Weise getroffen werden, dass die Maschine an einer festliegenden Leiter oder Zahnstange gleichsam hinaufklettert und den an ihr befestigten Fahrstuhl mitnimmt. Dieser feststehenden Leiter oder Zahnstange kann man jede gewünschte Festigkeit geben, so dass eine Gefahr ihres Bruches ganz ausgeschlossen ist. Bei sehr hohen Aufzügen kann man die Zahnstange auch an den Wandungen des Gebäudes oder Schachtes beliebig oft befestigen, so dass sie sich nicht in der ganzen Länge selbst zu tragen braucht.
Der erste derartige Aufzug, der von Siemens & Halske in der Mannheimer Industrieausstellung ausgestellt wurde, und der dazu diente, das Publicum auf einen Aussichtsthurm von un- gefähr 20 m Höhe emporzuheben, ist nach diesen Grundsätzen gebaut. Die Zahnstange L ist, wie die vier zugehörigen Ab- bildungen erkennen lassen, hier eine aus Stahl bestehende Leiter, deren Wangen aus dreifachen Stahlblechen von etwa 5 mm Dicke und 60 mm Breite bestehen, die derartig mit einander vernietet sind, dass immer mindestens die volle Tragfähigkeit zweier Bleche in jeder der beiden Wangen zur Geltung kommt. Die beiden Wangen sind durch vernietete Sprossen aus Rundstahl von 15 mm Dicke mit einander zu einer leiterartigen Zahn- stange verbunden. Die Sprossen haben einen Abstand von 35 mm, von Mitte zu Mitte gemessen. Diese Leiter L reicht in senkrechter Lage von der Höhe des Aussichtsthurmes zum Boden und ist oben und unten an starken Balken sicher be- festigt. Die Leiter geht durch die Mitte des Fahrstuhles, unter welchem sich, von einem sie rings umschliessenden Holzkasten H umgeben, die Dynamo-Maschine M befindet. Die Axe dieser Dynamo-Maschine endet in einer Schraube ohne Ende S, die zwei Zahnräder R1 und R2 dreht, welche von beiden Seiten in die Sprossen der Leiter eingreifen. Ein auf dem Fahrstuhle befindlicher Hebel h ist mit einem Stromschalter derartig ver- bunden, dass bei der mittleren Stellung des Hebels die Strom- leitung unterbrochen ist, während die Hebelstellungen nach rechts oder links bewirken, dass die Dynamo-Maschine und mit ihr die treibende Schraube ohne Ende in dem einen oder anderen Sinne rotiren, den Fahrstuhl mithin auf- oder abwärts bewegen. Durch passende Einrichtungen wird bewirkt, dass sich diese
Weise getroffen werden, dass die Maschine an einer festliegenden Leiter oder Zahnstange gleichsam hinaufklettert und den an ihr befestigten Fahrstuhl mitnimmt. Dieser feststehenden Leiter oder Zahnstange kann man jede gewünschte Festigkeit geben, so dass eine Gefahr ihres Bruches ganz ausgeschlossen ist. Bei sehr hohen Aufzügen kann man die Zahnstange auch an den Wandungen des Gebäudes oder Schachtes beliebig oft befestigen, so dass sie sich nicht in der ganzen Länge selbst zu tragen braucht.
