Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881.

Bild:
<< vorherige Seite

Mitte die Axe des Cylinders geht, mit einander verbunden sind.
Diese Eisenplatte G ist etwas kürzer als die Cylinderabschnitte
F und F', und das Ganze bildet hierdurch eine Art Galvano-
meter-Rahmen. Nachdem derselbe mit Papier oder Leinewand
bekleidet ist, wird er mit isolirtem Draht vollgewickelt, so dass
die Cylinderform durch den Draht wieder hergestellt wird. Die
äussere Drahtlage wird darauf mit Messingblech bekleidet, um
eine Beschädigung der Windungen H zu verhüten und darauf
auf jedes Ende des Cylinders eine Messingkappe J und J' ge-
setzt, welche mit den Zapfen K und K' versehen sind. Diese
Zapfen K und K' bilden die Rotations-Axe des Cylinders.

Das eine Ende des Umwindungsdrahtes ist mit dem Eisen-
rahmen leitend verbunden, das andere endet in einer isolirten
Scheibe L, welche auf der Axe befestigt ist, und steht durch
diese mit zwei schleifenden Federn M und M' in leitender Ver-
bindung. Sollen gleich gerichtete Ströme erzeugt werden, so
wird anstatt der Schleifscheibe eine Commutator-Vorrichtung
aufgesetzt.

Die Magnetstäbe A C und B D umfassen etwas mehr als die
Hälfte der Peripherie des Cylinders und zwar so, dass der
Zwischenraum zwischen Magnet und Eisenanker möglichst klein
ist. Sie werden durch die Schrauben N gegen den Messing-
ständer O gepresst, und dadurch und durch die Schrauben P
und P' fest in ihrer Lage gehalten. Die Schraubenbolzen N
und N' bilden gleichzeitig die trennenden Zwischenlagen zwischen
den verschiedenen übereinander angebrachten Magnetstäben.
Die Zahl der Stäbe und die damit zusammenhängende Länge des
Cylinders richtet sich nach der Kraft, die man der Maschine
geben will.

Da die Magnetstäbe durch die Schraubenbolzen von einander
getrennt und bei jeder Stellung des den gemeinschaftlichen Eisen-
anker bildenden Cylinders E durch denselben als Hufeisen ge-
schlossen sind, so ist die gegenseitige Schwächung nur sehr un-
bedeutend. Die Kraft der Maschine wächst daher gleichmässig
mit der Zahl der angebrachten Magnete und der von ihr ab-
hängenden Länge des Cylinders.

Da die Construction es gestattet, anstatt weniger grosser
eine grosse Anzahl kleiner Magnete zu verwenden, so erzeugt ein

Mitte die Axe des Cylinders geht, mit einander verbunden sind.
Diese Eisenplatte G ist etwas kürzer als die Cylinderabschnitte
F und F', und das Ganze bildet hierdurch eine Art Galvano-
meter-Rahmen. Nachdem derselbe mit Papier oder Leinewand
bekleidet ist, wird er mit isolirtem Draht vollgewickelt, so dass
die Cylinderform durch den Draht wieder hergestellt wird. Die
äussere Drahtlage wird darauf mit Messingblech bekleidet, um
eine Beschädigung der Windungen H zu verhüten und darauf
auf jedes Ende des Cylinders eine Messingkappe J und J' ge-
setzt, welche mit den Zapfen K und K' versehen sind. Diese
Zapfen K und K' bilden die Rotations-Axe des Cylinders.

Das eine Ende des Umwindungsdrahtes ist mit dem Eisen-
rahmen leitend verbunden, das andere endet in einer isolirten
Scheibe L, welche auf der Axe befestigt ist, und steht durch
diese mit zwei schleifenden Federn M und M' in leitender Ver-
bindung. Sollen gleich gerichtete Ströme erzeugt werden, so
wird anstatt der Schleifscheibe eine Commutator-Vorrichtung
aufgesetzt.

