den Gaumenbeinen, an dem Vomer und Unterkiefer im Vergleich zu denen der Zwischen- und Oberkiefer um vieles stärker entwickelt. Das Pflugscharbein des Huchen besteht aus einem sehr derben festen Knochen, während der Vo- mer der Saiblinge einen schwachen dünnen Knochenbau besitzt. Die Zähne
[Abbildung]
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Fig. 55.
Vomerknochen eines alten Huchen mit zwei Zahnlücken.
des Vomer trifft man, selbst bei jüngeren Huchen, sehr selten vollzählig an; es sind meistens drei bis vier Zahnlücken an diesem Knochen vorhanden, in welchen sich gewöhnlich ein Nachwuchs von Ersatzzähnen auf den verschie- densten Stufen der Entwicklung vorfindet. Die Schwanzflosse des Huchen besitzt einen gabelförmigen Ausschnitt, der sich im höheren Alter dieses Fi- sches nicht verliert.
Der Rücken des Huchen ist grau, der Bauch desselben silberweiss ge- färbt, welche beiden Farben an den Seiten des Leibes allmählich ineinander übergehen. Rücken und Körperseiten zeigen sich bald mehr bald weniger mit schwarzen eckigen Flecken besetzt, welche unterhalb der Seitenlinien gewöhnlich sehr blass oder fast verwischt erscheinen. Bei älteren Individuen kommen auch auf dem Kopfe und an der Basis der Rückenflosse runde schwarze Flecke zum Vorschein. Die graue und silberweisse Färbung der grösser aus- gewachsenen Individuen wird in der Regel durch eine röthliche Färbung un- terbrochen, welche zwischen den Schuppen aus der Tiefe der Haut hervor- schimmert und dem ganzen Körper solcher Huchen ein röthliches Ansehen verleiht. Der Volksname "Rothfisch", den der Huchen in manchen Gegenden des Donau-Gebiets führt, hängt gewiss mit dieser röthlichen Färbung der älte- ren Huchen zusammen. Die Flossen dieses Fisches sind ungefleckt und schmutzig weiss gefärbt, welche Färbung an der Rücken- und Schwanzflosse durch schwarze Pigmentirung getrübt ist.
Unter den wenigen Abbildungen, welche den Huchen colorirt darstellen, ist die von Agassiz gelieferte die naturgetreuste, während die von Bloch ge- gebene Darstellung des Huchen, welche gewöhnlich citirt wird, in der Farbe gänzlich verfehlt ist. Auf Bloch's Abbildung hat der Maler nicht bloss den
v. Siebold, Fische. 19
Gattung: Salmo.
den Gaumenbeinen, an dem Vomer und Unterkiefer im Vergleich zu denen der Zwischen- und Oberkiefer um vieles stärker entwickelt. Das Pflugscharbein des Huchen besteht aus einem sehr derben festen Knochen, während der Vo- mer der Saiblinge einen schwachen dünnen Knochenbau besitzt. Die Zähne
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Fig. 55.
Vomerknochen eines alten Huchen mit zwei Zahnlücken.
des Vomer trifft man, selbst bei jüngeren Huchen, sehr selten vollzählig an; es sind meistens drei bis vier Zahnlücken an diesem Knochen vorhanden, in welchen sich gewöhnlich ein Nachwuchs von Ersatzzähnen auf den verschie- densten Stufen der Entwicklung vorfindet. Die Schwanzflosse des Huchen besitzt einen gabelförmigen Ausschnitt, der sich im höheren Alter dieses Fi- sches nicht verliert.
Der Rücken des Huchen ist grau, der Bauch desselben silberweiss ge- färbt, welche beiden Farben an den Seiten des Leibes allmählich ineinander übergehen. Rücken und Körperseiten zeigen sich bald mehr bald weniger mit schwarzen eckigen Flecken besetzt, welche unterhalb der Seitenlinien gewöhnlich sehr blass oder fast verwischt erscheinen. Bei älteren Individuen kommen auch auf dem Kopfe und an der Basis der Rückenflosse runde schwarze Flecke zum Vorschein. Die graue und silberweisse Färbung der grösser aus- gewachsenen Individuen wird in der Regel durch eine röthliche Färbung un- terbrochen, welche zwischen den Schuppen aus der Tiefe der Haut hervor- schimmert und dem ganzen Körper solcher Huchen ein röthliches Ansehen verleiht. Der Volksname »Rothfisch«, den der Huchen in manchen Gegenden des Donau-Gebiets führt, hängt gewiss mit dieser röthlichen Färbung der älte- ren Huchen zusammen. Die Flossen dieses Fisches sind ungefleckt und schmutzig weiss gefärbt, welche Färbung an der Rücken- und Schwanzflosse durch schwarze Pigmentirung getrübt ist.
Unter den wenigen Abbildungen, welche den Huchen colorirt darstellen, ist die von Agassiz gelieferte die naturgetreuste, während die von Bloch ge- gebene Darstellung des Huchen, welche gewöhnlich citirt wird, in der Farbe gänzlich verfehlt ist. Auf Bloch’s Abbildung hat der Maler nicht bloss den
v. Siebold, Fische. 19
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Gattung: Salmo.
den Gaumenbeinen, an dem Vomer und Unterkiefer im Vergleich zu denen der
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des Huchen besteht aus einem sehr derben festen Knochen, während der Vo-
mer der Saiblinge einen schwachen dünnen Knochenbau besitzt. Die Zähne
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[Abbildung Fig. 55.
Vomerknochen eines alten Huchen mit zwei Zahnlücken.]
des Vomer trifft man, selbst bei jüngeren Huchen, sehr selten vollzählig an;
es sind meistens drei bis vier Zahnlücken an diesem Knochen vorhanden, in
welchen sich gewöhnlich ein Nachwuchs von Ersatzzähnen auf den verschie-
densten Stufen der Entwicklung vorfindet. Die Schwanzflosse des Huchen
besitzt einen gabelförmigen Ausschnitt, der sich im höheren Alter dieses Fi-
sches nicht verliert.
Der Rücken des Huchen ist grau, der Bauch desselben silberweiss ge-
färbt, welche beiden Farben an den Seiten des Leibes allmählich ineinander
übergehen. Rücken und Körperseiten zeigen sich bald mehr bald weniger
mit schwarzen eckigen Flecken besetzt, welche unterhalb der Seitenlinien
gewöhnlich sehr blass oder fast verwischt erscheinen. Bei älteren Individuen
kommen auch auf dem Kopfe und an der Basis der Rückenflosse runde schwarze
Flecke zum Vorschein. Die graue und silberweisse Färbung der grösser aus-
gewachsenen Individuen wird in der Regel durch eine röthliche Färbung un-
terbrochen, welche zwischen den Schuppen aus der Tiefe der Haut hervor-
schimmert und dem ganzen Körper solcher Huchen ein röthliches Ansehen
verleiht. Der Volksname »Rothfisch«, den der Huchen in manchen Gegenden
des Donau-Gebiets führt, hängt gewiss mit dieser röthlichen Färbung der älte-
ren Huchen zusammen. Die Flossen dieses Fisches sind ungefleckt und
schmutzig weiss gefärbt, welche Färbung an der Rücken- und Schwanzflosse
durch schwarze Pigmentirung getrübt ist.
Unter den wenigen Abbildungen, welche den Huchen colorirt darstellen,
ist die von Agassiz gelieferte die naturgetreuste, während die von Bloch ge-
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Siebold, Carl Theodor Ernst von: Die Süsswasserfische von Mitteleuropa. Leipzig, 1863, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siebold_suesswasserfische_1863/302>, abgerufen am 29.07.2024.
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