Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Von der Natur. gelegen; haben Eingangs genandte beedeReichs-Räthe neben etlichen vom Adel/ die alle um diesen Meer-Mann herum stunden/ unter andern in Dänischer Sprache gesaget: Das mag wol ein wunderbarer GOtt seyn/ der solche Menschliche Geschöpffe/ und viel mehre Wunder im Wasser/ weder auf Erden hat. Hier auf begunte der Meer-Mann zu reden: Und sagte mit vernemlichen Worten/ Ja! wenn du es so wol wüstests als ich es weis/ dann würdestu erst sagen/ daß er ein wunder- barer GOtt sey; daß auch viel mehr wun- derlichere Creaturen im Wasser/ und unter der Erden/ dann oben auf der Erden gefun- den; und/ (sprach er ferner/) so ihr nicht zur Stunde mich werdet wieder ins Wasser setzen: So soll von euch weder Schiff noch Gut zu Land kommen. Hiermit beschlos er seine Rede/ wolte auch ferner kein Wort sprechen. Die Reichs-Räthe befallen hierauf/ daß man ihne hinwiederum solte über Bort ins Wasser setzen. So balden diß geschahe/ hat er von selb- sten die Füsse geschwind am Schiff angesetzt/ sich hinaus ins Meer geschwungen/ und seines Wegs davon geschwummen. Theatr. Europ. I. Theil. 2. Jm Jahr 1620. ward der Dänische Ge- M m ij
Von der Natur. gelegen; haben Eingangs genandte beedeReichs-Räthe neben etlichen vom Adel/ die alle um dieſen Meer-Mann herum ſtunden/ unter andern in Däniſcher Sprache geſaget: Das mag wol ein wunderbarer GOtt ſeyn/ der ſolche Menſchliche Geſchöpffe/ und viel mehre Wunder im Waſſer/ weder auf Erden hat. Hier auf begunte der Meer-Mann zu reden: Und ſagte mit vernemlichen Worten/ Ja! wenn du es ſo wol wüſteſts als ich es weis/ dann würdeſtu erſt ſagen/ daß er ein wunder- barer GOtt ſey; daß auch viel mehr wun- derlichere Creaturen im Waſſer/ und unter der Erden/ dann oben auf der Erden gefun- den; und/ (ſprach er ferner/) ſo ihr nicht zur Stunde mich werdet wieder ins Waſſer ſetzen: So ſoll von euch weder Schiff noch Gut zu Land kommen. Hiermit beſchlos er ſeine Rede/ wolte auch ferner kein Wort ſprechen. Die Reichs-Räthe befallen hierauf/ daß man ihne hinwiederum ſolte über Bort ins Waſſer ſetzen. So balden diß geſchahe/ hat er von ſelb- ſten die Füſſe geſchwind am Schiff angeſetzt/ ſich hinaus ins Meer geſchwungen/ und ſeines Wegs davon geſchwummen. Theatr. Europ. I. Theil. 2. Jm Jahr 1620. ward der Däniſche Ge- M m ij
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Von der Natur.
gelegen; haben Eingangs genandte beede
Reichs-Räthe neben etlichen vom Adel/ die alle
um dieſen Meer-Mann herum ſtunden/ unter
andern in Däniſcher Sprache geſaget: Das
mag wol ein wunderbarer GOtt ſeyn/ der
ſolche Menſchliche Geſchöpffe/ und viel mehre
Wunder im Waſſer/ weder auf Erden hat.
Hier auf begunte der Meer-Mann zu reden:
Und ſagte mit vernemlichen Worten/ Ja!
wenn du es ſo wol wüſteſts als ich es weis/
dann würdeſtu erſt ſagen/ daß er ein wunder-
barer GOtt ſey; daß auch viel mehr wun-
derlichere Creaturen im Waſſer/ und unter
der Erden/ dann oben auf der Erden gefun-
den; und/ (ſprach er ferner/) ſo ihr nicht zur
Stunde mich werdet wieder ins Waſſer ſetzen:
So ſoll von euch weder Schiff noch Gut
zu Land kommen. Hiermit beſchlos er ſeine
Rede/ wolte auch ferner kein Wort ſprechen.
Die Reichs-Räthe befallen hierauf/ daß man
ihne hinwiederum ſolte über Bort ins Waſſer
ſetzen. So balden diß geſchahe/ hat er von ſelb-
ſten die Füſſe geſchwind am Schiff angeſetzt/ ſich
hinaus ins Meer geſchwungen/ und ſeines Wegs
davon geſchwummen. Theatr. Europ. I.
Theil.
2. Jm Jahr 1620. ward der Däniſche
Reichs-Rath Chriſtoff Ulefeld mit einem Schiff
nach der Jnſul Goth-Land verſchicket. Zwi-
ſchen Wegs/ kam einſten ein Meer-Mann von
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