Die Magnetstäbe A C und B D umfassen etwas mehr als die
Hälfte der Peripherie des Cylinders und zwar so, dass der
Zwischenraum zwischen Magnet und Eisenanker möglichst klein
ist. Sie werden durch die Schrauben N gegen den Messing-
ständer O gepresst, und dadurch und durch die Schrauben P
und P' fest in ihrer Lage gehalten. Die Schraubenbolzen N
und N' bilden gleichzeitig die trennenden Zwischenlagen zwischen
den verschiedenen übereinander angebrachten Magnetstäben.
Die Zahl der Stäbe und die damit zusammenhängende Länge des
Cylinders richtet sich nach der Kraft, die man der Maschine
geben will.

Da die Magnetstäbe durch die Schraubenbolzen von einander
getrennt und bei jeder Stellung des den gemeinschaftlichen Eisen-
anker bildenden Cylinders E durch denselben als Hufeisen ge-
schlossen sind, so ist die gegenseitige Schwächung nur sehr un-
bedeutend. Die Kraft der Maschine wächst daher gleichmässig
mit der Zahl der angebrachten Magnete und der von ihr ab-
hängenden Länge des Cylinders.

Da die Construction es gestattet, anstatt weniger grosser
eine grosse Anzahl kleiner Magnete zu verwenden, so erzeugt ein

