Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite

Von der Natur.
hin die Lini genandt/ so von der Rechten zur Lincken
durch die Karten gezogen/ und in 360. Theil unter-
schieden ist/ theilet die grosse Welt-karte von Abend
gegen Morgen in zwey gleiche Theil/ in Nord
und Süden. Diese Haupt-Lini fänget an/ fast
zu End der neuen Welt/ oben Brasilia/ da sie die
Mittags-Lini durchstreichet/ und ziehet sich
durch die gantze Karten/ biß sie wieder dahin
kompt da sie angefangen/ zuverstehen/ wann die
Karten in die Ründe zusammen gebogen würde;
Gleicher Gestalt ist es auch mit denen andern
über gezogenen und von zehen zu zehen grad von-
einander-stehenden Linien beschaffen; und diese
gleich-ausgezogene Linien werden in gesampt
durch 36. Quer-Linien von oben nieder zer-
schnitten/ welche Mittags-Linien genennet
werden/ deren Anfang die bunte Linien ist/ welche
Brasilien durchstreichet/ und wird dahero Meri-
dianus primus,
die erste Mittags-Lini genandt.
Denn weilen die Magnet-Nadel um diese Ge-
gend und bey den Flandrischen Jnsulen sonsten
Azores genandt/ recht gegen Norden zeuget;
und daselbst von der Mittags-Lini nichts abwei-
chet/ hat man den ersten Meridianum oder Mit-
tags-Lini, welche in den alten Zeiten von Pto-
lomaeo
durch die Canarischen Eylanden gezogen
worden/ noch um zehen Grad zu ruck gesetzt/ und
denselben durch erst-benamte Oerter gezogen; von
welcher Linien/ longitudo locorum, aller Oer-
ter Weite vom Niedergang nach dem Aufgang

an-
P

Von der Natur.
hin die Lini genandt/ ſo von der Rechtẽ zur Lincken
durch die Karten gezogẽ/ und in 360. Theil unter-
ſchiedẽ iſt/ theilet die groſſe Welt-karte von Abend
gegen Morgen in zwey gleiche Theil/ in Nord
und Süden. Dieſe Haupt-Lini fänget an/ faſt
zu End der neuen Welt/ oben Braſilia/ da ſie die
Mittags-Lini durchſtreichet/ und ziehet ſich
durch die gantze Karten/ biß ſie wieder dahin
kompt da ſie angefangen/ zuverſtehen/ wann die
Karten in die Ründe zuſammen gebogen würde;
Gleicher Geſtalt iſt es auch mit denen andern
über gezogenen und von zehen zu zehen grad von-
einander-ſtehenden Linien beſchaffen; und dieſe
gleich-ausgezogene Linien werden in geſampt
durch 36. Quer-Linien von oben nieder zer-
ſchnitten/ welche Mittags-Linien genennet
werden/ deren Anfang die bunte Linien iſt/ welche
Braſilien durchſtreichet/ und wird dahero Meri-
dianus primus,
die erſte Mittags-Lini genandt.
Denn weilen die Magnet-Nadel um dieſe Ge-
gend und bey den Flandriſchen Jnſulen ſonſten
Azores genandt/ recht gegen Norden zeuget;
und daſelbſt von der Mittags-Lini nichts abwei-
chet/ hat man den erſten Meridianum oder Mit-
tags-Lini, welche in den alten Zeiten von Pto-
lomæo
durch die Canariſchen Eylanden gezogen
worden/ noch um zehen Grad zu ruck geſetzt/ und
denſelbẽ durch erſt-benamte Oerter gezogen; von
welcher Linien/ longitudo locorum, aller Oer-
ter Weite vom Niedergang nach dem Aufgang

an-
P
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0327" n="225"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Natur.</hi></fw><lb/>
hin die Lini genandt/ &#x017F;o von der Rechte&#x0303; zur Lincken<lb/>
durch die Karten gezoge&#x0303;/ und in 360. Theil unter-<lb/>
&#x017F;chiede&#x0303; i&#x017F;t/ theilet die gro&#x017F;&#x017F;e Welt-karte von Abend<lb/>
gegen Morgen in zwey gleiche Theil/ in Nord<lb/>
und Süden. Die&#x017F;e Haupt-<hi rendition="#aq">Lini</hi> fänget an/ fa&#x017F;t<lb/>
zu End der neuen Welt/ oben Bra&#x017F;ilia/ da &#x017F;ie die<lb/>
Mittags-<hi rendition="#aq">Lini</hi> durch&#x017F;treichet/ und ziehet &#x017F;ich<lb/>
durch die gantze Karten/ biß &#x017F;ie wieder dahin<lb/>
kompt da &#x017F;ie angefangen/ zuver&#x017F;tehen/ wann die<lb/>
Karten in die Ründe zu&#x017F;ammen gebogen würde;<lb/>
Gleicher Ge&#x017F;talt i&#x017F;t es auch mit denen andern<lb/>
über gezogenen und von zehen zu zehen grad von-<lb/>
einander-&#x017F;tehenden <hi rendition="#aq">Lini</hi>en be&#x017F;chaffen; und die&#x017F;e<lb/>
gleich-ausgezogene <hi rendition="#aq">Lini</hi>en werden in ge&#x017F;ampt<lb/>
durch 36. Quer-<hi rendition="#aq">Lini</hi>en von oben nieder zer-<lb/>
&#x017F;chnitten/ welche Mittags-<hi rendition="#aq">Lini</hi>en genennet<lb/>
werden/ deren Anfang die bunte <hi rendition="#aq">Lini</hi>en i&#x017F;t/ welche<lb/>
Bra&#x017F;ilien durch&#x017F;treichet/ und wird dahero <hi rendition="#aq">Meri-<lb/>
dianus primus,</hi> die er&#x017F;te Mittags-<hi rendition="#aq">Lini</hi> genandt.<lb/>
Denn weilen die Magnet-Nadel um die&#x017F;e Ge-<lb/>
gend und bey den Flandri&#x017F;chen Jn&#x017F;ulen &#x017F;on&#x017F;ten<lb/><hi rendition="#aq">Azores</hi> genandt/ recht gegen Norden zeuget;<lb/>
und da&#x017F;elb&#x017F;t von der Mittags-<hi rendition="#aq">Lini</hi> nichts abwei-<lb/>
chet/ hat man den er&#x017F;ten <hi rendition="#aq">Meridianum</hi> oder Mit-<lb/>
tags-<hi rendition="#aq">Lini,</hi> welche in den alten Zeiten von <hi rendition="#aq">Pto-<lb/>
lomæo</hi> durch die Canari&#x017F;chen Eylanden gezogen<lb/>
worden/ noch um zehen Grad zu ruck ge&#x017F;etzt/ und<lb/>
den&#x017F;elbe&#x0303; durch er&#x017F;t-benamte Oerter gezogen; von<lb/>
welcher <hi rendition="#aq">Lini</hi>en/ <hi rendition="#aq">longitudo locorum,</hi> aller Oer-<lb/>
ter Weite vom Niedergang nach dem Aufgang<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">P</fw><fw place="bottom" type="catch">an-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[225/0327] Von der Natur. hin die Lini genandt/ ſo von der Rechtẽ zur Lincken durch die Karten gezogẽ/ und in 360. Theil unter- ſchiedẽ iſt/ theilet die groſſe Welt-karte von Abend gegen Morgen in zwey gleiche Theil/ in Nord und Süden. Dieſe Haupt-Lini fänget an/ faſt zu End der neuen Welt/ oben Braſilia/ da ſie die Mittags-Lini durchſtreichet/ und ziehet ſich durch die gantze Karten/ biß ſie wieder dahin kompt da ſie angefangen/ zuverſtehen/ wann die Karten in die Ründe zuſammen gebogen würde; Gleicher Geſtalt iſt es auch mit denen andern über gezogenen und von zehen zu zehen grad von- einander-ſtehenden Linien beſchaffen; und dieſe gleich-ausgezogene Linien werden in geſampt durch 36. Quer-Linien von oben nieder zer- ſchnitten/ welche Mittags-Linien genennet werden/ deren Anfang die bunte Linien iſt/ welche Braſilien durchſtreichet/ und wird dahero Meri- dianus primus, die erſte Mittags-Lini genandt. Denn weilen die Magnet-Nadel um dieſe Ge- gend und bey den Flandriſchen Jnſulen ſonſten Azores genandt/ recht gegen Norden zeuget; und daſelbſt von der Mittags-Lini nichts abwei- chet/ hat man den erſten Meridianum oder Mit- tags-Lini, welche in den alten Zeiten von Pto- lomæo durch die Canariſchen Eylanden gezogen worden/ noch um zehen Grad zu ruck geſetzt/ und denſelbẽ durch erſt-benamte Oerter gezogen; von welcher Linien/ longitudo locorum, aller Oer- ter Weite vom Niedergang nach dem Aufgang an- P

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/327
Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/327>, abgerufen am 24.11.2024.