Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite

Von der Natur.
besondere Stunden/ also daß alle 24. Stunden/
sie zweymal verseihet/ allzeit eilff Stunden
lang. Wann aber der Ost-Wind starck bläset/
so kompt das Wasser innerbemeldter Zeit drey/
oder viermal. Wann die Zeit kompt/ wird es
durch einen dermassen gewaltigen Wind mit
solchen Gewalt hervor getrieben/ daß es auch
die mächtig grosse Felsen-stücker/ unter denen es
heraus quillet/ erschüttert/ mit einem so starcken
Gethös/ gleichsam es donnerte. Bey seinem
Ausbruch springt es etliche Klaffter in die Höhe:
Und ist anbenebenst so grausam heis/ daß das ge-
meine Wasser in keinerley Weis/ also heis kan
gemacht werden. Jhme bleibt auch diese Hitze
wol dreymal so lang/ als andern Wassern.
Wann Baum-woll/ oder Leinen-Zeuch nur et-
was damit besprützet wird/ so fallen an Stund
löcher hinein/ nicht anders/ ob wäre es vom
Feuer versenget. Sonsten aber/ wird es durch
Rinnen/ und Wasserleitungen unterschiedlicher
Orten in die Häuser geleitet: und wann es er-
kühlet/ als ein Bad/ zu Genesung vieler Gebre-
chen/ nützlich gebrauchet. Montanus.

In Africa.

23. Jn AEthiopia, oder Abessinia, im Ge-
bieth des so genandten Priester Johannis/ bey
der uralten Stadt Axuma, so die einige Stadt
in dieses mächtigen Potentaten gantzem Gebieth

ist;
S

Von der Natur.
beſondere Stunden/ alſo daß alle 24. Stunden/
ſie zweymal verſeihet/ allzeit eilff Stunden
lang. Wann aber der Oſt-Wind ſtarck bläſet/
ſo kompt das Waſſer innerbemeldter Zeit drey/
oder viermal. Wann die Zeit kompt/ wird es
durch einen dermaſſen gewaltigen Wind mit
ſolchen Gewalt hervor getrieben/ daß es auch
die mächtig groſſe Felſen-ſtücker/ unter denen es
heraus quillet/ erſchüttert/ mit einem ſo ſtarcken
Gethös/ gleichſam es donnerte. Bey ſeinem
Ausbruch ſpringt es etliche Klaffter in die Höhe:
Und iſt anbenebenſt ſo grauſam heis/ daß das ge-
meine Waſſer in keinerley Weis/ alſo heis kan
gemacht werden. Jhme bleibt auch dieſe Hitze
wol dreymal ſo lang/ als andern Waſſern.
Wann Baum-woll/ oder Leinen-Zeuch nur et-
was damit beſprützet wird/ ſo fallen an Stund
löcher hinein/ nicht anders/ ob wäre es vom
Feuer verſenget. Sonſten aber/ wird es durch
Rinnen/ und Waſſerleitungen unterſchiedlicher
Orten in die Häuſer geleitet: und wann es er-
kühlet/ als ein Bad/ zu Geneſung vieler Gebre-
chen/ nützlich gebrauchet. Montanus.

In Africa.

23. Jn Æthiopia, oder Abeſſinia, im Ge-
bieth des ſo genandten Prieſter Johannis/ bey
der uralten Stadt Axuma, ſo die einige Stadt
in dieſes mächtigen Potentaten gantzem Gebieth

