Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite

Das andere Buch.
legen/ einsten auch ein Stein funden/ darauf ein
Fisch/ den man Börsing (percam) nennet/ derge-
stalt perfect abgebildet gewesen/ daß auch kein
eintzige Schuppen gemangelt hat.Idem Gaffa-
rellus.

51. Es hat einsten sich zugetragen/ daß
in Engelland in einem Stein-bruch/ grosse
Stuck Stein sind ausgehoben worden. Als
nun ein dergleichen Stuck abgeledigt ward/ fand
man im dichten Stein eine kleine Höle/ und in
solcher zween lebendiger Hunde/ von Gestalt fast
denen Wind-spielen sich gleichend/ doch gar
trutzigen Gesichts/ und sehr starck-riechend/ als
ob sie aus dem Pful Averno kämen: Ubrigens
aber gantz kahl/ ohne Haar; der eine starb bald
hernach; den andern/ der unglaublich frässig
war/ hat Heinricus Bischoff zu Winthon/ eine
geraume Zeit zu seinem Lust gebraucht.Zeile-
rus.

52. Jn Franckreich bey Cadillac einem
Schlos am Fluß Garonne liegt ein ziemlicher
Berg/ von lauter Auster-Schalen zusammen
gebacken. Niemand aber kan ergründen/ wie
der Berg diß Orts mitten im Lande/ mög ent-
standen seyn.Idem.

53. Bapt. Fregosus meldet/ daß einsten zu Nea-
polis
als man einen Marmor-Stein entzwey ge-
säget/ habe man einen sehr nett-polirten/ geschnit-
tenen/ und überaus köstlichen Diamant eines gar
hohen Werths/ darinnen gefunden; in einem

andern

Das andere Buch.
legen/ einſten auch ein Stein funden/ darauf ein
Fiſch/ den man Börſing (percam) nennet/ derge-
ſtalt perfect abgebildet geweſen/ daß auch kein
eintzige Schuppen gemangelt hat.Idem Gaffa-
rellus.

51. Es hat einſten ſich zugetragen/ daß
in Engelland in einem Stein-bruch/ groſſe
Stuck Stein ſind ausgehoben worden. Als
nun ein dergleichen Stuck abgeledigt ward/ fand
man im dichten Stein eine kleine Höle/ und in
ſolcher zween lebendiger Hunde/ von Geſtalt faſt
denen Wind-ſpielen ſich gleichend/ doch gar
trutzigen Geſichts/ und ſehr ſtarck-riechend/ als
ob ſie aus dem Pful Averno kämen: Ubrigens
aber gantz kahl/ ohne Haar; der eine ſtarb bald
hernach; den andern/ der unglaublich fräſſig
war/ hat Heinricus Biſchoff zu Winthon/ eine
geraume Zeit zu ſeinem Luſt gebraucht.Zeile-
rus.

52. Jn Franckreich bey Cadillac einem
Schlos am Fluß Garonne liegt ein ziemlicher
Berg/ von lauter Auſter-Schalen zuſammen
gebacken. Niemand aber kan ergründen/ wie
der Berg diß Orts mitten im Lande/ mög ent-
ſtanden ſeyn.Idem.

53. Bapt. Fregoſus meldet/ daß einſten zu Nea-
polis
als man einen Marmor-Stein entzwey ge-
ſäget/ habe man einen ſehr nett-polirten/ geſchnit-
tenen/ und überaus köſtlichen Diamant eines gar
hohen Werths/ darinnen gefunden; in einem

