nur, dass die Lichtwirkung in noch geringerem Masse als die Quadratwurzeln aus den Lichtstärken zunimmt. Die Versuche wurden einmal in der Weise angestellt, dass zwei constante Licht- quellen in verschiedenen Entfernungen in auf- und absteigender Reihe verglichen wurden. Ferner wurde vor die grosse, helle Flamme einer englischen Lampe mit doppeltem, flachen Dochte ein verschiebbares, dünnes Blech mit Löchern, die möglichst genau 1, 2, 3 bis 6 mm Durchmesser hatten, gesetzt, und das Selenpräparat wiederholt in auf- und absteigender Reihe nach- einander der Bestrahlung durch diese Löcher ausgesetzt. War das quadratische Gesetz richtig, so musste die Lichtwirkung dann den Durchmessern der Löcher proportional sein. Die über- einstimmendsten und zuverlässigsten Resultate gab eine dritte Methode, die darin bestand, dass ein Lichtbündel durch ein Doppelprisma in zwei Lichtbündel zerlegt und das Selen- plättchen abwechselnd dem einen oder anderen Strahlenbündel allein oder beiden zugleich ausgesetzt wurde. Es wurde zu diesen Versuchen die erwähnte Petroleumlampe mit doppeltem Flachbrenner mit einem Diaphragma von 2 mm Durchmesser be- nutzt. Im Dunkeln gab das Selen mit 4 Daniell'schen Elementen eine Ablenkung von 50 Scalentheilen.
[Tabelle]
Also Mittel der Ablenkung durch einen Strahl = 51,7, Mittel der Ablenkung durch den Gesammtstrahl = 63,5, was nahe dem Verhältnisse der Kubikwurzeln aus den Licht- stärken entspricht. Wie schon bei der Besprechung der Arbeit
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nur, dass die Lichtwirkung in noch geringerem Masse als die Quadratwurzeln aus den Lichtstärken zunimmt. Die Versuche wurden einmal in der Weise angestellt, dass zwei constante Licht- quellen in verschiedenen Entfernungen in auf- und absteigender Reihe verglichen wurden. Ferner wurde vor die grosse, helle Flamme einer englischen Lampe mit doppeltem, flachen Dochte ein verschiebbares, dünnes Blech mit Löchern, die möglichst genau 1, 2, 3 bis 6 mm Durchmesser hatten, gesetzt, und das Selenpräparat wiederholt in auf- und absteigender Reihe nach- einander der Bestrahlung durch diese Löcher ausgesetzt. War das quadratische Gesetz richtig, so musste die Lichtwirkung dann den Durchmessern der Löcher proportional sein. Die über- einstimmendsten und zuverlässigsten Resultate gab eine dritte Methode, die darin bestand, dass ein Lichtbündel durch ein Doppelprisma in zwei Lichtbündel zerlegt und das Selen- plättchen abwechselnd dem einen oder anderen Strahlenbündel allein oder beiden zugleich ausgesetzt wurde. Es wurde zu diesen Versuchen die erwähnte Petroleumlampe mit doppeltem Flachbrenner mit einem Diaphragma von 2 mm Durchmesser be- nutzt. Im Dunkeln gab das Selen mit 4 Daniell’schen Elementen eine Ablenkung von 50 Scalentheilen.
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Also Mittel der Ablenkung durch einen Strahl = 51,7, Mittel der Ablenkung durch den Gesammtstrahl = 63,5, was nahe dem Verhältnisse der Kubikwurzeln aus den Licht- stärken entspricht. Wie schon bei der Besprechung der Arbeit
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[417/0439]
nur, dass die Lichtwirkung in noch geringerem Masse als die
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wurden einmal in der Weise angestellt, dass zwei constante Licht-
quellen in verschiedenen Entfernungen in auf- und absteigender
Reihe verglichen wurden. Ferner wurde vor die grosse, helle
Flamme einer englischen Lampe mit doppeltem, flachen Dochte
ein verschiebbares, dünnes Blech mit Löchern, die möglichst
genau 1, 2, 3 bis 6 mm Durchmesser hatten, gesetzt, und das
Selenpräparat wiederholt in auf- und absteigender Reihe nach-
einander der Bestrahlung durch diese Löcher ausgesetzt. War
das quadratische Gesetz richtig, so musste die Lichtwirkung
dann den Durchmessern der Löcher proportional sein. Die über-
einstimmendsten und zuverlässigsten Resultate gab eine dritte
Methode, die darin bestand, dass ein Lichtbündel durch ein
Doppelprisma in zwei Lichtbündel zerlegt und das Selen-
plättchen abwechselnd dem einen oder anderen Strahlenbündel
allein oder beiden zugleich ausgesetzt wurde. Es wurde zu
diesen Versuchen die erwähnte Petroleumlampe mit doppeltem
Flachbrenner mit einem Diaphragma von 2 mm Durchmesser be-
nutzt. Im Dunkeln gab das Selen mit 4 Daniell’schen Elementen
eine Ablenkung von 50 Scalentheilen.
Also Mittel der Ablenkung durch einen Strahl = 51,7,
Mittel der Ablenkung durch den Gesammtstrahl = 63,5,
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 417. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/439>, abgerufen am 25.11.2024.
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