Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Von der Natur. und begehret gleichwol den Geist der Wesenheit/welcher unter sich treibet/ denn ohne denselben bestehet das Feuer-Leben nicht. Also kehret oder wendet sich der Geist des Feuers herum/ gleich als auf eine Seiten/ und greiffet dennoch nach dem Geist der Wesenheit/ dieser aber fliehet vor dem Feuer/ doch/ weil er aus dem Feuer-Le- ben geboren wird/ auch davon nicht kan geschie- den werden; so wird er mit dem Geist des Feuers herum gedrähet; denn wenn sich der Feuer-Geist nach der rechten Hand umwendet/ und nach dem Geist der Wesenheit greifft: So wendet und drähet sich dieser auch in der Umwendung nach der andern Seiten hinaufwerts/ und dieses ur- sachet ein Drähen/ daß eines dem andern nach- laufft; (Heic intelligitur motus librationis terrae, & inaequalitas dierum & noct.) denn die Wesenheit fliehet vor dem Feuer/ und kömpt doch aus dem Feuer/ wie man siehet/ daß die Lufft aus dem Feur ausgehet/ und aus der Lufft wird das Wasser/ welches die Wesenheit ist. Also begehret das Feuer/ (welches eine Angst ist/) die Sanfftmuth/ und die Freyheit aus der Qual/ greiffet nach dem Wasser-Qual: Und die Sanfftmuth als der Wasser-Qual begehret Leib/ daß sie vor dem Feuer bedeckt/ und frey seyn möge/ denn das Feuer lauffet immer nach dem Wasser/ das Wasser aber fliehet vor dem Feuer/ denn wenn das Feuer über sich: und das Wasser unter sich ausführe/ würde es eine weite Klaffs und L iiij
Von der Natur. und begehret gleichwol den Geiſt der Weſenheit/welcher unter ſich treibet/ denn ohne denſelben beſtehet das Feuer-Leben nicht. Alſo kehret oder wendet ſich der Geiſt des Feuers herum/ gleich als auf eine Seiten/ und greiffet dennoch nach dem Geiſt der Weſenheit/ dieſer aber fliehet vor dem Feuer/ doch/ weil er aus dem Feuer-Le- ben geboren wird/ auch davon nicht kan geſchie- den werden; ſo wird er mit dem Geiſt des Feuers herum gedrähet; denn wenn ſich der Feuer-Geiſt nach der rechten Hand umwendet/ und nach dem Geiſt der Weſenheit greifft: So wendet und drähet ſich dieſer auch in der Umwendung nach der andern Seiten hinaufwerts/ und dieſes ur- ſachet ein Drähen/ daß eines dem andern nach- laufft; (Hîc intelligitur motus librationis terræ, & inæqualitas dierum & noct.) denn die Weſenheit fliehet vor dem Feuer/ und kömpt doch aus dem Feuer/ wie man ſiehet/ daß die Lufft aus dem Feur ausgehet/ und aus der Lufft wird das Waſſer/ welches die Weſenheit iſt. Alſo begehret das Feuer/ (welches eine Angſt iſt/) die Sanfftmuth/ und die Freyheit aus der Qual/ greiffet nach dem Waſſer-Qual: Und die Sanfftmuth als der Waſſer-Qual begehret Leib/ daß ſie vor dem Feuer bedeckt/ und frey ſeyn möge/ denn das Feuer lauffet immer nach dem Waſſer/ das Waſſer aber fliehet vor dem Feuer/ denn wenn das Feuer über ſich: und das Waſſer unter ſich ausführe/ würde es eine weite Klaffs und L iiij
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Von der Natur.
und begehret gleichwol den Geiſt der Weſenheit/
welcher unter ſich treibet/ denn ohne denſelben
beſtehet das Feuer-Leben nicht. Alſo kehret
oder wendet ſich der Geiſt des Feuers herum/
gleich als auf eine Seiten/ und greiffet dennoch
nach dem Geiſt der Weſenheit/ dieſer aber fliehet
vor dem Feuer/ doch/ weil er aus dem Feuer-Le-
ben geboren wird/ auch davon nicht kan geſchie-
den werden; ſo wird er mit dem Geiſt des Feuers
herum gedrähet; denn wenn ſich der Feuer-Geiſt
nach der rechten Hand umwendet/ und nach dem
Geiſt der Weſenheit greifft: So wendet und
drähet ſich dieſer auch in der Umwendung nach
der andern Seiten hinaufwerts/ und dieſes ur-
ſachet ein Drähen/ daß eines dem andern nach-
laufft; (Hîc intelligitur motus librationis
terræ, & inæqualitas dierum & noct.) denn die
Weſenheit fliehet vor dem Feuer/ und kömpt
doch aus dem Feuer/ wie man ſiehet/ daß die
Lufft aus dem Feur ausgehet/ und aus der Lufft
wird das Waſſer/ welches die Weſenheit iſt.
Alſo begehret das Feuer/ (welches eine Angſt iſt/)
die Sanfftmuth/ und die Freyheit aus der
Qual/ greiffet nach dem Waſſer-Qual: Und
die Sanfftmuth als der Waſſer-Qual begehret
Leib/ daß ſie vor dem Feuer bedeckt/ und frey ſeyn
möge/ denn das Feuer lauffet immer nach dem
Waſſer/ das Waſſer aber fliehet vor dem Feuer/
denn wenn das Feuer über ſich: und das Waſſer
unter ſich ausführe/ würde es eine weite Klaffs
und
L iiij
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Zitationshilfe: | Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/267>, abgerufen am 16.02.2025. |