Siemens, Werner von: Die electrische Telegraphie. Berlin, 1866.so bedeutend, daß die Gefahr des Reißens des Kabels bei der Auf eine nähere Beschreibung der Einrichtungen und Unter¬ ſo bedeutend, daß die Gefahr des Reißens des Kabels bei der Auf eine nähere Beſchreibung der Einrichtungen und Unter¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0042" n="36"/> ſo bedeutend, daß die Gefahr des Reißens des Kabels bei der<lb/> geringſten Störung groß wird. Wird die Auslegemaſchine auch<lb/> nur einen Augenblick unbrauchbar, oder wird das Kabel durch<lb/> andere Gründe, durch Verwickelung oder in Folge des häufig<lb/> vorkommenden Brechens eines Umhüllungsdrahtes, auf dem<lb/> Wege aus dem Schiffsbauche bis zum Waſſer feſtgehalten, ſo<lb/> iſt es in tiefem Waſſer gewöhnlich verloren. Doch auch ohne<lb/> zu reißen, kann das Kabel unbrauchbar werden, wenn die iſo¬<lb/> lirende Hülle des Drahtes die geringſte Beſchädigung hat<lb/> oder erhält, durch welche das Waſſer Zutritt zum Leitungsdrahte<lb/> findet. Durch die ſorgfältigſte Prüfung, während und nach der<lb/> Anfertigung, hat man ſich zwar vorher überzeugt, daß der iſo¬<lb/> lirende Ueberzug fehlerfrei iſt, aber der ſtarke Zug, dem das<lb/> Kabel während der Legung ausgeſetzt wird, bringt doch hin<lb/> und wieder Iſolationsfehler zum Vorſchein, die vorher nicht zu<lb/> bemerken waren. Es muß das Kabel daher während der Le¬<lb/> gung einer unausgeſetzten elektriſchen Prüfung unterworfen wer¬<lb/> den. Zeigt ſich ein Iſolationsfehler, ſo muß die Legung ſofort<lb/> unterbrochen und der zuletzt gelegte Theil des Kabels wieder<lb/> in das Schiff zurückgewunden werden. Aus den angeſtellten<lb/> electriſchen Strommeſſungen muß dann die Lage des Fehlers<lb/> beſtimmt und die Reparatur darauf ausgeführt werden. Reißt<lb/> das Kabel hierbei, ſo iſt zwar der bisher gelegte Theil deſſel¬<lb/> ben verloren, aber doch wenigſtens der noch auf dem Schiffe<lb/> befindliche Theil gerettet.</p><lb/> <p>Auf eine nähere Beſchreibung der Einrichtungen und Unter¬<lb/> ſuchungsmethoden, mit Hülfe deren es gelungen iſt, die große<lb/> Unſicherheit der Anfertigung und Legung der ſubmarinen Ka¬<lb/> bel nach und nach ſo weit zu beſeitigen, daß im Laufe dieſes<lb/> Jahres ſogar das große bisherige Problem der Telegraphie,<lb/> die Herſtellung einer directen telegraphiſchen Leitung zwiſchen<lb/> Europa und Amerika glücklich gelöſt werden konnte, kann we¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [36/0042]
ſo bedeutend, daß die Gefahr des Reißens des Kabels bei der
geringſten Störung groß wird. Wird die Auslegemaſchine auch
nur einen Augenblick unbrauchbar, oder wird das Kabel durch
andere Gründe, durch Verwickelung oder in Folge des häufig
vorkommenden Brechens eines Umhüllungsdrahtes, auf dem
Wege aus dem Schiffsbauche bis zum Waſſer feſtgehalten, ſo
iſt es in tiefem Waſſer gewöhnlich verloren. Doch auch ohne
zu reißen, kann das Kabel unbrauchbar werden, wenn die iſo¬
lirende Hülle des Drahtes die geringſte Beſchädigung hat
oder erhält, durch welche das Waſſer Zutritt zum Leitungsdrahte
findet. Durch die ſorgfältigſte Prüfung, während und nach der
Anfertigung, hat man ſich zwar vorher überzeugt, daß der iſo¬
lirende Ueberzug fehlerfrei iſt, aber der ſtarke Zug, dem das
Kabel während der Legung ausgeſetzt wird, bringt doch hin
und wieder Iſolationsfehler zum Vorſchein, die vorher nicht zu
bemerken waren. Es muß das Kabel daher während der Le¬
gung einer unausgeſetzten elektriſchen Prüfung unterworfen wer¬
den. Zeigt ſich ein Iſolationsfehler, ſo muß die Legung ſofort
unterbrochen und der zuletzt gelegte Theil des Kabels wieder
in das Schiff zurückgewunden werden. Aus den angeſtellten
electriſchen Strommeſſungen muß dann die Lage des Fehlers
beſtimmt und die Reparatur darauf ausgeführt werden. Reißt
das Kabel hierbei, ſo iſt zwar der bisher gelegte Theil deſſel¬
ben verloren, aber doch wenigſtens der noch auf dem Schiffe
befindliche Theil gerettet.
Auf eine nähere Beſchreibung der Einrichtungen und Unter¬
ſuchungsmethoden, mit Hülfe deren es gelungen iſt, die große
Unſicherheit der Anfertigung und Legung der ſubmarinen Ka¬
bel nach und nach ſo weit zu beſeitigen, daß im Laufe dieſes
Jahres ſogar das große bisherige Problem der Telegraphie,
die Herſtellung einer directen telegraphiſchen Leitung zwiſchen
Europa und Amerika glücklich gelöſt werden konnte, kann we¬
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