membran von 20 cm Durchmesser, einer Drahtrolle von 25 mm Durchmesser, 10 mm Höhe und 5 mm Dicke, in einem durch einen starken Elektromagnet erzeugten, kräftigen, magnetischen Felde, überträgt jeden in einem Zimmer von mässiger Grösse an beliebiger Stelle hervorgebrachten Laut mit voller Deutlichkeit auf eine grössere Zahl kleinerer Telephone. Bemerkenswerth ist dabei die grosse Reinheit und Klarheit, mit der das Telephon die Sprachlaute und Töne überträgt. Es kann dies zum Theil von der zweckmässigen Membranform, zum Theil aber auch davon herrühren, dass die Rolle bei der Verschiebung im cylin- drischen, magnetischen Felde regelmässigere sinusoide Ströme erzeugt, als eine schwingende Eisenplatte. Wird eine solche Drahtrolle vermittelst einer Kurbel mit langer Krummzapfen- stange schnell auf und nieder bewegt, so kann man sich eines solchen Apparates mit Vortheil zur Erzeugung von kräftigen Sinus-Strömen bedienen.
Zur Wiedergabe der Sprachlaute ist die Trommelfell-Mem- bran-Form weniger gut geeignet. Es erscheint auch allgemein zweckmässiger, mit kräftigen, grösseren Instrumenten zu geben und mit kleinen, zarter und leichter construirten zu empfangen, wobei man das Instrument in die zweckmässigste Lage zum Ohre bringt.
Zu kräftige Empfangsapparate haben den Nachtheil, dass die durch die Schwingungen ihrer Membran erzeugten Gegenströme die bewegenden Ströme schwächen und die sinusoiden Wellenzüge der inducirten Ströme verschieben, wodurch die Sprache undeut- lich wird und fremde Klangfarben annimmt.
Es ist überhaupt kaum anzunehmen, dass es gelingen wird, Telephone nach Bell'schem Princip, bei denen die Schallwellen selbst die Arbeit der Hervorbringung der zu ihrer Uebertragung erforderlichen Ströme zu leisten haben, in der Art herzustellen, dass sie eine in grösserer Entfernung vom Telephon deutlich vernehmbare Sprache reden, und ganz unmöglich ist es, wie schon hervorgehoben, zu erzielen, dass sie die Schallmasse, von der ihre Membran getroffen wird, ungeschwächt oder gar ver- stärkt reproduciren. Diese Möglichkeit ist aber nicht ausgeschlossen, wenn eine galvanische Kette zur Bewegung der Membran des Empfangsapparates benutzt wird, welche dann die aufzuwendende
membran von 20 cm Durchmesser, einer Drahtrolle von 25 mm Durchmesser, 10 mm Höhe und 5 mm Dicke, in einem durch einen starken Elektromagnet erzeugten, kräftigen, magnetischen Felde, überträgt jeden in einem Zimmer von mässiger Grösse an beliebiger Stelle hervorgebrachten Laut mit voller Deutlichkeit auf eine grössere Zahl kleinerer Telephone. Bemerkenswerth ist dabei die grosse Reinheit und Klarheit, mit der das Telephon die Sprachlaute und Töne überträgt. Es kann dies zum Theil von der zweckmässigen Membranform, zum Theil aber auch davon herrühren, dass die Rolle bei der Verschiebung im cylin- drischen, magnetischen Felde regelmässigere sinusoïde Ströme erzeugt, als eine schwingende Eisenplatte. Wird eine solche Drahtrolle vermittelst einer Kurbel mit langer Krummzapfen- stange schnell auf und nieder bewegt, so kann man sich eines solchen Apparates mit Vortheil zur Erzeugung von kräftigen Sinus-Strömen bedienen.
Zur Wiedergabe der Sprachlaute ist die Trommelfell-Mem- bran-Form weniger gut geeignet. Es erscheint auch allgemein zweckmässiger, mit kräftigen, grösseren Instrumenten zu geben und mit kleinen, zarter und leichter construirten zu empfangen, wobei man das Instrument in die zweckmässigste Lage zum Ohre bringt.
