Strom und damit auch der Magnetismus der primären Maschine auf. Diesem Umstande ist es zuzuschreiben, dass mangelhafte Isolation der Schienen nicht sehr schädlich ist. Ist die Loco- motive im Gange, so bilden ihre Leitungsdrähte eine viel bessere Leitung, wie die feuchte Erde, und ist die Leitung unterbrochen, so genügt diese Nebenleitung nicht, die dynamo-elektrische Wir- kung im Gange zu erhalten, der Magnetismus verschwindet daher und damit auch der Nebenstrom. Die Kraftübertragung und da- mit auch die Geschwindigkeit lassen sich innerhalb weiter Gren- zen steigern. Die ganze Sache ist aber noch zu neu, um schon jetzt bestimmte Angaben über die Grenzen des praktisch Erreich- baren machen zu können.
Wir haben 30, 40 bis 60 pCt. Kraftübertragung erzielt, doch können wir definitive Zahlen erst nach längerer Praxis angeben. Wie weit sich der Arbeitsverlust bei der elektrischen Kraftüber- tragung wird vermindern lassen, lässt sich noch nicht beurtheilen. Vorläufig wird man sich mit 30 bis 40 pCt. effectiver Arbeits- leistung begnügen müssen. Einen grossen Vorzug hat die elek- trische Kraftübertragung dadurch, dass sie die Lösung eines noch ungelösten mechanischen Problems von selber bringt. Es ist dies eine Construction, welche bewirkt, dass Maschinen sowohl bei langsamer wie bei schneller Bewegung immer mit voller Kraft arbeiten. Hätten wir dies Problem rein mechanisch praktisch gelöst, so würden wir auch weiter in der Construction der Strassenlocomotiven sein. Bei der dynamo-elektrischen Kraftüber- tragung ist es eben anders. Wenn die kraftgebende oder secun- däre Maschine grosse Arbeit zu leisten hat, mithin langsam geht, so sind die von ihr erzeugten Gegenströme entsprechend schwach und es verstärkt sich dadurch in gleichem Masse der Strom durch die Leitung. Dadurch wird der Elektromagnetismus und ihm entsprechend die Zugkraft der Maschine vergrössert. Die dynamo-elektrische Locomotive hat ferner den Vortheil, dass sie gleich in sich selbst die Kraft zum Bremsen trägt, indem sie als primäre oder stromerzeugende Maschine auftritt, wenn sie schneller wie diese umgedreht wird, mithin diese und mit ihr die arbei- tende Dampfmaschine umgekehrt zu drehen sucht.
Ich meine, es wird schon jetzt viele Fälle geben, wo elek- trische Kraftübertragung sowie auch elektrische Locomotiven
Strom und damit auch der Magnetismus der primären Maschine auf. Diesem Umstande ist es zuzuschreiben, dass mangelhafte Isolation der Schienen nicht sehr schädlich ist. Ist die Loco- motive im Gange, so bilden ihre Leitungsdrähte eine viel bessere Leitung, wie die feuchte Erde, und ist die Leitung unterbrochen, so genügt diese Nebenleitung nicht, die dynamo-elektrische Wir- kung im Gange zu erhalten, der Magnetismus verschwindet daher und damit auch der Nebenstrom. Die Kraftübertragung und da- mit auch die Geschwindigkeit lassen sich innerhalb weiter Gren- zen steigern. Die ganze Sache ist aber noch zu neu, um schon jetzt bestimmte Angaben über die Grenzen des praktisch Erreich- baren machen zu können.