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0161" n="143"/>
Mitte die Axe des Cylinders geht, mit einander verbunden sind.<lb/>
Diese Eisenplatte <hi rendition="#i">G</hi> ist etwas kürzer als die Cylinderabschnitte<lb/><hi rendition="#i">F</hi> und <hi rendition="#i">F'</hi>, und das Ganze bildet hierdurch eine Art Galvano-<lb/>
meter-Rahmen. Nachdem derselbe mit Papier oder Leinewand<lb/>
bekleidet ist, wird er mit isolirtem Draht vollgewickelt, so dass<lb/>
die Cylinderform durch den Draht wieder hergestellt wird. Die<lb/>
äussere Drahtlage wird darauf mit Messingblech bekleidet, um<lb/>
eine Beschädigung der Windungen <hi rendition="#i">H</hi> zu verhüten und darauf<lb/>
auf jedes Ende des Cylinders eine Messingkappe <hi rendition="#i">J</hi> und <hi rendition="#i">J'</hi> ge-<lb/>
setzt, welche mit den Zapfen <hi rendition="#i">K</hi> und <hi rendition="#i">K'</hi> versehen sind. Diese<lb/>
Zapfen <hi rendition="#i">K</hi> und <hi rendition="#i">K'</hi> bilden die Rotations-Axe des Cylinders.</p><lb/>
        <p>Das eine Ende des Umwindungsdrahtes ist mit dem Eisen-<lb/>
rahmen leitend verbunden, das andere endet in einer isolirten<lb/>
Scheibe <hi rendition="#i">L</hi>, welche auf der Axe befestigt ist, und steht durch<lb/>
diese mit zwei schleifenden Federn <hi rendition="#i">M</hi> und <hi rendition="#i">M'</hi> in leitender Ver-<lb/>
bindung. Sollen gleich gerichtete Ströme erzeugt werden, so<lb/>
wird anstatt der Schleifscheibe eine Commutator-Vorrichtung<lb/>
aufgesetzt.</p><lb/>
        <p>Die Magnetstäbe <hi rendition="#i">A C</hi> und <hi rendition="#i">B D</hi> umfassen etwas mehr als die<lb/>
Hälfte der Peripherie des Cylinders und zwar so, dass der<lb/>
Zwischenraum zwischen Magnet und Eisenanker möglichst klein<lb/>
ist. Sie werden durch die Schrauben <hi rendition="#i">N</hi> gegen den Messing-<lb/>
ständer <hi rendition="#i">O</hi> gepresst, und dadurch und durch die Schrauben <hi rendition="#i">P</hi><lb/>
und <hi rendition="#i">P'</hi> fest in ihrer Lage gehalten. Die Schraubenbolzen <hi rendition="#i">N</hi><lb/>
und <hi rendition="#i">N'</hi> bilden gleichzeitig die trennenden Zwischenlagen zwischen<lb/>
den verschiedenen übereinander angebrachten Magnetstäben.<lb/>
Die Zahl der Stäbe und die damit zusammenhängende Länge des<lb/>
Cylinders richtet sich nach der Kraft, die man der Maschine<lb/>
geben will.</p><lb/>
        <p>Da die Magnetstäbe durch die Schraubenbolzen von einander<lb/>
getrennt und bei jeder Stellung des den gemeinschaftlichen Eisen-<lb/>
anker bildenden Cylinders <hi rendition="#i">E</hi> durch denselben als Hufeisen ge-<lb/>
schlossen sind, so ist die gegenseitige Schwächung nur sehr un-<lb/>
bedeutend. Die Kraft der Maschine wächst daher gleichmässig<lb/>
mit der Zahl der angebrachten Magnete und der von ihr ab-<lb/>
hängenden Länge des Cylinders.</p><lb/>
        <p>Da die Construction es gestattet, anstatt weniger grosser<lb/>
eine grosse Anzahl kleiner Magnete zu verwenden, so erzeugt ein<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[143/0161] Mitte die Axe des Cylinders geht, mit einander verbunden sind. Diese Eisenplatte G ist etwas kürzer als die Cylinderabschnitte F und F', und das Ganze bildet hierdurch eine Art Galvano- meter-Rahmen. Nachdem derselbe mit Papier oder Leinewand bekleidet ist, wird er mit isolirtem Draht vollgewickelt, so dass die Cylinderform durch den Draht wieder hergestellt wird. Die äussere Drahtlage wird darauf mit Messingblech bekleidet, um eine Beschädigung der Windungen H zu verhüten und darauf auf jedes Ende des Cylinders eine Messingkappe J und J' ge- setzt, welche mit den Zapfen K und K' versehen sind. Diese Zapfen K und K' bilden die Rotations-Axe des Cylinders. Das eine Ende des Umwindungsdrahtes ist mit dem Eisen- rahmen leitend verbunden, das andere endet in einer isolirten Scheibe L, welche auf der Axe befestigt ist, und steht durch diese mit zwei schleifenden Federn M und M' in leitender Ver- bindung. Sollen gleich gerichtete Ströme erzeugt werden, so wird anstatt der Schleifscheibe eine Commutator-Vorrichtung aufgesetzt. Die Magnetstäbe A C und B D umfassen etwas mehr als die Hälfte der Peripherie des Cylinders und zwar so, dass der Zwischenraum zwischen Magnet und Eisenanker möglichst klein ist. Sie werden durch die Schrauben N gegen den Messing- ständer O gepresst, und dadurch und durch die Schrauben P und P' fest in ihrer Lage gehalten. Die Schraubenbolzen N und N' bilden gleichzeitig die trennenden Zwischenlagen zwischen den verschiedenen übereinander angebrachten Magnetstäben. Die Zahl der Stäbe und die damit zusammenhängende Länge des Cylinders richtet sich nach der Kraft, die man der Maschine geben will. Da die Magnetstäbe durch die Schraubenbolzen von einander getrennt und bei jeder Stellung des den gemeinschaftlichen Eisen- anker bildenden Cylinders E durch denselben als Hufeisen ge- schlossen sind, so ist die gegenseitige Schwächung nur sehr un- bedeutend. Die Kraft der Maschine wächst daher gleichmässig mit der Zahl der angebrachten Magnete und der von ihr ab- hängenden Länge des Cylinders. Da die Construction es gestattet, anstatt weniger grosser eine grosse Anzahl kleiner Magnete zu verwenden, so erzeugt ein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/161
Zitationshilfe: Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/161>, abgerufen am 23.11.2024.