iſt;
S
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0375" n="273"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Natur.</hi></fw><lb/>
be&#x017F;ondere Stunden/ al&#x017F;o daß alle 24. Stunden/<lb/>
&#x017F;ie zweymal ver&#x017F;eihet/ allzeit eilff Stunden<lb/>
lang. Wann aber der O&#x017F;t-Wind &#x017F;tarck blä&#x017F;et/<lb/>
&#x017F;o kompt das Wa&#x017F;&#x017F;er innerbemeldter Zeit drey/<lb/>
oder viermal. Wann die Zeit kompt/ wird es<lb/>
durch einen derma&#x017F;&#x017F;en gewaltigen Wind mit<lb/>
&#x017F;olchen Gewalt hervor getrieben/ daß es auch<lb/>
die mächtig gro&#x017F;&#x017F;e Fel&#x017F;en-&#x017F;tücker/ unter denen es<lb/>
heraus quillet/ er&#x017F;chüttert/ mit einem &#x017F;o &#x017F;tarcken<lb/>
Gethös/ gleich&#x017F;am es donnerte. Bey &#x017F;einem<lb/>
Ausbruch &#x017F;pringt es etliche Klaffter in die Höhe:<lb/>
Und i&#x017F;t anbeneben&#x017F;t &#x017F;o grau&#x017F;am heis/ daß das ge-<lb/>
meine Wa&#x017F;&#x017F;er in keinerley Weis/ al&#x017F;o heis kan<lb/>
gemacht werden. Jhme bleibt auch die&#x017F;e Hitze<lb/>
wol dreymal &#x017F;o lang/ als andern Wa&#x017F;&#x017F;ern.<lb/>
Wann Baum-woll/ oder Leinen-Zeuch nur et-<lb/>
was damit be&#x017F;prützet wird/ &#x017F;o fallen an Stund<lb/>
löcher hinein/ nicht anders/ ob wäre es vom<lb/>
Feuer ver&#x017F;enget. Son&#x017F;ten aber/ wird es durch<lb/>
Rinnen/ und Wa&#x017F;&#x017F;erleitungen unter&#x017F;chiedlicher<lb/>
Orten in die Häu&#x017F;er geleitet: und wann es er-<lb/>
kühlet/ als ein Bad/ zu Gene&#x017F;ung vieler Gebre-<lb/>
chen/ nützlich gebrauchet. <hi rendition="#aq">Montanus.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq">In Africa.</hi> </head><lb/>
            <p>23. Jn <hi rendition="#aq">Æthiopia,</hi> oder <hi rendition="#aq">Abe&#x017F;&#x017F;inia,</hi> im Ge-<lb/>
bieth des &#x017F;o genandten Prie&#x017F;ter Johannis/ bey<lb/>
der uralten Stadt <hi rendition="#aq">Axuma,</hi> &#x017F;o die einige Stadt<lb/>
in die&#x017F;es mächtigen Potentaten gantzem Gebieth<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">S</fw><fw place="bottom" type="catch">i&#x017F;t;</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[273/0375] Von der Natur. beſondere Stunden/ alſo daß alle 24. Stunden/ ſie zweymal verſeihet/ allzeit eilff Stunden lang. Wann aber der Oſt-Wind ſtarck bläſet/ ſo kompt das Waſſer innerbemeldter Zeit drey/ oder viermal. Wann die Zeit kompt/ wird es durch einen dermaſſen gewaltigen Wind mit ſolchen Gewalt hervor getrieben/ daß es auch die mächtig groſſe Felſen-ſtücker/ unter denen es heraus quillet/ erſchüttert/ mit einem ſo ſtarcken Gethös/ gleichſam es donnerte. Bey ſeinem Ausbruch ſpringt es etliche Klaffter in die Höhe: Und iſt anbenebenſt ſo grauſam heis/ daß das ge- meine Waſſer in keinerley Weis/ alſo heis kan gemacht werden. Jhme bleibt auch dieſe Hitze wol dreymal ſo lang/ als andern Waſſern. Wann Baum-woll/ oder Leinen-Zeuch nur et- was damit beſprützet wird/ ſo fallen an Stund löcher hinein/ nicht anders/ ob wäre es vom Feuer verſenget. Sonſten aber/ wird es durch Rinnen/ und Waſſerleitungen unterſchiedlicher Orten in die Häuſer geleitet: und wann es er- kühlet/ als ein Bad/ zu Geneſung vieler Gebre- chen/ nützlich gebrauchet. Montanus. In Africa. 23. Jn Æthiopia, oder Abeſſinia, im Ge- bieth des ſo genandten Prieſter Johannis/ bey der uralten Stadt Axuma, ſo die einige Stadt in dieſes mächtigen Potentaten gantzem Gebieth iſt; S

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/375
Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/375>, abgerufen am 22.12.2024.