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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Von der Natur.
auch zwantzig Meilen. Hat also die gantze
Breite dieses Landes mehr nicht als funffzig
Meilen; die Länge aber von Nord in Suden/
erlauffet sich auf tausend. Auf der Ebne am
Meer regnet es niemals/ dahero auch die Gebäu
ohne Dächer/ oder/ da etlicher Orten derer ge-
funden werden/ sind sie von Matten/ mit etwas
darauf gelegter Erden. Auf den Bergen Sie-
ras,
regnet es vom September biß zum Aprill;
die übrige Zeit des Jahrs/ ist schön und helles
Wetter; dieses geschicht/ wann die Sonne ent-
fernet: So bald sie sich nahet/ fängt das Regen-
Wetter an. Auf denen Andes regnet es fast
durch das gantze Jahr ohne aufhören/ nur jeder-
weilen kläret es sich auf/ und wird schön. Auf
den Bergen fähet der Sommer an im Aprill/
und taurt biß in September; der Winter aber/
wehret vom October biß zu End des Mertzen.
Auf dem flachen Lande längst der Meer-Küst/
zeiget sich das Wider-Spiel. Dann wann
daselbst der Winter sich endet: So fähet er auf
dem Gebürg erst an. Joh. de Laet.

31. Auf dem Gebürge/ welches Peru
und Chile scheidet/ und Cordillera Nuevada,
das Schnee-Gebürg genandt ist/ wird ein gar
kleines sanfftes Windlein gespüret/ welches aber
die Glieder der Menschen dergestalt durchdrin-
get/ daß sie erstarren/ und Todt am Leibe
hangen. Man findet jederweilen gantze hauf-
fen Reisende/ die vor Zeiten bey Entdeckung des

Lan-
L l ij

Von der Natur.
auch zwantzig Meilen. Hat alſo die gantze
Breite dieſes Landes mehr nicht als funffzig
Meilen; die Länge aber von Nord in Suden/
erlauffet ſich auf tauſend. Auf der Ebne am
Meer regnet es niemals/ dahero auch die Gebäu
ohne Dächer/ oder/ da etlicher Orten derer ge-
funden werden/ ſind ſie von Matten/ mit etwas
darauf gelegter Erden. Auf den Bergen Sie-
ras,
regnet es vom September biß zum Aprill;
die übrige Zeit des Jahrs/ iſt ſchön und helles
Wetter; dieſes geſchicht/ wann die Sonne ent-
fernet: So bald ſie ſich nahet/ fängt das Regen-
Wetter an. Auf denen Andes regnet es faſt
durch das gantze Jahr ohne aufhören/ nur jeder-
weilen kläret es ſich auf/ und wird ſchön. Auf
den Bergen fähet der Sommer an im Aprill/
und taurt biß in September; der Winter aber/
wehret vom October biß zu End des Mertzen.
Auf dem flachen Lande längſt der Meer-Küſt/
zeiget ſich das Wider-Spiel. Dann wann
daſelbſt der Winter ſich endet: So fähet er auf
dem Gebürg erſt an. Joh. de Laet.

31. Auf dem Gebürge/ welches Peru
und Chile ſcheidet/ und Cordillera Nuevada,
das Schnee-Gebürg genandt iſt/ wird ein gar
kleines ſanfftes Windlein geſpüret/ welches aber
die Glieder der Menſchen dergeſtalt durchdrin-
get/ daß ſie erſtarren/ und Todt am Leibe
hangen. Man findet jederweilen gantze hauf-
fen Reiſende/ die vor Zeiten bey Entdeckung des

Lan-
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[531/0665] Von der Natur. auch zwantzig Meilen. Hat alſo die gantze Breite dieſes Landes mehr nicht als funffzig Meilen; die Länge aber von Nord in Suden/ erlauffet ſich auf tauſend. Auf der Ebne am Meer regnet es niemals/ dahero auch die Gebäu ohne Dächer/ oder/ da etlicher Orten derer ge- funden werden/ ſind ſie von Matten/ mit etwas darauf gelegter Erden. Auf den Bergen Sie- ras, regnet es vom September biß zum Aprill; die übrige Zeit des Jahrs/ iſt ſchön und helles Wetter; dieſes geſchicht/ wann die Sonne ent- fernet: So bald ſie ſich nahet/ fängt das Regen- Wetter an. Auf denen Andes regnet es faſt durch das gantze Jahr ohne aufhören/ nur jeder- weilen kläret es ſich auf/ und wird ſchön. Auf den Bergen fähet der Sommer an im Aprill/ und taurt biß in September; der Winter aber/ wehret vom October biß zu End des Mertzen. Auf dem flachen Lande längſt der Meer-Küſt/ zeiget ſich das Wider-Spiel. Dann wann daſelbſt der Winter ſich endet: So fähet er auf dem Gebürg erſt an. Joh. de Laet. 31. Auf dem Gebürge/ welches Peru und Chile ſcheidet/ und Cordillera Nuevada, das Schnee-Gebürg genandt iſt/ wird ein gar kleines ſanfftes Windlein geſpüret/ welches aber die Glieder der Menſchen dergeſtalt durchdrin- get/ daß ſie erſtarren/ und Todt am Leibe hangen. Man findet jederweilen gantze hauf- fen Reiſende/ die vor Zeiten bey Entdeckung des Lan- L l ij

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 531. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/665>, abgerufen am 22.11.2024.