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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Vorrede
wandelt werden; das obere Theil aber Holtz ge-
blieben/ meritiren/ daß ihme eine Stelle gegön-
net würde: Oder eine Ruthe/ welche in einem
See unten an dem Welt-bekandten Berg Hecla
in der Jnsul Jßland/ so fern und weit sie in den
Grund des Sees gestecket wird/ gleichsam Au-
genblicklich aus einem leichten Vegetabile in ein
schweres Metall/ nemlich Eysen/ höchstverwun-
derlich sich verkehren. Jn dem heiligen Lande/
unten an dem Berg Carmel/ soll ein Wasser-rei-
cher Brunnen aufquellen/ welcher immerdar
mit einer besondern Art Glaßachtigen Sandes
sich anfüllet/ und da benebenst diese seltene Ei-
genschafft hat/ daß alles was mineralischer Art
ist/ so es hinein geworffen wird/ also gleich in
Glaß: das Glaß aber hinwiederumb zu Sand
verwandelt. Wann dergleichen Brunnen in
Teutschland zufinden wäre/ würde ausser allen
Zweiffel dieses wunderbare Wasser von vielen
Künstlern mit höchsten Fleiß anatomirt/ und
ferner untersucht werden. Jn dem Ampt
Blanckenburg bey dem Closter Michelfeld/ zei-
gen sich in einem Steinbruch allerhand Gat-
tung rund formirter Schüssel und andere Ge-
schirr aneinander stehend/ eben/ ob alles mit Fleiß
also gethan wäre: Deßgleichen/ bey Spangen-
berg in Hessen/ auf einem Berge diß Namens/
gibt es eine grosse Menge runder Steinlein/ die
von der Natur mit einem Zeichen wie eine
Spange wunderlich bezeichnet. Also auch bey

Budin-

Vorrede
wandelt werden; das obere Theil aber Holtz ge-
blieben/ meritiren/ daß ihme eine Stelle gegön-
net würde: Oder eine Ruthe/ welche in einem
See unten an dem Welt-bekandten Berg Hecla
in der Jnſul Jßland/ ſo fern und weit ſie in den
Grund des Sees geſtecket wird/ gleichſam Au-
genblicklich aus einem leichten Vegetabile in ein
ſchweres Metall/ nemlich Eyſen/ höchſtverwun-
derlich ſich verkehren. Jn dem heiligen Lande/
unten an dem Berg Carmel/ ſoll ein Waſſer-rei-
cher Brunnen aufquellen/ welcher immerdar
mit einer beſondern Art Glaßachtigen Sandes
ſich anfüllet/ und da benebenſt dieſe ſeltene Ei-
genſchafft hat/ daß alles was mineraliſcher Art
iſt/ ſo es hinein geworffen wird/ alſo gleich in
Glaß: das Glaß aber hinwiederumb zu Sand
verwandelt. Wann dergleichen Brunnen in
Teutſchland zufinden wäre/ würde auſſer allen
Zweiffel dieſes wunderbare Waſſer von vielen
Künſtlern mit höchſten Fleiß anatomirt/ und
ferner unterſucht werden. Jn dem Ampt
Blanckenburg bey dem Cloſter Michelfeld/ zei-
gen ſich in einem Steinbruch allerhand Gat-
tung rund formirter Schüſſel und andere Ge-
ſchirꝛ aneinander ſtehend/ eben/ ob alles mit Fleiß
alſo gethan wäre: Deßgleichen/ bey Spangen-
berg in Heſſen/ auf einem Berge diß Namens/
gibt es eine groſſe Menge runder Steinlein/ die
von der Natur mit einem Zeichen wie eine
Spange wunderlich bezeichnet. Alſo auch bey

Budin-
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[0062] Vorrede wandelt werden; das obere Theil aber Holtz ge- blieben/ meritiren/ daß ihme eine Stelle gegön- net würde: Oder eine Ruthe/ welche in einem See unten an dem Welt-bekandten Berg Hecla in der Jnſul Jßland/ ſo fern und weit ſie in den Grund des Sees geſtecket wird/ gleichſam Au- genblicklich aus einem leichten Vegetabile in ein ſchweres Metall/ nemlich Eyſen/ höchſtverwun- derlich ſich verkehren. Jn dem heiligen Lande/ unten an dem Berg Carmel/ ſoll ein Waſſer-rei- cher Brunnen aufquellen/ welcher immerdar mit einer beſondern Art Glaßachtigen Sandes ſich anfüllet/ und da benebenſt dieſe ſeltene Ei- genſchafft hat/ daß alles was mineraliſcher Art iſt/ ſo es hinein geworffen wird/ alſo gleich in Glaß: das Glaß aber hinwiederumb zu Sand verwandelt. Wann dergleichen Brunnen in Teutſchland zufinden wäre/ würde auſſer allen Zweiffel dieſes wunderbare Waſſer von vielen Künſtlern mit höchſten Fleiß anatomirt/ und ferner unterſucht werden. Jn dem Ampt Blanckenburg bey dem Cloſter Michelfeld/ zei- gen ſich in einem Steinbruch allerhand Gat- tung rund formirter Schüſſel und andere Ge- ſchirꝛ aneinander ſtehend/ eben/ ob alles mit Fleiß alſo gethan wäre: Deßgleichen/ bey Spangen- berg in Heſſen/ auf einem Berge diß Namens/ gibt es eine groſſe Menge runder Steinlein/ die von der Natur mit einem Zeichen wie eine Spange wunderlich bezeichnet. Alſo auch bey Budin-

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/62>, abgerufen am 23.11.2024.