Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Das erste Buch. nicht allein gantz Americam gegen Westen/ son-dern auch den halben Theil des unbekandten Mittag-Lands begräntzet/ nach deme es sich zwischen einer unzählbaren Menge Jnsulen an den Gestaden Japan, China, und Terrae Austra- lis gelegen/ gleichsam durchgezwänget; und nachmal die Gestaden von Ost-Jndien/ Persien/ Arabien/ und theil Africae benetzet/ vereiniget es sich am Vor-gebürg guter Hoffnung/ hinwiede- rum/ mit erst-besagtem Oceano Athlantico. Das Mittelländische Meer/ Mare Mediterra- neum, nach deme es sich mittels des Ponti Euxi- ni oder schwartzen Meer/ durch unter-irrdische Gänge mit dem Mari Caspio, oder Persischen Meer: Dasselbe aber hinwiederum/ durch der- gleichen unter-irrdischen Schlund und Canal mit dem Sinu Persico: Desgleichen durch einen andern Gang um die Gegend Egypten/ mit dem rothen Meer/ etlicher Massen in Gemeinschafft kommen; vereinigt es sich endlich völlig durch offenen Ausgang/ dem Freto Herculeo oder Gibraltar gleicher Gestalt mit dem schon mehr- genandten Oceano Athlantico, oder dem gros- sen Meer der Welt. Eben also geschicht mit dem Mari Balthico, so weit und breit zwischen verscheidenen Königreichen sich ausbreitet/ diß kompt gleicher Gestalt durch den Fretum Cym- bricum endlich in den Oceanum, und vereiniget sich mit demselben. So
Das erſte Buch. nicht allein gantz Americam gegen Weſten/ ſon-dern auch den halben Theil des unbekandten Mittag-Lands begräntzet/ nach deme es ſich zwiſchen einer unzählbaren Menge Jnſulen an den Geſtaden Japan, China, und Terræ Auſtra- lis gelegen/ gleichſam durchgezwänget; und nachmal die Geſtaden von Oſt-Jndien/ Perſien/ Arabien/ und theil Africæ benetzet/ vereiniget es ſich am Vor-gebürg guter Hoffnung/ hinwiede- rum/ mit erſt-beſagtem Oceano Athlantico. Das Mittelländiſche Meer/ Mare Mediterra- neum, nach deme es ſich mittels des Ponti Euxi- ni oder ſchwartzen Meer/ durch unter-irꝛdiſche Gänge mit dem Mari Caſpio, oder Perſiſchen Meer: Daſſelbe aber hinwiederum/ durch der- gleichen unter-irꝛdiſchen Schlund und Canal mit dem Sinu Perſico: Desgleichen durch einen andern Gang um die Gegend Egypten/ mit dem rothen Meer/ etlicher Maſſen in Gemeinſchafft kommen; vereinigt es ſich endlich völlig durch offenen Ausgang/ dem Freto Herculeo oder Gibraltar gleicher Geſtalt mit dem ſchon mehr- genandten Oceano Athlantico, oder dem groſ- ſen Meer der Welt. Eben alſo geſchicht mit dem Mari Balthico, ſo weit und breit zwiſchen verſcheidenen Königreichen ſich ausbreitet/ diß kompt gleicher Geſtalt durch den Fretum Cym- bricum endlich in den Oceanum, und vereiniget ſich mit demſelben. So
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Das erſte Buch.
nicht allein gantz Americam gegen Weſten/ ſon-
dern auch den halben Theil des unbekandten
Mittag-Lands begräntzet/ nach deme es ſich
zwiſchen einer unzählbaren Menge Jnſulen an
den Geſtaden Japan, China, und Terræ Auſtra-
lis gelegen/ gleichſam durchgezwänget; und
nachmal die Geſtaden von Oſt-Jndien/ Perſien/
Arabien/ und theil Africæ benetzet/ vereiniget es
ſich am Vor-gebürg guter Hoffnung/ hinwiede-
rum/ mit erſt-beſagtem Oceano Athlantico.
Das Mittelländiſche Meer/ Mare Mediterra-
neum, nach deme es ſich mittels des Ponti Euxi-
ni oder ſchwartzen Meer/ durch unter-irꝛdiſche
Gänge mit dem Mari Caſpio, oder Perſiſchen
Meer: Daſſelbe aber hinwiederum/ durch der-
gleichen unter-irꝛdiſchen Schlund und Canal
mit dem Sinu Perſico: Desgleichen durch einen
andern Gang um die Gegend Egypten/ mit dem
rothen Meer/ etlicher Maſſen in Gemeinſchafft
kommen; vereinigt es ſich endlich völlig durch
offenen Ausgang/ dem Freto Herculeo oder
Gibraltar gleicher Geſtalt mit dem ſchon mehr-
genandten Oceano Athlantico, oder dem groſ-
ſen Meer der Welt. Eben alſo geſchicht mit
dem Mari Balthico, ſo weit und breit zwiſchen
verſcheidenen Königreichen ſich ausbreitet/ diß
kompt gleicher Geſtalt durch den Fretum Cym-
bricum endlich in den Oceanum, und vereiniget
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