Der mit dem Kupferdraht umwickelte kleine Rahmen ward in ein mit wohl ausgekochtem Oel gefülltes Reagensglas gesteckt, welches seinerseits in ein mit Wasser gefülltes Gefäss tauchte. Das Thermometer reichte in den Rahmen hinein, war also von dem Drahte, dessen Temperatur bestimmt werden sollte, um- geben. Die Erhitzung des Wassers geschah auf die beschriebene Weise durch Wasserdampf. Durch Regulirung der Dampfbildung liess sich die Temperatur im Reagensrohr lange Zeit vollständig constant erhalten. Der Widerstand der als Vergleichswiderstand benutzten Quecksilberspirale war bei 0° = 1997,5.
[Tabelle]
Die mit
[Formel 1]
überschriebene Zahlenreihe, welche durch Di- vision der in gleicher Höhe stehenden Zahlen der beiden vor- hergehenden Columnen erhalten sind und die Widerstandszu- nahme durch Erwärmung um einen Grad angiebt, sind in beiden Tabellen hinlänglich übereinstimmend und zeigen, dass die Curve der Widerstandszunahme, sowohl bei Quecksilber wie bei Kupfer als gerade Linie anzunehmen ist. Dividirt man die mittlere Widerstandszunahme durch den Widerstand bei 0°, so erhält man den Coefficienten a, welcher also für Quecksilber = 0,000985 und für Kupfer = 0,00329 ist.
Der mit dem Kupferdraht umwickelte kleine Rahmen ward in ein mit wohl ausgekochtem Oel gefülltes Reagensglas gesteckt, welches seinerseits in ein mit Wasser gefülltes Gefäss tauchte. Das Thermometer reichte in den Rahmen hinein, war also von dem Drahte, dessen Temperatur bestimmt werden sollte, um- geben. Die Erhitzung des Wassers geschah auf die beschriebene Weise durch Wasserdampf. Durch Regulirung der Dampfbildung liess sich die Temperatur im Reagensrohr lange Zeit vollständig constant erhalten. Der Widerstand der als Vergleichswiderstand benutzten Quecksilberspirale war bei 0° = 1997,5.
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Die mit
[Formel 1]
überschriebene Zahlenreihe, welche durch Di- vision der in gleicher Höhe stehenden Zahlen der beiden vor- hergehenden Columnen erhalten sind und die Widerstandszu- nahme durch Erwärmung um einen Grad angiebt, sind in beiden Tabellen hinlänglich übereinstimmend und zeigen, dass die Curve der Widerstandszunahme, sowohl bei Quecksilber wie bei Kupfer als gerade Linie anzunehmen ist. Dividirt man die mittlere Widerstandszunahme durch den Widerstand bei 0°, so erhält man den Coefficienten α, welcher also für Quecksilber = 0,000985 und für Kupfer = 0,00329 ist.
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Der mit dem Kupferdraht umwickelte kleine Rahmen ward in
ein mit wohl ausgekochtem Oel gefülltes Reagensglas gesteckt,
welches seinerseits in ein mit Wasser gefülltes Gefäss tauchte.
Das Thermometer reichte in den Rahmen hinein, war also von
dem Drahte, dessen Temperatur bestimmt werden sollte, um-
geben. Die Erhitzung des Wassers geschah auf die beschriebene
Weise durch Wasserdampf. Durch Regulirung der Dampfbildung
liess sich die Temperatur im Reagensrohr lange Zeit vollständig
constant erhalten. Der Widerstand der als Vergleichswiderstand
benutzten Quecksilberspirale war bei 0° = 1997,5.
Die mit [FORMEL] überschriebene Zahlenreihe, welche durch Di-
vision der in gleicher Höhe stehenden Zahlen der beiden vor-
hergehenden Columnen erhalten sind und die Widerstandszu-
nahme durch Erwärmung um einen Grad angiebt, sind in beiden
Tabellen hinlänglich übereinstimmend und zeigen, dass die Curve
der Widerstandszunahme, sowohl bei Quecksilber wie bei Kupfer
als gerade Linie anzunehmen ist. Dividirt man die mittlere
Widerstandszunahme durch den Widerstand bei 0°, so erhält man
den Coefficienten α, welcher also für Quecksilber = 0,000985
und für Kupfer = 0,00329 ist.
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/279>, abgerufen am 25.11.2024.
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