geringeren inneren Widerstand bei gleicher elektromotorischer Kraft, was von wesentlicher Bedeutung ist und ihr namentlich für Kraftübertragung ein Uebergewicht über die Gramme'sche Maschine giebt.
Diese beiden Maschinen sind es nun, auf denen die Erwei- terung des Gebietes der Elektrotechnik beruht. Es giebt zwar noch viele andere Constructionen dynamo-elektrischer Maschinen -- in Amerika allein ist eine ganze Menge patentirt -- es sind das aber alles nur Nachahmungen oder unwesentliche Modifica- tionen der obigen beiden, der Gramme'schen und der v. Hef- ner'schen Maschine.
Die ausgedehnteste Anwendung, welche die dynamo-elek- trische Maschine bisher in der Elektrotechnik gefunden hat, ist die zur Erzeugung elektrischen Lichtes. Diese wird wahrschein- lich in einer der nächsten Sitzungen des Vereins ausführlicher besprochen werden. Ich will mich hier daher auf die Kraft- übertragung beschränken, und zwar speciell auf die Kraftüber- tragung in ihrer Anwendung auf die Beförderung von Lasten mit Hülfe der Elektricität.
Wie ich Ihnen schon auseinandergesetzt habe, ist die dynamo-elektrische Maschine nichts als eine passend eingerich- tete, rückwärts gedrehte elektromagnetische. Wenn Sie also den Strom einer dynamo-elektrischen Maschine durch die Windungen einer ganz ähnlichen gehen lassen, dann muss sich diese drehen, und zwar muss sie sich in umgekehrter Richtung drehen, als wie die dynamo-elektrische gedreht wird. Es fragt sich nun, welche Kräfte dabei auftreten und welche Wirkungen erfolgen. Die getriebene dynamo-elektrische Maschine tritt jetzt als elektro- magnetische auf und hat die Eigenschaft aller elektromagneti- schen Maschinen, einen Gegenstrom zu erzeugen, der die Tendenz hat, den Strom der stromerzeugenden Maschine zu schwächen.
Nehmen wir nun an, wir hätten zwei ganz gleiche, wider- standslose, dynamo-elektrische Maschinen miteinander verbunden und wir drehten die eine in der zur Stromerzeugung erforder- lichen Richtung, dann würde die andere in entgegengesetzter Richtung rotiren. Da sie keinen Widerstand zu überwinden hat, müsste sich ihre Umdrehungsgeschwindigkeit so lange ver-
geringeren inneren Widerstand bei gleicher elektromotorischer Kraft, was von wesentlicher Bedeutung ist und ihr namentlich für Kraftübertragung ein Uebergewicht über die Gramme’sche Maschine giebt.
Diese beiden Maschinen sind es nun, auf denen die Erwei- terung des Gebietes der Elektrotechnik beruht. Es giebt zwar noch viele andere Constructionen dynamo-elektrischer Maschinen — in Amerika allein ist eine ganze Menge patentirt — es sind das aber alles nur Nachahmungen oder unwesentliche Modifica- tionen der obigen beiden, der Gramme’schen und der v. Hef- ner’schen Maschine.
Die ausgedehnteste Anwendung, welche die dynamo-elek- trische Maschine bisher in der Elektrotechnik gefunden hat, ist die zur Erzeugung elektrischen Lichtes. Diese wird wahrschein- lich in einer der nächsten Sitzungen des Vereins ausführlicher besprochen werden. Ich will mich hier daher auf die Kraft- übertragung beschränken, und zwar speciell auf die Kraftüber- tragung in ihrer Anwendung auf die Beförderung von Lasten mit Hülfe der Elektricität.
Wie ich Ihnen schon auseinandergesetzt habe, ist die dynamo-elektrische Maschine nichts als eine passend eingerich- tete, rückwärts gedrehte elektromagnetische. Wenn Sie also den Strom einer dynamo-elektrischen Maschine durch die Windungen einer ganz ähnlichen gehen lassen, dann muss sich diese drehen, und zwar muss sie sich in umgekehrter Richtung drehen, als wie die dynamo-elektrische gedreht wird. Es fragt sich nun, welche Kräfte dabei auftreten und welche Wirkungen erfolgen. Die getriebene dynamo-elektrische Maschine tritt jetzt als elektro- magnetische auf und hat die Eigenschaft aller elektromagneti- schen Maschinen, einen Gegenstrom zu erzeugen, der die Tendenz hat, den Strom der stromerzeugenden Maschine zu schwächen.
Nehmen wir nun an, wir hätten zwei ganz gleiche, wider- standslose, dynamo-elektrische Maschinen miteinander verbunden und wir drehten die eine in der zur Stromerzeugung erforder- lichen Richtung, dann würde die andere in entgegengesetzter Richtung rotiren. Da sie keinen Widerstand zu überwinden hat, müsste sich ihre Umdrehungsgeschwindigkeit so lange ver-
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[498/0520]
geringeren inneren Widerstand bei gleicher elektromotorischer
Kraft, was von wesentlicher Bedeutung ist und ihr namentlich
für Kraftübertragung ein Uebergewicht über die Gramme’sche
Maschine giebt.
Diese beiden Maschinen sind es nun, auf denen die Erwei-
terung des Gebietes der Elektrotechnik beruht. Es giebt zwar
noch viele andere Constructionen dynamo-elektrischer Maschinen
— in Amerika allein ist eine ganze Menge patentirt — es sind
das aber alles nur Nachahmungen oder unwesentliche Modifica-
tionen der obigen beiden, der Gramme’schen und der v. Hef-
ner’schen Maschine.
Die ausgedehnteste Anwendung, welche die dynamo-elek-
trische Maschine bisher in der Elektrotechnik gefunden hat, ist
die zur Erzeugung elektrischen Lichtes. Diese wird wahrschein-
lich in einer der nächsten Sitzungen des Vereins ausführlicher
besprochen werden. Ich will mich hier daher auf die Kraft-
übertragung beschränken, und zwar speciell auf die Kraftüber-
tragung in ihrer Anwendung auf die Beförderung von Lasten mit
Hülfe der Elektricität.
Wie ich Ihnen schon auseinandergesetzt habe, ist die
dynamo-elektrische Maschine nichts als eine passend eingerich-
tete, rückwärts gedrehte elektromagnetische. Wenn Sie also den
Strom einer dynamo-elektrischen Maschine durch die Windungen
einer ganz ähnlichen gehen lassen, dann muss sich diese drehen,
und zwar muss sie sich in umgekehrter Richtung drehen, als
wie die dynamo-elektrische gedreht wird. Es fragt sich nun,
welche Kräfte dabei auftreten und welche Wirkungen erfolgen.
Die getriebene dynamo-elektrische Maschine tritt jetzt als elektro-
magnetische auf und hat die Eigenschaft aller elektromagneti-
schen Maschinen, einen Gegenstrom zu erzeugen, der die
Tendenz hat, den Strom der stromerzeugenden Maschine zu
schwächen.
Nehmen wir nun an, wir hätten zwei ganz gleiche, wider-
standslose, dynamo-elektrische Maschinen miteinander verbunden
und wir drehten die eine in der zur Stromerzeugung erforder-
lichen Richtung, dann würde die andere in entgegengesetzter
Richtung rotiren. Da sie keinen Widerstand zu überwinden hat,
müsste sich ihre Umdrehungsgeschwindigkeit so lange ver-
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 498. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/520>, abgerufen am 23.11.2024.
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