Punkt, stärkere ein Bündel von Funken, auf dessen Mitte das Fadenkreuz eingestellt werden muss. Um das Auffinden der Funkenmarken zu erleichtern, wird der Cylinder vor dem Ge- brauche in bekannter Weise berusst. Es ist dann jede, auch die schwächste und mit blossem Auge kaum sichtbare Funkenmarke mit einem deutlichen ringförmigen Hofe umgeben, der es ermög- licht, sie leicht in das Gesichtsfeld des Mikroskopes zu bringen. Anstatt der Leydener Flaschen benutzte ich in der Regel Ladungs- tafeln aus mit Staniol belegten Glimmerblättern. Dieselben wurden sorgfältig in eine Harzmasse eingeschmolzen, so dass sie im Stande waren, die angenommene Ladung längere Zeit ohne merk- liche Schwächung festzuhalten. Sie waren mit einem Umschalter versehen, welcher gestattete, sie getrennt von der Spitze (oder den beiden Spitzen, wenn deren 2 benutzt wurden) gleichzeitig durch eine Holz'sche Maschine zu laden und dann im letzten Momente vor dem Versuche die bis dahin mit der Erde verbun- denen Belegungen mit der oder den respectiven Spitzen zu ver- binden, während die leitend verbundenen anderen Belegungen in einem mit Guttapercha isolirten Drahte endeten. Die Entladung wurde dann dadurch bewirkt, dass ein mit der Erde leitend verbun- denes Messer mittelst eines kräftigen Hammerschlages durch den isolirten Draht getrieben und dadurch eine kurze aber möglichst widerstandslose Ableitung der verbundenen Belegungen zur Erde herbeigeführt wurde. Auf diese Weise gelang es, die anfänglich sehr störenden, durch langsame Entladung der Ladungstafeln her- vorgerufenen, falschen Entladungsmarken auf dem Cylinder völlig zu beseitigen.
Mit dem so vorbereiteten Apparate wurden nun fürs Erste im Zimmer eine Reihe von Versuchen angestellt. Es wurde con- statirt, dass die Entladung einer Flasche in einem Entladungs- kreise von geringem Widerstande so schnell verläuft, dass das Markenbündel auf dem rotirenden Cylinder nicht wesentlich ver- schieden von dem auf ruhendem Cylinder erzeugten ist. Ver- einzelte Funkenmarken, die sich fast immer ohne Regelmässigkeit auf der Cylinderfläche finden, sind offenbar dem sogenannten Re- siduum der Ladungstafeln zuzuschreiben. Die Erscheinung ändert sich, wenn die Entladung durch sehr grosse Widerstände statt- findet. In diesem Falle bildet sich auf dem Cylinder eine con-
Punkt, stärkere ein Bündel von Funken, auf dessen Mitte das Fadenkreuz eingestellt werden muss. Um das Auffinden der Funkenmarken zu erleichtern, wird der Cylinder vor dem Ge- brauche in bekannter Weise berusst. Es ist dann jede, auch die schwächste und mit blossem Auge kaum sichtbare Funkenmarke mit einem deutlichen ringförmigen Hofe umgeben, der es ermög- licht, sie leicht in das Gesichtsfeld des Mikroskopes zu bringen. Anstatt der Leydener Flaschen benutzte ich in der Regel Ladungs- tafeln aus mit Staniol belegten Glimmerblättern. Dieselben wurden sorgfältig in eine Harzmasse eingeschmolzen, so dass sie im Stande waren, die angenommene Ladung längere Zeit ohne merk- liche Schwächung festzuhalten. Sie waren mit einem Umschalter versehen, welcher gestattete, sie getrennt von der Spitze (oder den beiden Spitzen, wenn deren 2 benutzt wurden) gleichzeitig durch eine Holz’sche Maschine zu laden und dann im letzten Momente vor dem Versuche die bis dahin mit der Erde verbun- denen Belegungen mit der oder den respectiven Spitzen zu ver- binden, während die leitend verbundenen anderen Belegungen in einem mit Guttapercha isolirten Drahte endeten. Die Entladung wurde dann dadurch bewirkt, dass ein mit der Erde leitend verbun- denes Messer mittelst eines kräftigen Hammerschlages durch den isolirten Draht getrieben und dadurch eine kurze aber möglichst widerstandslose Ableitung der verbundenen Belegungen zur Erde herbeigeführt wurde. Auf diese Weise gelang es, die anfänglich sehr störenden, durch langsame Entladung der Ladungstafeln her- vorgerufenen, falschen Entladungsmarken auf dem Cylinder völlig zu beseitigen.
