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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Von der Natur.
halb Meilen nahe an diesen Berg. Hier wur-
den sie verwarnet/ sich in guter Obacht zu hal-
ten/ damit sie nicht verfielen; dahero auch sei-
ne Gesellschafft sich nicht ferner wagen wolte.
Nur allein er/ und noch ein Kauff-Mann gien-
gen fürters zu Fuß/ Berg an/ in lauter Aschen
und Bims-Steine biß zu halben Knien/ zwischen
Wegs fanden sie eine Menge schwartzer Vögel/
wie die Geyer und Raben gestaltet/ die ab- und zu
flogen. Als sie bey einer halben Meile auf ei-
nem Hügel gegen des Bergs Spitze fortgangen/
empfanden sie/ daß die Erde unter ihren Füssen
erschütterte; darbenebenst höreten sie auch ein
seltzam Geräusch und Prasseln/ daraus schlossen
sie/ daß die Erde unter ihnen müste hohl seyn.
Sie entdecken auch zu rings umher/ grosse Klüfft
und Erd-risse/ aus denen Feuer-Flammen und Fun-
cken hervor trangen; empfanden auch einen
Gestanck/ und prasseln der Bims-Steine/ diß
verursachte sie zuruck zu eilen. Als aber sie
kaum dreyssig Schritt verbracht/ kam ein solche
Menge Aschen aus dem Berg geflogen/ daß die
Sonne verfinstert/ und sie dergestalt geblendet
wurden/ daß keiner den andern sehen mochte.
Das ärgste war/ daß dieser Aschen-Regen/ und
Feuer-Funcken noch immer fort als Hagel auf
sie fielen. Sie eileten derowegen vom Berg
herab/ und lieffen aus allen Leibes-Kräfften zu-
ruck/ ihre hinterlassene Gesellschafft hinwiderum
zu erreichen/ da ihnen dann Leben und Sprach

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Von der Natur.
halb Meilen nahe an dieſen Berg. Hier wur-
den ſie verwarnet/ ſich in guter Obacht zu hal-
ten/ damit ſie nicht verfielen; dahero auch ſei-
ne Geſellſchafft ſich nicht ferner wagen wolte.
Nur allein er/ und noch ein Kauff-Mann gien-
gen fürters zu Fuß/ Berg an/ in lauter Aſchen
und Bims-Steine biß zu halben Knien/ zwiſchen
Wegs fanden ſie eine Menge ſchwartzer Vögel/
wie die Geyer und Raben geſtaltet/ die ab- und zu
flogen. Als ſie bey einer halben Meile auf ei-
nem Hügel gegen des Bergs Spitze fortgangen/
empfanden ſie/ daß die Erde unter ihren Füſſen
erſchütterte; darbenebenſt höreten ſie auch ein
ſeltzam Geräuſch und Praſſeln/ daraus ſchloſſen
ſie/ daß die Erde unter ihnen müſte hohl ſeyn.
Sie entdecken auch zu rings umher/ groſſe Klüfft
und Erd-riſſe/ aus denen Feuer-Flam̃en und Fun-
cken hervor trangen; empfanden auch einen
Geſtanck/ und praſſeln der Bims-Steine/ diß
verurſachte ſie zuruck zu eilen. Als aber ſie
kaum dreyſſig Schritt verbracht/ kam ein ſolche
Menge Aſchen aus dem Berg geflogen/ daß die
Sonne verfinſtert/ und ſie dergeſtalt geblendet
wurden/ daß keiner den andern ſehen mochte.
Das ärgſte war/ daß dieſer Aſchen-Regen/ und
Feuer-Funcken noch immer fort als Hagel auf
ſie fielen. Sie eileten derowegen vom Berg
herab/ und lieffen aus allen Leibes-Kräfften zu-
ruck/ ihre hinterlaſſene Geſellſchafft hinwiderum
zu erreichen/ da ihnen dann Leben und Sprach

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[393/0503] Von der Natur. halb Meilen nahe an dieſen Berg. Hier wur- den ſie verwarnet/ ſich in guter Obacht zu hal- ten/ damit ſie nicht verfielen; dahero auch ſei- ne Geſellſchafft ſich nicht ferner wagen wolte. Nur allein er/ und noch ein Kauff-Mann gien- gen fürters zu Fuß/ Berg an/ in lauter Aſchen und Bims-Steine biß zu halben Knien/ zwiſchen Wegs fanden ſie eine Menge ſchwartzer Vögel/ wie die Geyer und Raben geſtaltet/ die ab- und zu flogen. Als ſie bey einer halben Meile auf ei- nem Hügel gegen des Bergs Spitze fortgangen/ empfanden ſie/ daß die Erde unter ihren Füſſen erſchütterte; darbenebenſt höreten ſie auch ein ſeltzam Geräuſch und Praſſeln/ daraus ſchloſſen ſie/ daß die Erde unter ihnen müſte hohl ſeyn. Sie entdecken auch zu rings umher/ groſſe Klüfft und Erd-riſſe/ aus denen Feuer-Flam̃en und Fun- cken hervor trangen; empfanden auch einen Geſtanck/ und praſſeln der Bims-Steine/ diß verurſachte ſie zuruck zu eilen. Als aber ſie kaum dreyſſig Schritt verbracht/ kam ein ſolche Menge Aſchen aus dem Berg geflogen/ daß die Sonne verfinſtert/ und ſie dergeſtalt geblendet wurden/ daß keiner den andern ſehen mochte. Das ärgſte war/ daß dieſer Aſchen-Regen/ und Feuer-Funcken noch immer fort als Hagel auf ſie fielen. Sie eileten derowegen vom Berg herab/ und lieffen aus allen Leibes-Kräfften zu- ruck/ ihre hinterlaſſene Geſellſchafft hinwiderum zu erreichen/ da ihnen dann Leben und Sprach ent- B b v

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/503>, abgerufen am 22.11.2024.