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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das andere Buch.
über 150. grosse Hörner/ der jedes bey sieben
Schuh lang/ und ziemlich hart ist. Idem.

3. Die gemeine Gattung der Wallfische
aber/ wie solche Jährlich in ziemlicher Anzahl an
dem Ufer Groen-Lands und bey Spitz-Bergen
gefangen werden/ sind gewöhnlich 50. in 60. biß
70. Schuh lang; davon man 60. 70. auch wol
80. biß 100.; jederweilen 130. Tonnen Specks
schneidet/ aus dem hernachmals der Fisch-thran
oder Schmaltz gesotten wird. Diese Art/ ist
von denen andern Wallfischen unterschieden/
wegen der Floß-Federn/ und wegen des Mundes
in dem er keine Zähne hat/ sondern statt derer/
lange/ schwartze/ und etwas breite hornichte
Bleche/ und da dieselben dünne zugehen/ mit
rauhen Haaren häuffig bewachsen. Hinter den
Augen sitzen zwo Floß-Federn oder Finnen/ nach
Grösse des Fisches/ mit einer dücken schwartzen
Haut überzogen/ schön gemarmelt mit weissen
Strichen/ oder/ wie unterweilen an Marmor
gesehen wird/ Bäume/ Häuser/ und dergleichen.
Man hat einsten in eines Fisches Schwantz die
Zahl 1222. gar schön in gleicher Reihe gemar-
moriret/ als wann sie durch einen Künstler dar-
auf wäre gemahlet gewesen/ sehen können.
Wann die Flos-Federn aufgeschnitten werden/
zeigen sich unter der dücken Haut Knochen/ wie
eines Menschen Hand mit ausgestreckten Fin-
gern formiret. Ausser diesen beeden Flossen/
wormit der Fische rudert/ hat er sonst keine mehr.

Der

Das andere Buch.
über 150. groſſe Hörner/ der jedes bey ſieben
Schuh lang/ und ziemlich hart iſt. Idem.

3. Die gemeine Gattung der Wallfiſche
aber/ wie ſolche Jährlich in ziemlicher Anzahl an
dem Ufer Groen-Lands und bey Spitz-Bergen
gefangen werden/ ſind gewöhnlich 50. in 60. biß
70. Schuh lang; davon man 60. 70. auch wol
80. biß 100.; jederweilen 130. Tonnen Specks
ſchneidet/ aus dem hernachmals der Fiſch-thran
oder Schmaltz geſotten wird. Dieſe Art/ iſt
von denen andern Wallfiſchen unterſchieden/
wegen der Floß-Federn/ und wegen des Mundes
in dem er keine Zähne hat/ ſondern ſtatt derer/
lange/ ſchwartze/ und etwas breite hornichte
Bleche/ und da dieſelben dünne zugehen/ mit
rauhen Haaren häuffig bewachſen. Hinter den
Augen ſitzen zwo Floß-Federn oder Finnen/ nach
Gröſſe des Fiſches/ mit einer dücken ſchwartzen
Haut überzogen/ ſchön gemarmelt mit weiſſen
Strichen/ oder/ wie unterweilen an Marmor
geſehen wird/ Bäume/ Häuſer/ und dergleichen.
Man hat einſten in eines Fiſches Schwantz die
Zahl 1222. gar ſchön in gleicher Reihe gemar-
moriret/ als wann ſie durch einen Künſtler dar-
auf wäre gemahlet geweſen/ ſehen können.
Wann die Flos-Federn aufgeſchnitten werden/
zeigen ſich unter der dücken Haut Knochen/ wie
eines Menſchen Hand mit ausgeſtreckten Fin-
gern formiret. Auſſer dieſen beeden Floſſen/
wormit der Fiſche rudert/ hat er ſonſt keine mehr.

Der
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[562/0698] Das andere Buch. über 150. groſſe Hörner/ der jedes bey ſieben Schuh lang/ und ziemlich hart iſt. Idem. 3. Die gemeine Gattung der Wallfiſche aber/ wie ſolche Jährlich in ziemlicher Anzahl an dem Ufer Groen-Lands und bey Spitz-Bergen gefangen werden/ ſind gewöhnlich 50. in 60. biß 70. Schuh lang; davon man 60. 70. auch wol 80. biß 100.; jederweilen 130. Tonnen Specks ſchneidet/ aus dem hernachmals der Fiſch-thran oder Schmaltz geſotten wird. Dieſe Art/ iſt von denen andern Wallfiſchen unterſchieden/ wegen der Floß-Federn/ und wegen des Mundes in dem er keine Zähne hat/ ſondern ſtatt derer/ lange/ ſchwartze/ und etwas breite hornichte Bleche/ und da dieſelben dünne zugehen/ mit rauhen Haaren häuffig bewachſen. Hinter den Augen ſitzen zwo Floß-Federn oder Finnen/ nach Gröſſe des Fiſches/ mit einer dücken ſchwartzen Haut überzogen/ ſchön gemarmelt mit weiſſen Strichen/ oder/ wie unterweilen an Marmor geſehen wird/ Bäume/ Häuſer/ und dergleichen. Man hat einſten in eines Fiſches Schwantz die Zahl 1222. gar ſchön in gleicher Reihe gemar- moriret/ als wann ſie durch einen Künſtler dar- auf wäre gemahlet geweſen/ ſehen können. Wann die Flos-Federn aufgeſchnitten werden/ zeigen ſich unter der dücken Haut Knochen/ wie eines Menſchen Hand mit ausgeſtreckten Fin- gern formiret. Auſſer dieſen beeden Floſſen/ wormit der Fiſche rudert/ hat er ſonſt keine mehr. Der

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 562. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/698>, abgerufen am 22.11.2024.