Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Das erste Buch. chen und anklopffen; Und wann er endlich denAllmächtigen Schöpffer in dem Geschöpff; den überwunderlichen HErrn in seinen Wun- dern finden würde: Er denselben auch ewig be- sitzen/ und in ihme sich erfreuen solte. Und obwolen die Menschen aus Boßheit Glaublich ist/ daß die Erschaffung dieser dieses
Das erſte Buch. chen und anklopffen; Und wann er endlich denAllmächtigen Schöpffer in dem Geſchöpff; den überwunderlichen HErꝛn in ſeinen Wun- dern finden würde: Er denſelben auch ewig be- ſitzen/ und in ihme ſich erfreuen ſolte. Und obwolen die Menſchen aus Boßheit Glaublich iſt/ daß die Erſchaffung dieſer dieſes
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0310" n="210"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das erſte Buch.</hi></fw><lb/> chen und anklopffen; Und wann er endlich den<lb/> Allmächtigen Schöpffer in dem Geſchöpff;<lb/> den überwunderlichen HErꝛn in ſeinen Wun-<lb/> dern finden würde: Er denſelben auch ewig be-<lb/> ſitzen/ und in ihme ſich erfreuen ſolte.</p><lb/> <p>Und obwolen die Menſchen aus Boßheit<lb/> und Betrug des Teuffels in Adam ſich verfal-<lb/> len; ſo iſt jedoch/ durch die Menſchwerdung des<lb/> Sohns Gottes/ das Wort des Vatters/ wel-<lb/> ches in der Fülle der Zeit Menſchliche Natur<lb/> an ſich genommen/ und in dieſe Welt geboren<lb/> worden/ ſolcher Fall erſetzet; und daß im Men-<lb/> ſchen erloſchene Liecht/ Gnad/ und vormals ge-<lb/> habte <hi rendition="#aq">Prærogativ,</hi> vor allen Geſchöpffen im Him-<lb/> mel und auf Erden/ hinwiederum in ihme ange-<lb/> zündet und erneuert worden.</p><lb/> <p>Glaublich iſt/ daß die Erſchaffung dieſer<lb/> Welt/ von GOtt/ dero Schöpffer/ zu einem be-<lb/> ſondern Abſehen/ Zweck und Ende müſſe ge-<lb/> ſchehen ſeyn. Man möchte aber fragen/ wor-<lb/> zu? und zu welchem Ende? Gewiß iſt/ daß der<lb/> Höchſte ſolches nicht gethan habe/ um ſein ſelbſt/<lb/> noch um der Engel willen; weniger/ aus Man-<lb/> gel etwas/ darzu er dieſer Materialiſchen Welt<lb/> ſolte bedürfft haben. So muß dann hierbey ein<lb/> ander Abſehen in der Göttlichen Weisheit ge-<lb/> weſen ſeyn; nemlich um der Creatur des Men-<lb/> ſchens willen/ der durch das eingeſchaffene/ in<lb/> ihm leuchtende Liecht/ Verſtand/ Vernunfft<lb/> und Sinne/ den Werck-Meiſter und Schöpfer<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dieſes</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [210/0310]
Das erſte Buch.
chen und anklopffen; Und wann er endlich den
Allmächtigen Schöpffer in dem Geſchöpff;
den überwunderlichen HErꝛn in ſeinen Wun-
dern finden würde: Er denſelben auch ewig be-
ſitzen/ und in ihme ſich erfreuen ſolte.
Und obwolen die Menſchen aus Boßheit
und Betrug des Teuffels in Adam ſich verfal-
len; ſo iſt jedoch/ durch die Menſchwerdung des
Sohns Gottes/ das Wort des Vatters/ wel-
ches in der Fülle der Zeit Menſchliche Natur
an ſich genommen/ und in dieſe Welt geboren
worden/ ſolcher Fall erſetzet; und daß im Men-
ſchen erloſchene Liecht/ Gnad/ und vormals ge-
habte Prærogativ, vor allen Geſchöpffen im Him-
mel und auf Erden/ hinwiederum in ihme ange-
zündet und erneuert worden.
Glaublich iſt/ daß die Erſchaffung dieſer
Welt/ von GOtt/ dero Schöpffer/ zu einem be-
ſondern Abſehen/ Zweck und Ende müſſe ge-
ſchehen ſeyn. Man möchte aber fragen/ wor-
zu? und zu welchem Ende? Gewiß iſt/ daß der
Höchſte ſolches nicht gethan habe/ um ſein ſelbſt/
noch um der Engel willen; weniger/ aus Man-
gel etwas/ darzu er dieſer Materialiſchen Welt
ſolte bedürfft haben. So muß dann hierbey ein
ander Abſehen in der Göttlichen Weisheit ge-
weſen ſeyn; nemlich um der Creatur des Men-
ſchens willen/ der durch das eingeſchaffene/ in
ihm leuchtende Liecht/ Verſtand/ Vernunfft
und Sinne/ den Werck-Meiſter und Schöpfer
dieſes
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |