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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das andere Buch.
kommen/ wird doch kein Abgang verspühret.
Troylo, Orient. Reis.

42. Jn Palaestina, oder dem so genandten
heiligen Land/ schauet man den See Asphaltiten,
sonsten ins gemein/ das Tode-Meer genandt/
dessen schon einmal Erwehnung geschehen ist.
Sein Wasser ist bitter und gesaltzen/ deßwegen
auch kein Fisch darinnen leben mag. Täglich
ändert es die Farbe dreymal. Etlicher Orten
stösset es ein schwartzes Bech an das Ufer. Alle
schwere Sachen/ welcherley sie sind/ schwimmen
darinnen empor. Vespasianus wolte einsten
die Gewißheit hiervon erfahren/ ließ demnach
etliche Gefangene binden/ und hinein werffen/
sie fielen aber nicht zu Boden. Wann man ei-
ne brennende Fackel hinein wirfft/ so schwimmet
sie empor; so aber solche ausgelöschter hinein-
gestossen wird/ sincket sie zu Grund. An den
mehrern Orten am Ufer/ liegt das schönste wei-
se Saltz; Jtem/ eine Art leichter Steine/ wel-
che selbiger Enden an statt des Holtzes/ dessen
dortherum wenig zu finden/ gebrauchet werden;
sie geben aber einen gar üblen Geruch von sich.
Von keinerley Wind oder Ungewitter wird es
bewegt/ oder ungestümm gemacht; und ob schon
der Wasser-reiche Fluß Jordan/ neben andern
Bächen in dasselbe sich ergiesset; wird es doch
davon nicht völler/ ungeacht es keinen wissentli-
chen Ausgang/ oder Abfluß hat; dahero ver-
muthlich einen unter-Jrrdischen Canal haben

muß.

Das andere Buch.
kommen/ wird doch kein Abgang verſpühret.
Troylo, Orient. Reis.

42. Jn Palæſtina, oder dem ſo genandten
heiligen Land/ ſchauet man den See Aſphaltiten,
ſonſten ins gemein/ das Tode-Meer genandt/
deſſen ſchon einmal Erwehnung geſchehen iſt.
Sein Waſſer iſt bitter und geſaltzen/ deßwegen
auch kein Fiſch darinnen leben mag. Täglich
ändert es die Farbe dreymal. Etlicher Orten
ſtöſſet es ein ſchwartzes Bech an das Ufer. Alle
ſchwere Sachen/ welcherley ſie ſind/ ſchwimmen
darinnen empor. Veſpaſianus wolte einſten
die Gewißheit hiervon erfahren/ ließ demnach
etliche Gefangene binden/ und hinein werffen/
ſie fielen aber nicht zu Boden. Wann man ei-
ne brennende Fackel hinein wirfft/ ſo ſchwimmet
ſie empor; ſo aber ſolche ausgelöſchter hinein-
geſtoſſen wird/ ſincket ſie zu Grund. An den
mehrern Orten am Ufer/ liegt das ſchönſte wei-
ſe Saltz; Jtem/ eine Art leichter Steine/ wel-
che ſelbiger Enden an ſtatt des Holtzes/ deſſen
dortherum wenig zu finden/ gebrauchet werden;
ſie geben aber einen gar üblen Geruch von ſich.
Von keinerley Wind oder Ungewitter wird es
bewegt/ oder ungeſtümm gemacht; und ob ſchon
der Waſſer-reiche Fluß Jordan/ neben andern
Bächen in daſſelbe ſich ergieſſet; wird es doch
davon nicht völler/ ungeacht es keinen wiſſentli-
chen Ausgang/ oder Abfluß hat; dahero ver-
muthlich einen unter-Jrꝛdiſchen Canal haben

muß.
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[350/0452] Das andere Buch. kommen/ wird doch kein Abgang verſpühret. Troylo, Orient. Reis. 42. Jn Palæſtina, oder dem ſo genandten heiligen Land/ ſchauet man den See Aſphaltiten, ſonſten ins gemein/ das Tode-Meer genandt/ deſſen ſchon einmal Erwehnung geſchehen iſt. Sein Waſſer iſt bitter und geſaltzen/ deßwegen auch kein Fiſch darinnen leben mag. Täglich ändert es die Farbe dreymal. Etlicher Orten ſtöſſet es ein ſchwartzes Bech an das Ufer. Alle ſchwere Sachen/ welcherley ſie ſind/ ſchwimmen darinnen empor. Veſpaſianus wolte einſten die Gewißheit hiervon erfahren/ ließ demnach etliche Gefangene binden/ und hinein werffen/ ſie fielen aber nicht zu Boden. Wann man ei- ne brennende Fackel hinein wirfft/ ſo ſchwimmet ſie empor; ſo aber ſolche ausgelöſchter hinein- geſtoſſen wird/ ſincket ſie zu Grund. An den mehrern Orten am Ufer/ liegt das ſchönſte wei- ſe Saltz; Jtem/ eine Art leichter Steine/ wel- che ſelbiger Enden an ſtatt des Holtzes/ deſſen dortherum wenig zu finden/ gebrauchet werden; ſie geben aber einen gar üblen Geruch von ſich. Von keinerley Wind oder Ungewitter wird es bewegt/ oder ungeſtümm gemacht; und ob ſchon der Waſſer-reiche Fluß Jordan/ neben andern Bächen in daſſelbe ſich ergieſſet; wird es doch davon nicht völler/ ungeacht es keinen wiſſentli- chen Ausgang/ oder Abfluß hat; dahero ver- muthlich einen unter-Jrꝛdiſchen Canal haben muß.

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/452>, abgerufen am 25.11.2024.