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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881.

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Die Elektricitätsmenge, welche durch gleiche elektrische Kräfte
auf zwei in gleichen Räumen befindliche Kugelconductoren von
verschiedener Grösse angehäuft wird, verhält sich daher nicht
wie die Oberfläche derselben, sondern die Flächeneinheit der
kleinen Kugel enthält mehr Elektricität, wie die der grossen, oder
mit anderen Worten:

"Die Dichtigkeit der Elektricität der kleinen Kugel ist
grösser als die Dichtigkeit der Elektricität der grossen."

Bezeichnet F die Oberfläche der Kugelconductoren, so ist
[Formel 1] die Dichtigkeit.

Es ist dann:
[Formel 2] und wenn R sehr gross gegen r ist:
(7) [Formel 3] .

Die Dichtigkeiten zweier in sehr grossen Räumen befindlichen
Kugelconductoren, welche so weit von einander entfernt sind,
dass sie keine merkbare Influenz auf einander ausüben, verhalten
sich daher umgekehrt wie die Durchmesser der Kugeln.

Es erklärt sich dies dadurch, dass der Vertheilungswider-
stand hauptsächlich, in den den Kugeln zunächst liegenden
Schichten des Dielectricums zu suchen ist. Je kleiner nun der
Krümmungshalbmesser einer Fläche ist, desto schneller nehmen
die aufeinander folgenden concentrischen Schichten an Ausdehung
zu, mithin an Widerstand ab. Der auf die Flächeneinheit redu-
cirte Vertheilungswiderstand ist daher bei der kleinen Kugel ge-
ringer, wie bei der grossen, obschon der Abstand der Fläche der
kleinen von der Umgrenzung des Zimmers grösser ist.

Ich habe noch nicht durch Versuche feststellen können, ob
das durch die Gleichung (7) gegebene Verhältniss der Dichtigkeit
der Elektricität auf der Oberfläche kugelförmiger Conductoren
von verschiedener Grösse sich bestätigt. Ebensowenig sind mir
Versuche mit Reibungselektricität bekannt, an denen direct ge-
prüft werden könnte, ob dies Verhältniss mit dem Experiment
übereinstimmt. Dagegen bietet der Ausdruck für die Ladung
der Flaschendrähte hierzu sehr gute Anhaltspunkte. Nach
Gleichung (4) ist:

Die Elektricitätsmenge, welche durch gleiche elektrische Kräfte
auf zwei in gleichen Räumen befindliche Kugelconductoren von
verschiedener Grösse angehäuft wird, verhält sich daher nicht
wie die Oberfläche derselben, sondern die Flächeneinheit der
kleinen Kugel enthält mehr Elektricität, wie die der grossen, oder
mit anderen Worten:

„Die Dichtigkeit der Elektricität der kleinen Kugel ist
grösser als die Dichtigkeit der Elektricität der grossen.“

Bezeichnet F die Oberfläche der Kugelconductoren, so ist
[Formel 1] die Dichtigkeit.

Es ist dann:
[Formel 2] und wenn R sehr gross gegen r ist:
(7) [Formel 3] .

Die Dichtigkeiten zweier in sehr grossen Räumen befindlichen
Kugelconductoren, welche so weit von einander entfernt sind,
dass sie keine merkbare Influenz auf einander ausüben, verhalten
sich daher umgekehrt wie die Durchmesser der Kugeln.

Es erklärt sich dies dadurch, dass der Vertheilungswider-
stand hauptsächlich, in den den Kugeln zunächst liegenden
Schichten des Dielectricums zu suchen ist. Je kleiner nun der
Krümmungshalbmesser einer Fläche ist, desto schneller nehmen
die aufeinander folgenden concentrischen Schichten an Ausdehung
zu, mithin an Widerstand ab. Der auf die Flächeneinheit redu-
cirte Vertheilungswiderstand ist daher bei der kleinen Kugel ge-
ringer, wie bei der grossen, obschon der Abstand der Fläche der
kleinen von der Umgrenzung des Zimmers grösser ist.

Ich habe noch nicht durch Versuche feststellen können, ob
das durch die Gleichung (7) gegebene Verhältniss der Dichtigkeit
der Elektricität auf der Oberfläche kugelförmiger Conductoren
von verschiedener Grösse sich bestätigt. Ebensowenig sind mir
Versuche mit Reibungselektricität bekannt, an denen direct ge-
prüft werden könnte, ob dies Verhältniss mit dem Experiment
übereinstimmt. Dagegen bietet der Ausdruck für die Ladung
der Flaschendrähte hierzu sehr gute Anhaltspunkte. Nach
Gleichung (4) ist:

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[191/0209] Die Elektricitätsmenge, welche durch gleiche elektrische Kräfte auf zwei in gleichen Räumen befindliche Kugelconductoren von verschiedener Grösse angehäuft wird, verhält sich daher nicht wie die Oberfläche derselben, sondern die Flächeneinheit der kleinen Kugel enthält mehr Elektricität, wie die der grossen, oder mit anderen Worten: „Die Dichtigkeit der Elektricität der kleinen Kugel ist grösser als die Dichtigkeit der Elektricität der grossen.“ Bezeichnet F die Oberfläche der Kugelconductoren, so ist [FORMEL] die Dichtigkeit. Es ist dann: [FORMEL] und wenn R sehr gross gegen r ist: (7) [FORMEL]. Die Dichtigkeiten zweier in sehr grossen Räumen befindlichen Kugelconductoren, welche so weit von einander entfernt sind, dass sie keine merkbare Influenz auf einander ausüben, verhalten sich daher umgekehrt wie die Durchmesser der Kugeln. Es erklärt sich dies dadurch, dass der Vertheilungswider- stand hauptsächlich, in den den Kugeln zunächst liegenden Schichten des Dielectricums zu suchen ist. Je kleiner nun der Krümmungshalbmesser einer Fläche ist, desto schneller nehmen die aufeinander folgenden concentrischen Schichten an Ausdehung zu, mithin an Widerstand ab. Der auf die Flächeneinheit redu- cirte Vertheilungswiderstand ist daher bei der kleinen Kugel ge- ringer, wie bei der grossen, obschon der Abstand der Fläche der kleinen von der Umgrenzung des Zimmers grösser ist. Ich habe noch nicht durch Versuche feststellen können, ob das durch die Gleichung (7) gegebene Verhältniss der Dichtigkeit der Elektricität auf der Oberfläche kugelförmiger Conductoren von verschiedener Grösse sich bestätigt. Ebensowenig sind mir Versuche mit Reibungselektricität bekannt, an denen direct ge- prüft werden könnte, ob dies Verhältniss mit dem Experiment übereinstimmt. Dagegen bietet der Ausdruck für die Ladung der Flaschendrähte hierzu sehr gute Anhaltspunkte. Nach Gleichung (4) ist:

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Zitationshilfe: Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/209>, abgerufen am 24.11.2024.