Umschaltung selbstthätig an jedem Endpunkte der Hebung bezw. Senkung vollzieht.
Die Ganghöhe der treibenden Schraube ist so klein, dass ein Hinabschnellen des Fahrstuhles bei Unterbrechung des Stromes nicht eintreten kann. Um jedoch die Arbeit der He- bung der Last des Fahrstuhles und der Dynamo-Maschine zu ersparen und die Arbeitsleistung der Dynamo-Maschine beim Auf- und Niedergang des Fahrstuhles annähernd gleich zu machen, ist der Fahrstuhl und seine mittlere Belastung durch ein Gegengewicht, welches an zwei Drahtbandseilen D hängt, ausgeglichen. Das andere Ende der beiden, über zwei Rollen am oberen Ende des Aussichtsthurmes laufenden Drahtseile ist an dem Fahrstuhle befestigt. Diese Drahtseile und die Zahn- stange selbst finden gleichzeitig Verwendung als Leiter der Elektricität, indem sie die primäre und secundäre Dynamo-Ma- schine mit einander leitend verbinden.
Fig. 53 (Fig. 53--56 auf Tafel V) zeigt den Fahrstuhl in seiner höchsten Stellung auf der Höhe des Aussichtsthurmes, Fig. 54 giebt ihn in seiner tiefsten Stellung, im Begriff seine Bewegung nach oben anzutreten; Fig. 55 und 56 erläutern die Anordnung der unter dem Fahrstuhl angebrachten dynamo-elek- trischen Maschine M, der von ihr getriebenen Schraube ohne Ende S, sowie der beiden in die Leiter L eingreifenden Zahn- räder R1 und R2. Die Leiter L wird von zwei Paar, oberhalb und unterhalb des Fahrstuhls angebrachten Rollen berührt, welche den Strom aus der Leiter L der Maschine M zuführen.
Durch den beschriebenen elektrischen Aufzug sind in den wenigen Wochen seiner Thätigkeit in der Mannheimer Ausstellung etwa 8000 Personen ohne jede Störung auf den Aussichtsthurm gehoben und wieder hinab befördert worden. Die Geschwindig- keit betrug etwa 0,5 m in der Secunde.
Als Vorzüge dieses Systems vor dem hydraulischen lassen sich namentlich anführen: 1. die verhältnissmässig billige Her- stellung und leichte Aufstellung und 2. der billige Betrieb. Dies gilt namentlich dann, wenn ein Motor zum Treiben der primären Dynamo-Maschine bereits vorhanden ist, oder wenn sich mehrere benachbarte Aufzugsbesitzer zur Einrichtung einer gemeinsamen Maschinenanlage zum Betriebe derselben vereinigen.
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Umschaltung selbstthätig an jedem Endpunkte der Hebung bezw. Senkung vollzieht.
Die Ganghöhe der treibenden Schraube ist so klein, dass ein Hinabschnellen des Fahrstuhles bei Unterbrechung des Stromes nicht eintreten kann. Um jedoch die Arbeit der He- bung der Last des Fahrstuhles und der Dynamo-Maschine zu ersparen und die Arbeitsleistung der Dynamo-Maschine beim Auf- und Niedergang des Fahrstuhles annähernd gleich zu machen, ist der Fahrstuhl und seine mittlere Belastung durch ein Gegengewicht, welches an zwei Drahtbandseilen D hängt, ausgeglichen. Das andere Ende der beiden, über zwei Rollen am oberen Ende des Aussichtsthurmes laufenden Drahtseile ist an dem Fahrstuhle befestigt. Diese Drahtseile und die Zahn- stange selbst finden gleichzeitig Verwendung als Leiter der Elektricität, indem sie die primäre und secundäre Dynamo-Ma- schine mit einander leitend verbinden.
