Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.An den Leser. Nun wieder zukehren zu denen vorbelobten neben d ij
An den Leſer. Nun wieder zukehren zu denen vorbelobten neben d ij
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An den Leſer.
Nun wieder zukehren zu denen vorbelobten
Kunſt-Kammern; ſo iſt nicht ohne/ man ſie-
het zur Verwunderung in denſelben vieler hand
frembde ausländiſche Thier/ Gewürm/ Vö-
gel/ Gewächs/ Früchte/ Wurtzel und Kräuter/
deßgleichen allerhand Meer-Muſchel/ Coral-
len/ Fiſche/ Baum-Gänß/ und ſo gar den un-
beglaubten Vogel Phœnix, welcher/ etlich
noch lebenden Natur-kündigern/ die nicht zuge-
ben wollen/ daß ein dergleichen Vogel zufinden/
in der berühmten Kunſt-Kammer zu Dreßden
in Sachſen/ in ſeinen Goldfarben Federn/ mit
einem Häublein oder Cron auf dem Kopff/ kan
vorgezeigt werden; neben noch andern vielen
Natur-Gewächſen/ edlen und unedlen Stei-
nen/ mit mancherley darauf erſcheinenden Fi-
guren; item Rifen-Gebein/ und viel andere
Seltenheiten/ welche die Natur ausgeſtellet/
wie davon die Kunſt-Kammern in Teutſch- und
Niederland/ Italien und Franckreich ſattſam
zeugen. Allein/ ſcheinet es doch/ ob hätte aller
Orten die Knnſt vor der Natur den Vorzug/
geſtalten/ ein ſo andern Orts viel hundert von
Menſchen gefertigte Kunſt-Stücke aus Metall/
Stein/ Bein/ Corall/ Holtz/ und andern Ma-
terien/ zuſamm getragen/ zu ſehen: Dahinge-
gen/ kaum etzlich wenige Wunder der Natur/
gemeiniglich/ mancherley Steine ſo die Natur
gezeichnet/ wie ingleichen/ Holtz und Früchte/
ſo etwan zufälliger Weiß zu Stein geworden/
neben
d ij
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