spätere Anlagen nöthige Terrain nehmen. Es ist übrigens auch nicht so schwierig und kostspielig, wie es auf den ersten Blick erscheint, die bereits gelegten Drähte wieder aufzunehmen und mit den hinzuzufügenden zugleich wieder einzulegen, nachdem sie an Ort und Stelle einer genauen Prüfung unterworfen und etwa vorgefundene oder bei der Arbeit entstandene Beschädigungen ausgebessert sind. Die Störung des Dienstes bei dieser Arbeit lässt sich durch eine provisorische oberirdische Leitung, die man für die Dauer der Arbeit an der Arbeitsstelle anbringt und nach Beendigung derselben fortrückt, leicht und ohne in Betracht kommende Kosten verhindern.
Der Zweck diesser Blätter war: zu zeigen, dass die un- günstigen Resultate, welche die ersten in Preussen angelegten unterirdischen Leitungen gegeben haben, nicht Folge des ange- nommenen Systems, sondern der meist durch Mangel an Erfah- rung und ungünstige Verhältnisse herbeigeführten Fehler der An- lage und späteren Verwaltung waren. Diese Fehler sind bei den neueren Anlagen grossentheils vermieden und werden sich bei späteren durch richtige Benutzung der gewonnenen Ertahrungen und der Fortschritte der Technik gänzlich beseitigen lassen.
Es ist aber zu beklagen, dass durch diese ungünstigen Resultate ein sehr allgemeines und unbegründetes Vorurtheil gegen das System unterirdischer Leitungen überhaupt hervorgerufen ist. Ueber den wahren Werth desselben kann nur eine genaue, von wissenschaftlichen und sachkundigen Männern angestellte, vergleichende Analyse der bisherigen Resultate endgültig ent- scheiden. Es würde daher gerade jetzt von hoher Wichtigkeit und grossem praktischen Nutzen sein, wenn die Regierung den schon einmal betretenen Weg wieder einschlüge und das gutachtliche Urtheil einer wissenschaftlichen Commission über die jetzt vor- liegenden Resultate und die zu ergreifenden Massregeln, so wie über diejenigen organischen Einrichtungen der Verwaltung, die zur steten Erhaltung der Dienstfähigkeit der Leitungen und des ganzen Instituts durchaus nothwendig sind, einholte.
spätere Anlagen nöthige Terrain nehmen. Es ist übrigens auch nicht so schwierig und kostspielig, wie es auf den ersten Blick erscheint, die bereits gelegten Drähte wieder aufzunehmen und mit den hinzuzufügenden zugleich wieder einzulegen, nachdem sie an Ort und Stelle einer genauen Prüfung unterworfen und etwa vorgefundene oder bei der Arbeit entstandene Beschädigungen ausgebessert sind. Die Störung des Dienstes bei dieser Arbeit lässt sich durch eine provisorische oberirdische Leitung, die man für die Dauer der Arbeit an der Arbeitsstelle anbringt und nach Beendigung derselben fortrückt, leicht und ohne in Betracht kommende Kosten verhindern.
Der Zweck diesser Blätter war: zu zeigen, dass die un- günstigen Resultate, welche die ersten in Preussen angelegten unterirdischen Leitungen gegeben haben, nicht Folge des ange- nommenen Systems, sondern der meist durch Mangel an Erfah- rung und ungünstige Verhältnisse herbeigeführten Fehler der An- lage und späteren Verwaltung waren. Diese Fehler sind bei den neueren Anlagen grossentheils vermieden und werden sich bei späteren durch richtige Benutzung der gewonnenen Ertahrungen und der Fortschritte der Technik gänzlich beseitigen lassen.
Es ist aber zu beklagen, dass durch diese ungünstigen Resultate ein sehr allgemeines und unbegründetes Vorurtheil gegen das System unterirdischer Leitungen überhaupt hervorgerufen ist. Ueber den wahren Werth desselben kann nur eine genaue, von wissenschaftlichen und sachkundigen Männern angestellte, vergleichende Analyse der bisherigen Resultate endgültig ent- scheiden. Es würde daher gerade jetzt von hoher Wichtigkeit und grossem praktischen Nutzen sein, wenn die Regierung den schon einmal betretenen Weg wieder einschlüge und das gutachtliche Urtheil einer wissenschaftlichen Commission über die jetzt vor- liegenden Resultate und die zu ergreifenden Massregeln, so wie über diejenigen organischen Einrichtungen der Verwaltung, die zur steten Erhaltung der Dienstfähigkeit der Leitungen und des ganzen Instituts durchaus nothwendig sind, einholte.
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spätere Anlagen nöthige Terrain nehmen. Es ist übrigens auch
nicht so schwierig und kostspielig, wie es auf den ersten Blick
erscheint, die bereits gelegten Drähte wieder aufzunehmen und
mit den hinzuzufügenden zugleich wieder einzulegen, nachdem sie
an Ort und Stelle einer genauen Prüfung unterworfen und etwa
vorgefundene oder bei der Arbeit entstandene Beschädigungen
ausgebessert sind. Die Störung des Dienstes bei dieser Arbeit
lässt sich durch eine provisorische oberirdische Leitung, die man
für die Dauer der Arbeit an der Arbeitsstelle anbringt und nach
Beendigung derselben fortrückt, leicht und ohne in Betracht
kommende Kosten verhindern.
Der Zweck diesser Blätter war: zu zeigen, dass die un-
günstigen Resultate, welche die ersten in Preussen angelegten
unterirdischen Leitungen gegeben haben, nicht Folge des ange-
nommenen Systems, sondern der meist durch Mangel an Erfah-
rung und ungünstige Verhältnisse herbeigeführten Fehler der An-
lage und späteren Verwaltung waren. Diese Fehler sind bei den
neueren Anlagen grossentheils vermieden und werden sich bei
späteren durch richtige Benutzung der gewonnenen Ertahrungen
und der Fortschritte der Technik gänzlich beseitigen lassen.
Es ist aber zu beklagen, dass durch diese ungünstigen
Resultate ein sehr allgemeines und unbegründetes Vorurtheil gegen
das System unterirdischer Leitungen überhaupt hervorgerufen
ist. Ueber den wahren Werth desselben kann nur eine genaue,
von wissenschaftlichen und sachkundigen Männern angestellte,
vergleichende Analyse der bisherigen Resultate endgültig ent-
scheiden. Es würde daher gerade jetzt von hoher Wichtigkeit und
grossem praktischen Nutzen sein, wenn die Regierung den schon
einmal betretenen Weg wieder einschlüge und das gutachtliche
Urtheil einer wissenschaftlichen Commission über die jetzt vor-
liegenden Resultate und die zu ergreifenden Massregeln, so wie
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/129>, abgerufen am 24.11.2024.
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