andern
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0582" n="460"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das andere Buch.</hi></fw><lb/>
legen/ ein&#x017F;ten auch ein Stein funden/ darauf ein<lb/>
Fi&#x017F;ch/ den man Bör&#x017F;ing (<hi rendition="#aq">percam</hi>) nennet/ derge-<lb/>
&#x017F;talt <hi rendition="#aq">perfect</hi> abgebildet gewe&#x017F;en/ daß auch kein<lb/>
eintzige Schuppen gemangelt hat.<hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">Idem Gaffa-<lb/>
rellus.</hi></hi></p><lb/>
            <p>51. Es hat ein&#x017F;ten &#x017F;ich zugetragen/ daß<lb/>
in Engelland in einem Stein-bruch/ gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Stuck Stein &#x017F;ind ausgehoben worden. Als<lb/>
nun ein dergleichen Stuck abgeledigt ward/ fand<lb/>
man im dichten Stein eine kleine Höle/ und in<lb/>
&#x017F;olcher zween lebendiger Hunde/ von Ge&#x017F;talt fa&#x017F;t<lb/>
denen Wind-&#x017F;pielen &#x017F;ich gleichend/ doch gar<lb/>
trutzigen Ge&#x017F;ichts/ und &#x017F;ehr &#x017F;tarck-riechend/ als<lb/>
ob &#x017F;ie aus dem Pful <hi rendition="#aq">Averno</hi> kämen: Ubrigens<lb/>
aber gantz kahl/ ohne Haar; der eine &#x017F;tarb bald<lb/>
hernach; den andern/ der unglaublich frä&#x017F;&#x017F;ig<lb/>
war/ hat <hi rendition="#aq">Heinricus</hi> Bi&#x017F;choff zu Winthon/ eine<lb/>
geraume Zeit zu &#x017F;einem Lu&#x017F;t gebraucht.<hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">Zeile-<lb/>
rus.</hi></hi></p><lb/>
            <p>52. Jn Franckreich bey <hi rendition="#aq">Cadillac</hi> einem<lb/>
Schlos am Fluß <hi rendition="#aq">Garonne</hi> liegt ein ziemlicher<lb/>
Berg/ von lauter Au&#x017F;ter-Schalen zu&#x017F;ammen<lb/>
gebacken. Niemand aber kan ergründen/ wie<lb/>
der Berg diß Orts mitten im Lande/ mög ent-<lb/>
&#x017F;tanden &#x017F;eyn.<hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">Idem.</hi></hi></p><lb/>
            <p>53. <hi rendition="#aq">Bapt. Frego&#x017F;us</hi> meldet/ daß ein&#x017F;ten zu <hi rendition="#aq">Nea-<lb/>
polis</hi> als man einen Marmor-Stein entzwey ge-<lb/>
&#x017F;äget/ habe man einen &#x017F;ehr nett-polirten/ ge&#x017F;chnit-<lb/>
tenen/ und überaus kö&#x017F;tlichen Diamant eines gar<lb/>
hohen Werths/ darinnen gefunden; in einem<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">andern</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[460/0582] Das andere Buch. legen/ einſten auch ein Stein funden/ darauf ein Fiſch/ den man Börſing (percam) nennet/ derge- ſtalt perfect abgebildet geweſen/ daß auch kein eintzige Schuppen gemangelt hat.Idem Gaffa- rellus. 51. Es hat einſten ſich zugetragen/ daß in Engelland in einem Stein-bruch/ groſſe Stuck Stein ſind ausgehoben worden. Als nun ein dergleichen Stuck abgeledigt ward/ fand man im dichten Stein eine kleine Höle/ und in ſolcher zween lebendiger Hunde/ von Geſtalt faſt denen Wind-ſpielen ſich gleichend/ doch gar trutzigen Geſichts/ und ſehr ſtarck-riechend/ als ob ſie aus dem Pful Averno kämen: Ubrigens aber gantz kahl/ ohne Haar; der eine ſtarb bald hernach; den andern/ der unglaublich fräſſig war/ hat Heinricus Biſchoff zu Winthon/ eine geraume Zeit zu ſeinem Luſt gebraucht.Zeile- rus. 52. Jn Franckreich bey Cadillac einem Schlos am Fluß Garonne liegt ein ziemlicher Berg/ von lauter Auſter-Schalen zuſammen gebacken. Niemand aber kan ergründen/ wie der Berg diß Orts mitten im Lande/ mög ent- ſtanden ſeyn.Idem. 53. Bapt. Fregoſus meldet/ daß einſten zu Nea- polis als man einen Marmor-Stein entzwey ge- ſäget/ habe man einen ſehr nett-polirten/ geſchnit- tenen/ und überaus köſtlichen Diamant eines gar hohen Werths/ darinnen gefunden; in einem andern

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/582
Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 460. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/582>, abgerufen am 25.11.2024.