Fig. 53 (Fig. 53—56 auf Tafel V) zeigt den Fahrstuhl in seiner höchsten Stellung auf der Höhe des Aussichtsthurmes, Fig. 54 giebt ihn in seiner tiefsten Stellung, im Begriff seine Bewegung nach oben anzutreten; Fig. 55 und 56 erläutern die Anordnung der unter dem Fahrstuhl angebrachten dynamo-elek- trischen Maschine M, der von ihr getriebenen Schraube ohne Ende S, sowie der beiden in die Leiter L eingreifenden Zahn- räder R1 und R2. Die Leiter L wird von zwei Paar, oberhalb und unterhalb des Fahrstuhls angebrachten Rollen berührt, welche den Strom aus der Leiter L der Maschine M zuführen.
Durch den beschriebenen elektrischen Aufzug sind in den wenigen Wochen seiner Thätigkeit in der Mannheimer Ausstellung etwa 8000 Personen ohne jede Störung auf den Aussichtsthurm gehoben und wieder hinab befördert worden. Die Geschwindig- keit betrug etwa 0,5 m in der Secunde.
Als Vorzüge dieses Systems vor dem hydraulischen lassen sich namentlich anführen: 1. die verhältnissmässig billige Her- stellung und leichte Aufstellung und 2. der billige Betrieb. Dies gilt namentlich dann, wenn ein Motor zum Treiben der primären Dynamo-Maschine bereits vorhanden ist, oder wenn sich mehrere benachbarte Aufzugsbesitzer zur Einrichtung einer gemeinsamen Maschinenanlage zum Betriebe derselben vereinigen.
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Umschaltung selbstthätig an jedem Endpunkte der Hebung bezw.
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Die Ganghöhe der treibenden Schraube ist so klein, dass
ein Hinabschnellen des Fahrstuhles bei Unterbrechung des
Stromes nicht eintreten kann. Um jedoch die Arbeit der He-
bung der Last des Fahrstuhles und der Dynamo-Maschine zu
ersparen und die Arbeitsleistung der Dynamo-Maschine beim
Auf- und Niedergang des Fahrstuhles annähernd gleich zu
machen, ist der Fahrstuhl und seine mittlere Belastung durch
ein Gegengewicht, welches an zwei Drahtbandseilen D hängt,
ausgeglichen. Das andere Ende der beiden, über zwei Rollen
am oberen Ende des Aussichtsthurmes laufenden Drahtseile ist
an dem Fahrstuhle befestigt. Diese Drahtseile und die Zahn-
stange selbst finden gleichzeitig Verwendung als Leiter der
Elektricität, indem sie die primäre und secundäre Dynamo-Ma-
schine mit einander leitend verbinden.
Fig. 53 (Fig. 53—56 auf Tafel V) zeigt den Fahrstuhl in
seiner höchsten Stellung auf der Höhe des Aussichtsthurmes,
Fig. 54 giebt ihn in seiner tiefsten Stellung, im Begriff seine
Bewegung nach oben anzutreten; Fig. 55 und 56 erläutern die
Anordnung der unter dem Fahrstuhl angebrachten dynamo-elek-
trischen Maschine M, der von ihr getriebenen Schraube ohne
Ende S, sowie der beiden in die Leiter L eingreifenden Zahn-
räder R1 und R2. Die Leiter L wird von zwei Paar, oberhalb
und unterhalb des Fahrstuhls angebrachten Rollen berührt, welche
den Strom aus der Leiter L der Maschine M zuführen.
Durch den beschriebenen elektrischen Aufzug sind in den
wenigen Wochen seiner Thätigkeit in der Mannheimer Ausstellung
etwa 8000 Personen ohne jede Störung auf den Aussichtsthurm
gehoben und wieder hinab befördert worden. Die Geschwindig-
keit betrug etwa 0,5 m in der Secunde.
Als Vorzüge dieses Systems vor dem hydraulischen lassen
sich namentlich anführen: 1. die verhältnissmässig billige Her-
stellung und leichte Aufstellung und 2. der billige Betrieb. Dies
gilt namentlich dann, wenn ein Motor zum Treiben der primären
Dynamo-Maschine bereits vorhanden ist, oder wenn sich mehrere
benachbarte Aufzugsbesitzer zur Einrichtung einer gemeinsamen
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 545. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/573>, abgerufen am 22.11.2024.
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