Der erste derartige Aufzug, der von Siemens & Halske in der Mannheimer Industrieausstellung ausgestellt wurde, und der dazu diente, das Publicum auf einen Aussichtsthurm von un- gefähr 20 m Höhe emporzuheben, ist nach diesen Grundsätzen gebaut. Die Zahnstange L ist, wie die vier zugehörigen Ab- bildungen erkennen lassen, hier eine aus Stahl bestehende Leiter, deren Wangen aus dreifachen Stahlblechen von etwa 5 mm Dicke und 60 mm Breite bestehen, die derartig mit einander vernietet sind, dass immer mindestens die volle Tragfähigkeit zweier Bleche in jeder der beiden Wangen zur Geltung kommt. Die beiden Wangen sind durch vernietete Sprossen aus Rundstahl von 15 mm Dicke mit einander zu einer leiterartigen Zahn- stange verbunden. Die Sprossen haben einen Abstand von 35 mm, von Mitte zu Mitte gemessen. Diese Leiter L reicht in senkrechter Lage von der Höhe des Aussichtsthurmes zum Boden und ist oben und unten an starken Balken sicher be- festigt. Die Leiter geht durch die Mitte des Fahrstuhles, unter welchem sich, von einem sie rings umschliessenden Holzkasten H umgeben, die Dynamo-Maschine M befindet. Die Axe dieser Dynamo-Maschine endet in einer Schraube ohne Ende S, die zwei Zahnräder R1 und R2 dreht, welche von beiden Seiten in die Sprossen der Leiter eingreifen. Ein auf dem Fahrstuhle befindlicher Hebel h ist mit einem Stromschalter derartig ver- bunden, dass bei der mittleren Stellung des Hebels die Strom- leitung unterbrochen ist, während die Hebelstellungen nach rechts oder links bewirken, dass die Dynamo-Maschine und mit ihr die treibende Schraube ohne Ende in dem einen oder anderen Sinne rotiren, den Fahrstuhl mithin auf- oder abwärts bewegen. Durch passende Einrichtungen wird bewirkt, dass sich diese
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[544/0570]
Weise getroffen werden, dass die Maschine an einer festliegenden
Leiter oder Zahnstange gleichsam hinaufklettert und den an ihr
befestigten Fahrstuhl mitnimmt. Dieser feststehenden Leiter
oder Zahnstange kann man jede gewünschte Festigkeit geben,
so dass eine Gefahr ihres Bruches ganz ausgeschlossen ist. Bei
sehr hohen Aufzügen kann man die Zahnstange auch an den
Wandungen des Gebäudes oder Schachtes beliebig oft befestigen,
so dass sie sich nicht in der ganzen Länge selbst zu tragen
braucht.
Der erste derartige Aufzug, der von Siemens & Halske in
der Mannheimer Industrieausstellung ausgestellt wurde, und der
dazu diente, das Publicum auf einen Aussichtsthurm von un-
gefähr 20 m Höhe emporzuheben, ist nach diesen Grundsätzen
gebaut. Die Zahnstange L ist, wie die vier zugehörigen Ab-
bildungen erkennen lassen, hier eine aus Stahl bestehende Leiter,
deren Wangen aus dreifachen Stahlblechen von etwa 5 mm Dicke
und 60 mm Breite bestehen, die derartig mit einander vernietet
sind, dass immer mindestens die volle Tragfähigkeit zweier
Bleche in jeder der beiden Wangen zur Geltung kommt. Die
beiden Wangen sind durch vernietete Sprossen aus Rundstahl
von 15 mm Dicke mit einander zu einer leiterartigen Zahn-
stange verbunden. Die Sprossen haben einen Abstand von
35 mm, von Mitte zu Mitte gemessen. Diese Leiter L reicht
in senkrechter Lage von der Höhe des Aussichtsthurmes zum
Boden und ist oben und unten an starken Balken sicher be-
festigt. Die Leiter geht durch die Mitte des Fahrstuhles, unter
welchem sich, von einem sie rings umschliessenden Holzkasten H
umgeben, die Dynamo-Maschine M befindet. Die Axe dieser
Dynamo-Maschine endet in einer Schraube ohne Ende S, die
zwei Zahnräder R1 und R2 dreht, welche von beiden Seiten in
die Sprossen der Leiter eingreifen. Ein auf dem Fahrstuhle
befindlicher Hebel h ist mit einem Stromschalter derartig ver-
bunden, dass bei der mittleren Stellung des Hebels die Strom-
leitung unterbrochen ist, während die Hebelstellungen nach rechts
oder links bewirken, dass die Dynamo-Maschine und mit ihr die
treibende Schraube ohne Ende in dem einen oder anderen Sinne
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 544. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/570>, abgerufen am 22.11.2024.
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