Siegemund, Justine: Königliche Preußische und Chur-Brandenburgische Hof-Wehe-Mutter. Cölln (Spree), 1690.wegen des Wassersprengens. Mutter/ Frau Justina Siegmundin mit mehrem zuvernehmen gegeben/ was Gestalt sie ihrer jederzeit red- lich- und denen Kreißenden Frauen aufrichtig-getha- nen Bey-Hülffe/ sonderlich aber/ was das bey solchen Personen sehr offt und dato noch allemahl glücklich pra- cticirten Wassersprengen beträffe/ Zeugnis von nöthen hätte/ mit inständigen Bitten/ weiln sie unter andern auch der Ehrbaren und Tugendbelobten Frauen Bar- bara Stieffin/ unserer anjetzo verwittibten Papierma- cherin allhier/ währender Verehligung in ihrem geseg- netem Zustande Hülffreiche Hand leisten/ und aus er- heblichen Ursachen das Wasser bey ihr sprengen müs- sen/ Wir geruheten Selbte vor uns zu fordern/ und wie sie mit ihr in der Geburts-Zeit verfahren/ Gerichtliche Verhör anzustellen. Nachdem nun angezogene Fr. Barbara Stieffin/ sie Y
wegen des Waſſerſprengens. Mutter/ Frau Juſtina Siegmundin mit mehrem zuvernehmen gegeben/ was Geſtalt ſie ihrer jederzeit red- lich- und denen Kreißenden Frauen aufrichtig-getha- nen Bey-Huͤlffe/ ſonderlich aber/ was das bey ſolchen Perſonen ſehr offt und dato noch allemahl gluͤcklich pra- cticirten Waſſerſprengen betraͤffe/ Zeugnis von noͤthen haͤtte/ mit inſtaͤndigen Bitten/ weiln ſie unter andern auch der Ehrbaren und Tugendbelobten Frauen Bar- bara Stieffin/ unſerer anjetzo verwittibten Papierma- cherin allhier/ waͤhrender Verehligung in ihrem geſeg- netem Zuſtande Huͤlffreiche Hand leiſten/ und aus er- heblichen Urſachen das Waſſer bey ihr ſprengen muͤſ- ſen/ Wir geruheten Selbte vor uns zu fordern/ und wie ſie mit ihr in der Geburts-Zeit verfahren/ Gerichtliche Verhoͤr anzuſtellen. Nachdem nun angezogene Fr. Barbara Stieffin/ ſie Y
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wegen des Waſſerſprengens.
Mutter/ Frau Juſtina Siegmundin mit mehrem zu
vernehmen gegeben/ was Geſtalt ſie ihrer jederzeit red-
lich- und denen Kreißenden Frauen aufrichtig-getha-
nen Bey-Huͤlffe/ ſonderlich aber/ was das bey ſolchen
Perſonen ſehr offt und dato noch allemahl gluͤcklich pra-
cticirten Waſſerſprengen betraͤffe/ Zeugnis von noͤthen
haͤtte/ mit inſtaͤndigen Bitten/ weiln ſie unter andern
auch der Ehrbaren und Tugendbelobten Frauen Bar-
bara Stieffin/ unſerer anjetzo verwittibten Papierma-
cherin allhier/ waͤhrender Verehligung in ihrem geſeg-
netem Zuſtande Huͤlffreiche Hand leiſten/ und aus er-
heblichen Urſachen das Waſſer bey ihr ſprengen muͤſ-
ſen/ Wir geruheten Selbte vor uns zu fordern/ und wie
ſie mit ihr in der Geburts-Zeit verfahren/ Gerichtliche
Verhoͤr anzuſtellen.
Nachdem nun angezogene Fr. Barbara Stieffin/
auf Unſer und gemeldeter Fr. Juſtinen Begehren/ willig
erſchienen/ und Wir ſelbter mehr bedeuteter Fr. Juſti-
nen Anſuchen vorgetragen/ auch beynebens alles Ern-
ſtes ermahnet/ bey GOtt und ihrem guten Gewiſſen
niemanden weder zu Liebe noch zu Leid/ ſondern eintzig
und allein der Warheit zu Steuer/ wie zu ſelbiger Zeit
mit ihr gebaͤhret worden/ auszuſagen/ hat ſie bey ihrem
guten Gewiſſen/ mit zuͤchtig-geziemendẽ Worten erzehlet:
Es waͤren numehr angehende Herbſt-Zeit/ gleich zwey
Jahr/ daß ſie der liebe GOtt in ihrem Eheſtande zum
ſechſten mahl mit Leibes-Frucht geſegnet/ und nach dem
ſie
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