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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Von der Natur.
im Meer schwimmet/ begleitet jederzeit ihn ein an-
derer/ der ihn gleichsam führet/ welcher von man-
cherley denen schönsten Farben der gestalt lebhafft
gezieret ist/ daß man meinen solte/ er wäre mit lau-
ter Kleinodien/ von Perlen/ Schmaragden/ und
Corallen gleichsam überzogen. Idem.

55. Jn Asia, und Africa, und also auch
nicht weniger in America, siehet man mehrer
Orten auf dem Meer/ eine Art fliegender Fische/
in der Grösse wie Hering. Diese haben sehr
schön und scharffe/ wie Edel-gestein gläntzende
Augen; und Flügel wie die Fleder-Mäuse/ wel-
che sie im Wasser hängen lassen/ wie Floß-Fe-
dern. Von Farb dem Silber gleich. Wann
sie im Meer von denen Toninen/ und nach einer
Art Fische Alba cores genandt verfolgt werden/
welche dann öffters Manns hoch ihnen nach-
springen; so erheben sie sich drey oder vier Klaff-
ter hoch in die Lufft/ und fliegen also einen Strich
bey hundert in 150. Schritt lang/ biß die Flügel
ihnen trucken werden/ alsdann müssen sie sich
wider ins Wasser begeben/ und sie einnetzen.
Jn solch ihrem Flug aber über dem Wasser/
wartet auf sie ein Geschlecht schwartzer Meer-
Vögel/ die man Rabos forcados nennet/ diese
erhaschen einen Theil im Flug/ und verschlucken
sie. Man findet unterschiedliche Arten dieser
Fische/ die gar mercklich sich ändern/ und theils
ausser den Flügeln gar nichts ähnlichs haben.
Man siehet auch einige/ die voran bey jedem Flü-

gel/

Von der Natur.
im Meeꝛ ſchwimmet/ begleitet jedeꝛzeit ihn ein an-
derer/ der ihn gleichſam führet/ welcher von man-
cherley denen ſchönſten Farben der geſtalt lebhafft
gezieꝛet iſt/ daß man meinen ſolte/ er wäre mit lau-
ter Kleinodien/ von Perlen/ Schmaragden/ und
Corallen gleichſam überzogen. Idem.

55. Jn Aſia, und Africa, und alſo auch
nicht weniger in America, ſiehet man mehrer
Orten auf dem Meer/ eine Art fliegender Fiſche/
in der Gröſſe wie Hering. Dieſe haben ſehr
ſchön und ſcharffe/ wie Edel-geſtein gläntzende
Augen; und Flügel wie die Fleder-Mäuſe/ wel-
che ſie im Waſſer hängen laſſen/ wie Floß-Fe-
dern. Von Farb dem Silber gleich. Wann
ſie im Meer von denen Toninen/ und nach einer
Art Fiſche Alba cores genandt verfolgt werden/
welche dann öffters Manns hoch ihnen nach-
ſpringen; ſo erheben ſie ſich drey oder vier Klaff-
ter hoch in die Lufft/ und fliegen alſo einen Strich
bey hundert in 150. Schritt lang/ biß die Flügel
ihnen trucken werden/ alsdann müſſen ſie ſich
wider ins Waſſer begeben/ und ſie einnetzen.
Jn ſolch ihrem Flug aber über dem Waſſer/
wartet auf ſie ein Geſchlecht ſchwartzer Meer-
Vögel/ die man Rabos forcados nennet/ dieſe
erhaſchen einen Theil im Flug/ und verſchlucken
ſie. Man findet unterſchiedliche Arten dieſer
Fiſche/ die gar mercklich ſich ändern/ und theils
auſſer den Flügeln gar nichts ähnlichs haben.
Man ſiehet auch einige/ die voran bey jedem Flü-

gel/
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[589/0731] Von der Natur. im Meeꝛ ſchwimmet/ begleitet jedeꝛzeit ihn ein an- derer/ der ihn gleichſam führet/ welcher von man- cherley denen ſchönſten Farben der geſtalt lebhafft gezieꝛet iſt/ daß man meinen ſolte/ er wäre mit lau- ter Kleinodien/ von Perlen/ Schmaragden/ und Corallen gleichſam überzogen. Idem. 55. Jn Aſia, und Africa, und alſo auch nicht weniger in America, ſiehet man mehrer Orten auf dem Meer/ eine Art fliegender Fiſche/ in der Gröſſe wie Hering. Dieſe haben ſehr ſchön und ſcharffe/ wie Edel-geſtein gläntzende Augen; und Flügel wie die Fleder-Mäuſe/ wel- che ſie im Waſſer hängen laſſen/ wie Floß-Fe- dern. Von Farb dem Silber gleich. Wann ſie im Meer von denen Toninen/ und nach einer Art Fiſche Alba cores genandt verfolgt werden/ welche dann öffters Manns hoch ihnen nach- ſpringen; ſo erheben ſie ſich drey oder vier Klaff- ter hoch in die Lufft/ und fliegen alſo einen Strich bey hundert in 150. Schritt lang/ biß die Flügel ihnen trucken werden/ alsdann müſſen ſie ſich wider ins Waſſer begeben/ und ſie einnetzen. Jn ſolch ihrem Flug aber über dem Waſſer/ wartet auf ſie ein Geſchlecht ſchwartzer Meer- Vögel/ die man Rabos forcados nennet/ dieſe erhaſchen einen Theil im Flug/ und verſchlucken ſie. Man findet unterſchiedliche Arten dieſer Fiſche/ die gar mercklich ſich ändern/ und theils auſſer den Flügeln gar nichts ähnlichs haben. Man ſiehet auch einige/ die voran bey jedem Flü- gel/

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 589. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/731>, abgerufen am 22.11.2024.