorhin ge-
nannten Pflanzen hervor. — Der Bach Kjachta, ei-
gentlich auf mongoliſch Kjaͤktu, hat ſeinen Namen von
den vielen daherum wachſenden Quecken (Triticum re-
penſ)
deſſen Mongoliſcher Name Kjaͤk iſt. Das Bette
dieſes Bachs wird im Winter allmaͤhlig mit dickem Eiß
belegt, weil oͤfters in dieſem Bette ploͤtzlich Quellen
durchbrechen, Ueberſchwemmungen im Mittag veranlaſ-
ſen, und durch das uͤbernachts wieder gefrierende Waſ-
ſer die Eißmaſſe ſehr vermehren. Dadurch entſteht im
Winter auf dieſem Bach eine treffliche Schlittenbahn,
von Troizkaja Krepoſt bis Kjachta. Der Bach entſpringt
uͤbrigens drey Werſte nordweſtlich von erſterer Feſtung,
aus einem engen, angenehmen Thal, das durch gelbli-
che Granitſandhuͤgel, die von Suͤden gegen NW. zu N.
laufen, begraͤnzt wird und ſolcher Huͤgel giebt es zwi-
ſchen gedachter Feſtung und Kjachta mehrere. Das
Thal erweitert ſich gegen Suͤden mehr und mehr, und
wird etwan 50 Werſte von der Graͤnze, durch das aus
SW. nach Oſten ſtreichende Gebuͤrge Dullan-Charà
abgeſchnitten.

Die Merkwuͤrdigkeiten aus dem Mineralreiche,
welche man aus dem bis hieher durchreißten und beſon-
ders aus dem hohen Gebirge am Baikal kennt, ſind ohn-
gefaͤhr folgende:

Schoͤne
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[31/0039] aus Sibirien. Orobanche major, Sibbaldia erecta, Myoſotis rupeſtris, eine ſchoͤne wilde Roſe, und verſchiedne merkwuͤrdige Aſtragalos, Crataegus ſanguinea, Sophora lupinoides, Nepeta lavandulacea, und die meiſten der vorhin ge- nannten Pflanzen hervor. — Der Bach Kjachta, ei- gentlich auf mongoliſch Kjaͤktu, hat ſeinen Namen von den vielen daherum wachſenden Quecken (Triticum re- penſ) deſſen Mongoliſcher Name Kjaͤk iſt. Das Bette dieſes Bachs wird im Winter allmaͤhlig mit dickem Eiß belegt, weil oͤfters in dieſem Bette ploͤtzlich Quellen durchbrechen, Ueberſchwemmungen im Mittag veranlaſ- ſen, und durch das uͤbernachts wieder gefrierende Waſ- ſer die Eißmaſſe ſehr vermehren. Dadurch entſteht im Winter auf dieſem Bach eine treffliche Schlittenbahn, von Troizkaja Krepoſt bis Kjachta. Der Bach entſpringt uͤbrigens drey Werſte nordweſtlich von erſterer Feſtung, aus einem engen, angenehmen Thal, das durch gelbli- che Granitſandhuͤgel, die von Suͤden gegen NW. zu N. laufen, begraͤnzt wird und ſolcher Huͤgel giebt es zwi- ſchen gedachter Feſtung und Kjachta mehrere. Das Thal erweitert ſich gegen Suͤden mehr und mehr, und wird etwan 50 Werſte von der Graͤnze, durch das aus SW. nach Oſten ſtreichende Gebuͤrge Dullan-Charà abgeſchnitten. Die Merkwuͤrdigkeiten aus dem Mineralreiche, welche man aus dem bis hieher durchreißten und beſon- ders aus dem hohen Gebirge am Baikal kennt, ſind ohn- gefaͤhr folgende: Schoͤne

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Zitationshilfe: Sievers, Johann August Carl: Briefe aus Sibirien. St. Petersburg, 1796, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siever_briefe_1796/39>, abgerufen am 25.11.2024.