Zu kräftige Empfangsapparate haben den Nachtheil, dass die durch die Schwingungen ihrer Membran erzeugten Gegenströme die bewegenden Ströme schwächen und die sinusoïden Wellenzüge der inducirten Ströme verschieben, wodurch die Sprache undeut- lich wird und fremde Klangfarben annimmt.
Es ist überhaupt kaum anzunehmen, dass es gelingen wird, Telephone nach Bell’schem Princip, bei denen die Schallwellen selbst die Arbeit der Hervorbringung der zu ihrer Uebertragung erforderlichen Ströme zu leisten haben, in der Art herzustellen, dass sie eine in grösserer Entfernung vom Telephon deutlich vernehmbare Sprache reden, und ganz unmöglich ist es, wie schon hervorgehoben, zu erzielen, dass sie die Schallmasse, von der ihre Membran getroffen wird, ungeschwächt oder gar ver- stärkt reproduciren. Diese Möglichkeit ist aber nicht ausgeschlossen, wenn eine galvanische Kette zur Bewegung der Membran des Empfangsapparates benutzt wird, welche dann die aufzuwendende
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[436/0458]
membran von 20 cm Durchmesser, einer Drahtrolle von 25 mm
Durchmesser, 10 mm Höhe und 5 mm Dicke, in einem durch
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Felde, überträgt jeden in einem Zimmer von mässiger Grösse an
beliebiger Stelle hervorgebrachten Laut mit voller Deutlichkeit
auf eine grössere Zahl kleinerer Telephone. Bemerkenswerth ist
dabei die grosse Reinheit und Klarheit, mit der das Telephon
die Sprachlaute und Töne überträgt. Es kann dies zum Theil
von der zweckmässigen Membranform, zum Theil aber auch
davon herrühren, dass die Rolle bei der Verschiebung im cylin-
drischen, magnetischen Felde regelmässigere sinusoïde Ströme
erzeugt, als eine schwingende Eisenplatte. Wird eine solche
Drahtrolle vermittelst einer Kurbel mit langer Krummzapfen-
stange schnell auf und nieder bewegt, so kann man sich eines
solchen Apparates mit Vortheil zur Erzeugung von kräftigen
Sinus-Strömen bedienen.
Zur Wiedergabe der Sprachlaute ist die Trommelfell-Mem-
bran-Form weniger gut geeignet. Es erscheint auch allgemein
zweckmässiger, mit kräftigen, grösseren Instrumenten zu geben
und mit kleinen, zarter und leichter construirten zu empfangen,
wobei man das Instrument in die zweckmässigste Lage zum
Ohre bringt.
Zu kräftige Empfangsapparate haben den Nachtheil, dass die
durch die Schwingungen ihrer Membran erzeugten Gegenströme
die bewegenden Ströme schwächen und die sinusoïden Wellenzüge
der inducirten Ströme verschieben, wodurch die Sprache undeut-
lich wird und fremde Klangfarben annimmt.
Es ist überhaupt kaum anzunehmen, dass es gelingen wird,
Telephone nach Bell’schem Princip, bei denen die Schallwellen
selbst die Arbeit der Hervorbringung der zu ihrer Uebertragung
erforderlichen Ströme zu leisten haben, in der Art herzustellen,
dass sie eine in grösserer Entfernung vom Telephon deutlich
vernehmbare Sprache reden, und ganz unmöglich ist es, wie
schon hervorgehoben, zu erzielen, dass sie die Schallmasse, von
der ihre Membran getroffen wird, ungeschwächt oder gar ver-
stärkt reproduciren. Diese Möglichkeit ist aber nicht ausgeschlossen,
wenn eine galvanische Kette zur Bewegung der Membran des
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 436. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/458>, abgerufen am 22.11.2024.
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