Mit dem so vorbereiteten Apparate wurden nun fürs Erste im Zimmer eine Reihe von Versuchen angestellt. Es wurde con- statirt, dass die Entladung einer Flasche in einem Entladungs- kreise von geringem Widerstande so schnell verläuft, dass das Markenbündel auf dem rotirenden Cylinder nicht wesentlich ver- schieden von dem auf ruhendem Cylinder erzeugten ist. Ver- einzelte Funkenmarken, die sich fast immer ohne Regelmässigkeit auf der Cylinderfläche finden, sind offenbar dem sogenannten Re- siduum der Ladungstafeln zuzuschreiben. Die Erscheinung ändert sich, wenn die Entladung durch sehr grosse Widerstände statt- findet. In diesem Falle bildet sich auf dem Cylinder eine con-
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Punkt, stärkere ein Bündel von Funken, auf dessen Mitte das
Fadenkreuz eingestellt werden muss. Um das Auffinden der
Funkenmarken zu erleichtern, wird der Cylinder vor dem Ge-
brauche in bekannter Weise berusst. Es ist dann jede, auch die
schwächste und mit blossem Auge kaum sichtbare Funkenmarke
mit einem deutlichen ringförmigen Hofe umgeben, der es ermög-
licht, sie leicht in das Gesichtsfeld des Mikroskopes zu bringen.
Anstatt der Leydener Flaschen benutzte ich in der Regel Ladungs-
tafeln aus mit Staniol belegten Glimmerblättern. Dieselben wurden
sorgfältig in eine Harzmasse eingeschmolzen, so dass sie im
Stande waren, die angenommene Ladung längere Zeit ohne merk-
liche Schwächung festzuhalten. Sie waren mit einem Umschalter
versehen, welcher gestattete, sie getrennt von der Spitze (oder
den beiden Spitzen, wenn deren 2 benutzt wurden) gleichzeitig
durch eine Holz’sche Maschine zu laden und dann im letzten
Momente vor dem Versuche die bis dahin mit der Erde verbun-
denen Belegungen mit der oder den respectiven Spitzen zu ver-
binden, während die leitend verbundenen anderen Belegungen in
einem mit Guttapercha isolirten Drahte endeten. Die Entladung
wurde dann dadurch bewirkt, dass ein mit der Erde leitend verbun-
denes Messer mittelst eines kräftigen Hammerschlages durch den
isolirten Draht getrieben und dadurch eine kurze aber möglichst
widerstandslose Ableitung der verbundenen Belegungen zur Erde
herbeigeführt wurde. Auf diese Weise gelang es, die anfänglich
sehr störenden, durch langsame Entladung der Ladungstafeln her-
vorgerufenen, falschen Entladungsmarken auf dem Cylinder völlig
zu beseitigen.
Mit dem so vorbereiteten Apparate wurden nun fürs Erste
im Zimmer eine Reihe von Versuchen angestellt. Es wurde con-
statirt, dass die Entladung einer Flasche in einem Entladungs-
kreise von geringem Widerstande so schnell verläuft, dass das
Markenbündel auf dem rotirenden Cylinder nicht wesentlich ver-
schieden von dem auf ruhendem Cylinder erzeugten ist. Ver-
einzelte Funkenmarken, die sich fast immer ohne Regelmässigkeit
auf der Cylinderfläche finden, sind offenbar dem sogenannten Re-
siduum der Ladungstafeln zuzuschreiben. Die Erscheinung ändert
sich, wenn die Entladung durch sehr grosse Widerstände statt-
findet. In diesem Falle bildet sich auf dem Cylinder eine con-
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 368. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/386>, abgerufen am 25.11.2024.
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