Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Von der Natur. daß Käyser Friedrich darinnen Hof halten solle/und jederweilen den Land-Leuten dort herum er- scheine.Idem. 16. Jm Stifft Fulda bey Biber-Stein/ 17. Bey der Stadt Heidelberg/ jenseit 18. Jn Thüringen vorm Hartze/ bey dann
Von der Natur. daß Käyſer Friedrich darinnen Hof halten ſolle/und jederweilen den Land-Leuten dort herum er- ſcheine.Idem. 16. Jm Stifft Fulda bey Biber-Stein/ 17. Bey der Stadt Heidelberg/ jenſeit 18. Jn Thüringen vorm Hartze/ bey dann
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Von der Natur.
daß Käyſer Friedrich darinnen Hof halten ſolle/
und jederweilen den Land-Leuten dort herum er-
ſcheine.Idem.
16. Jm Stifft Fulda bey Biber-Stein/
hat es einen Berge/ der Milſen-Berg/ (Meluſi-
nen/) genandt. Auf/ und an dieſem/ wie man
vor gar gewiß beharren will/ läſſet öffters eine
ungeheure Schlange/ mit einem abſcheulich lan-
gen Schwantz ſich ſehen/ derer Kopff aber/ gleich
einer Jungfrauen geſtaltet/ den ſie auch jederzeit
erhaben/ tragen ſolle.Idem.
17. Bey der Stadt Heidelberg/ jenſeit
des Fluß Neckars/ liegt ein Berg/ zu Allen-Hei-
ligen genandt. Auf dieſem iſt in uhr-Alten Zei-
ten ein Heydniſcher Tempel in der Ehre aller
Götter geweyhet/ neben einem Schloß erbauet
worden/ deſſen rudera man noch ſiehet. Es ſind in
dieſem Berge ſehr groſſe und gewölbte Gänge/ die
in die Tieffe abwerts/ biß an den Fluß gehen/ und
nicht ohne Verwunderung beſichtiget werden.
Man erachtet/ daß in Zeiten des Heidenthums
ein Oraculum allhier geweſen ſey.Idem.
18. Jn Thüringen vorm Hartze/ bey
einem Dorff Ufftrungen genandt/ ſiehet man ei-
ne Höle/ welche auf etlich hundert Schritt lang/
ein recht natürlich Gewölb/ oder Durch-Gang
durch einen Berg machet/ und ſo hoch iſt/ daß
man aufgericht/ ohne Anſtos durchhin gehen
kan. Und iſt anbenebenſt merck-würdig/ daß
ſolche niemand dadurch kommen mag/ er werde
dann
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