Wir haben 30, 40 bis 60 pCt. Kraftübertragung erzielt, doch können wir definitive Zahlen erst nach längerer Praxis angeben. Wie weit sich der Arbeitsverlust bei der elektrischen Kraftüber- tragung wird vermindern lassen, lässt sich noch nicht beurtheilen. Vorläufig wird man sich mit 30 bis 40 pCt. effectiver Arbeits- leistung begnügen müssen. Einen grossen Vorzug hat die elek- trische Kraftübertragung dadurch, dass sie die Lösung eines noch ungelösten mechanischen Problems von selber bringt. Es ist dies eine Construction, welche bewirkt, dass Maschinen sowohl bei langsamer wie bei schneller Bewegung immer mit voller Kraft arbeiten. Hätten wir dies Problem rein mechanisch praktisch gelöst, so würden wir auch weiter in der Construction der Strassenlocomotiven sein. Bei der dynamo-elektrischen Kraftüber- tragung ist es eben anders. Wenn die kraftgebende oder secun- däre Maschine grosse Arbeit zu leisten hat, mithin langsam geht, so sind die von ihr erzeugten Gegenströme entsprechend schwach und es verstärkt sich dadurch in gleichem Masse der Strom durch die Leitung. Dadurch wird der Elektromagnetismus und ihm entsprechend die Zugkraft der Maschine vergrössert. Die dynamo-elektrische Locomotive hat ferner den Vortheil, dass sie gleich in sich selbst die Kraft zum Bremsen trägt, indem sie als primäre oder stromerzeugende Maschine auftritt, wenn sie schneller wie diese umgedreht wird, mithin diese und mit ihr die arbei- tende Dampfmaschine umgekehrt zu drehen sucht.
Ich meine, es wird schon jetzt viele Fälle geben, wo elek- trische Kraftübertragung sowie auch elektrische Locomotiven
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Strom und damit auch der Magnetismus der primären Maschine
auf. Diesem Umstande ist es zuzuschreiben, dass mangelhafte
Isolation der Schienen nicht sehr schädlich ist. Ist die Loco-
motive im Gange, so bilden ihre Leitungsdrähte eine viel bessere
Leitung, wie die feuchte Erde, und ist die Leitung unterbrochen,
so genügt diese Nebenleitung nicht, die dynamo-elektrische Wir-
kung im Gange zu erhalten, der Magnetismus verschwindet daher
und damit auch der Nebenstrom. Die Kraftübertragung und da-
mit auch die Geschwindigkeit lassen sich innerhalb weiter Gren-
zen steigern. Die ganze Sache ist aber noch zu neu, um schon
jetzt bestimmte Angaben über die Grenzen des praktisch Erreich-
baren machen zu können.
Wir haben 30, 40 bis 60 pCt. Kraftübertragung erzielt, doch
können wir definitive Zahlen erst nach längerer Praxis angeben.
Wie weit sich der Arbeitsverlust bei der elektrischen Kraftüber-
tragung wird vermindern lassen, lässt sich noch nicht beurtheilen.
Vorläufig wird man sich mit 30 bis 40 pCt. effectiver Arbeits-
leistung begnügen müssen. Einen grossen Vorzug hat die elek-
trische Kraftübertragung dadurch, dass sie die Lösung eines noch
ungelösten mechanischen Problems von selber bringt. Es ist
dies eine Construction, welche bewirkt, dass Maschinen sowohl
bei langsamer wie bei schneller Bewegung immer mit voller Kraft
arbeiten. Hätten wir dies Problem rein mechanisch praktisch
gelöst, so würden wir auch weiter in der Construction der
Strassenlocomotiven sein. Bei der dynamo-elektrischen Kraftüber-
tragung ist es eben anders. Wenn die kraftgebende oder secun-
däre Maschine grosse Arbeit zu leisten hat, mithin langsam geht,
so sind die von ihr erzeugten Gegenströme entsprechend schwach
und es verstärkt sich dadurch in gleichem Masse der Strom
durch die Leitung. Dadurch wird der Elektromagnetismus und
ihm entsprechend die Zugkraft der Maschine vergrössert. Die
dynamo-elektrische Locomotive hat ferner den Vortheil, dass sie
gleich in sich selbst die Kraft zum Bremsen trägt, indem sie als
primäre oder stromerzeugende Maschine auftritt, wenn sie schneller
wie diese umgedreht wird, mithin diese und mit ihr die arbei-
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 489. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/511>, abgerufen am 22.11.2024.
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