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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das andere Buch.
solcher Gleichheit hart neben einander aufstei-
gen/ daß wann oben auf deren Spitzen ein paar
Hirten mit einander schwatzen solten; Endlich
aber sich verunwilligten: So hätten sie jedoch
vom Morgen biß gegen Abend zu thun/ ehe sie
herunter auf die Ebene/ und zusammen kommen
könten.Idem.

7. Zwischen den Jnsulen Tenedo und
Chio, im Arcipelago, schauet man eine aus dem
Meer hervor ragende Stein-Klippe/ welche die
Gestalt einer Ziegen oder Geis vollkommlich vor-
stellet. Dahero sind die Griechen veranlast
worden/ dieses Meer AEgeum zu nennen.Kir-
cherus.

8. Jn der Jnsul Sicilien/ ausserhalb der
Haupt-Stadt Palermo, in dem Gebürg/ so diese
Stadt umgiebt/ sind gegen Mittag einige sehr
hohe steile Stein-Klippen und Felsen. Jn einer
derselben/ kommen diese Klippen mit dero herfür-
ragenden Gesträuch und den holen Löchern/
dem Anschauer/ von ungefehr zu Gesicht/ als
daß sie in dero Mitten/ einen Kopff mit langen
Haaren/ und einer Käysers-Krone gezierter/
vorstellen. Man mus aber hierzu einen gewis-
sen Stand erwehlen; ausser dem/ siehet man
nichts dergleichen.Idem.

9. Die/ am Sicilischen Sund oder
Meeres-Enge gelegene vortreffliche Stadt
Messina, hat einen gar herrlichen berühmten
Meer-Hafen/ wie ein halber Mond gestaltet.

Um

Das andere Buch.
ſolcher Gleichheit hart neben einander aufſtei-
gen/ daß wann oben auf deren Spitzen ein paar
Hirten mit einander ſchwatzen ſolten; Endlich
aber ſich verunwilligten: So hätten ſie jedoch
vom Morgen biß gegen Abend zu thun/ ehe ſie
herunter auf die Ebene/ und zuſammen kommen
könten.Idem.

7. Zwiſchen den Jnſulen Tenedo und
Chio, im Arcipelago, ſchauet man eine aus dem
Meer hervor ragende Stein-Klippe/ welche die
Geſtalt einer Ziegen oder Geis vollkommlich voꝛ-
ſtellet. Dahero ſind die Griechen veranlaſt
worden/ dieſes Meer Ægeum zu nennen.Kir-
cherus.

8. Jn der Jnſul Sicilien/ auſſerhalb der
Haupt-Stadt Palermo, in dem Gebürg/ ſo dieſe
Stadt umgiebt/ ſind gegen Mittag einige ſehr
hohe ſteile Stein-Klippen und Felſen. Jn einer
derſelben/ kommen dieſe Klippen mit dero herfür-
ragenden Geſträuch und den holen Löchern/
dem Anſchauer/ von ungefehr zu Geſicht/ als
daß ſie in dero Mitten/ einen Kopff mit langen
Haaren/ und einer Käyſers-Krone gezierter/
vorſtellen. Man mus aber hierzu einen gewiſ-
ſen Stand erwehlen; auſſer dem/ ſiehet man
nichts dergleichen.Idem.

9. Die/ am Siciliſchen Sund oder
Meeres-Enge gelegene vortreffliche Stadt
Meſſina, hat einen gar herꝛlichen berühmten
Meer-Hafen/ wie ein halber Mond geſtaltet.

Um
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[434/0548] Das andere Buch. ſolcher Gleichheit hart neben einander aufſtei- gen/ daß wann oben auf deren Spitzen ein paar Hirten mit einander ſchwatzen ſolten; Endlich aber ſich verunwilligten: So hätten ſie jedoch vom Morgen biß gegen Abend zu thun/ ehe ſie herunter auf die Ebene/ und zuſammen kommen könten.Idem. 7. Zwiſchen den Jnſulen Tenedo und Chio, im Arcipelago, ſchauet man eine aus dem Meer hervor ragende Stein-Klippe/ welche die Geſtalt einer Ziegen oder Geis vollkommlich voꝛ- ſtellet. Dahero ſind die Griechen veranlaſt worden/ dieſes Meer Ægeum zu nennen.Kir- cherus. 8. Jn der Jnſul Sicilien/ auſſerhalb der Haupt-Stadt Palermo, in dem Gebürg/ ſo dieſe Stadt umgiebt/ ſind gegen Mittag einige ſehr hohe ſteile Stein-Klippen und Felſen. Jn einer derſelben/ kommen dieſe Klippen mit dero herfür- ragenden Geſträuch und den holen Löchern/ dem Anſchauer/ von ungefehr zu Geſicht/ als daß ſie in dero Mitten/ einen Kopff mit langen Haaren/ und einer Käyſers-Krone gezierter/ vorſtellen. Man mus aber hierzu einen gewiſ- ſen Stand erwehlen; auſſer dem/ ſiehet man nichts dergleichen.Idem. 9. Die/ am Siciliſchen Sund oder Meeres-Enge gelegene vortreffliche Stadt Meſſina, hat einen gar herꝛlichen berühmten Meer-Hafen/ wie ein halber Mond geſtaltet. Um

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/548>, abgerufen am 22.11.2024.