Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Das erste Buch.
Von denen Wandel-Ster-
nen/ oder so genannten Pla-
neten.
Jnsonderheit:
Von Sonne und Mond.

VOn den hohen Fix-sternen kommet die
Ordnung an die Wandel-stern oder Pla-
neten/ was durch solche verstanden werde/ ist
allbereits angezeigt. Wie viel aber derer an
der Zahl/ hierinnen ist bey den Gelehrten eine
Mißhelligkeit. Dann etliche zehlen deren mehr nicht
als fünff/ Sonn und Mond nicht mit gerechnet/
die sie vor keine Planeten erkennen wollen/ sondern
sie vor besondere und grosse Liechter achten. Andere
aber/ zehlen deren sieben/ und rechnen zu solcher
Zahl auch die Sonn und den Mond/ darum/
weil die weise der Planeten/ weit und tieff unter-
halb den Fix-sternen/ am Himmel hin und wieder
mit sehr veränder lichem und wandelbarem Lauff
herum zuschweiffen/ sonsten aber/ gleich wie die
Fix-sterne auch thun/ mit täglicher Bewegung
um die Erd-Kugel zu lauffen/ nicht weniger ge-
dachten beyden Tag und Nacht regierenden
Liechtern zukompt; als vermeinen sie/ daß auch
diese beede/ nemlich Sonn und Mond/ nicht un-
billig unter die Planeten zu zehlen sind. Bey
solcher Siebener Zahl hat es eine lange Zeit beru-

het/
Das erſte Buch.
Von denen Wandel-Ster-
nen/ oder ſo genannten Pla-
neten.
Jnſonderheit:
Von Sonne und Mond.

VOn den hohen Fix-ſternen kommet die
Ordnung an die Wandel-ſtern oder Pla-
neten/ was durch ſolche verſtanden werde/ iſt
allbereits angezeigt. Wie viel aber derer an
der Zahl/ hierinnen iſt bey den Gelehrten eine
Mißhelligkeit. Dañ etliche zehlẽ deren mehr nicht
als fünff/ Sonn und Mond nicht mit gerechnet/
die ſie voꝛ keine Planeten eꝛkennen wollen/ ſondeꝛn
ſie vor beſondere uñ gꝛoſſe Liechter achten. Andeꝛe
aber/ zehlen deren ſieben/ und rechnen zu ſolcher
Zahl auch die Sonn und den Mond/ darum/
weil die weiſe der Planeten/ weit und tieff unter-
halb den Fix-ſternen/ am Himmel hin und wieder
mit ſehr veränder lichem und wandelbarem Lauff
herum zuſchweiffen/ ſonſten aber/ gleich wie die
Fix-ſterne auch thun/ mit täglicher Bewegung
um die Erd-Kugel zu lauffen/ nicht weniger ge-
dachten beyden Tag und Nacht regierenden
Liechtern zukompt; als vermeinen ſie/ daß auch
dieſe beede/ nemlich Sonn und Mond/ nicht un-
billig unter die Planeten zu zehlen ſind. Bey
ſolcher Siebener Zahl hat es eine lange Zeit beru-

het/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0168" n="74"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das er&#x017F;te Buch.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Von denen Wandel-Ster-<lb/>
nen/ oder &#x017F;o genannten Pla-<lb/>
neten.</hi> </head><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Jn&#x017F;onderheit:<lb/>
Von Sonne und Mond.</hi> </head><lb/>
              <p><hi rendition="#in">V</hi>On den hohen Fix-&#x017F;ternen kommet die<lb/>
Ordnung an die Wandel-&#x017F;tern oder Pla-<lb/>
neten/ was durch &#x017F;olche ver&#x017F;tanden werde/ i&#x017F;t<lb/>
allbereits angezeigt. Wie viel aber derer an<lb/>
der Zahl/ hierinnen i&#x017F;t bey den Gelehrten eine<lb/>
Mißhelligkeit. Dan&#x0303; etliche zehle&#x0303; deren mehr nicht<lb/>
als fünff/ Sonn und Mond nicht mit gerechnet/<lb/>
die &#x017F;ie vo&#xA75B; keine Planeten e&#xA75B;kennen wollen/ &#x017F;onde&#xA75B;n<lb/>
&#x017F;ie vor be&#x017F;ondere un&#x0303; g&#xA75B;o&#x017F;&#x017F;e Liechter achten. Ande&#xA75B;e<lb/>
aber/ zehlen deren &#x017F;ieben/ und rechnen zu &#x017F;olcher<lb/>
Zahl auch die Sonn und den Mond/ darum/<lb/>
weil die wei&#x017F;e der Planeten/ weit und tieff unter-<lb/>
halb den Fix-&#x017F;ternen/ am Himmel hin und wieder<lb/>
mit &#x017F;ehr veränder lichem und wandelbarem Lauff<lb/>
herum zu&#x017F;chweiffen/ &#x017F;on&#x017F;ten aber/ gleich wie die<lb/>
Fix-&#x017F;terne auch thun/ mit täglicher Bewegung<lb/>
um die Erd-Kugel zu lauffen/ nicht weniger ge-<lb/>
dachten beyden Tag und Nacht regierenden<lb/>
Liechtern zukompt; als vermeinen &#x017F;ie/ daß auch<lb/>
die&#x017F;e beede/ nemlich Sonn und Mond/ nicht un-<lb/>
billig unter die Planeten zu zehlen &#x017F;ind. Bey<lb/>
&#x017F;olcher Siebener Zahl hat es eine lange Zeit beru-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">het/</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[74/0168] Das erſte Buch. Von denen Wandel-Ster- nen/ oder ſo genannten Pla- neten. Jnſonderheit: Von Sonne und Mond. VOn den hohen Fix-ſternen kommet die Ordnung an die Wandel-ſtern oder Pla- neten/ was durch ſolche verſtanden werde/ iſt allbereits angezeigt. Wie viel aber derer an der Zahl/ hierinnen iſt bey den Gelehrten eine Mißhelligkeit. Dañ etliche zehlẽ deren mehr nicht als fünff/ Sonn und Mond nicht mit gerechnet/ die ſie voꝛ keine Planeten eꝛkennen wollen/ ſondeꝛn ſie vor beſondere uñ gꝛoſſe Liechter achten. Andeꝛe aber/ zehlen deren ſieben/ und rechnen zu ſolcher Zahl auch die Sonn und den Mond/ darum/ weil die weiſe der Planeten/ weit und tieff unter- halb den Fix-ſternen/ am Himmel hin und wieder mit ſehr veränder lichem und wandelbarem Lauff herum zuſchweiffen/ ſonſten aber/ gleich wie die Fix-ſterne auch thun/ mit täglicher Bewegung um die Erd-Kugel zu lauffen/ nicht weniger ge- dachten beyden Tag und Nacht regierenden Liechtern zukompt; als vermeinen ſie/ daß auch dieſe beede/ nemlich Sonn und Mond/ nicht un- billig unter die Planeten zu zehlen ſind. Bey ſolcher Siebener Zahl hat es eine lange Zeit beru- het/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/168
Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/168>, abgerufen am 22.12.2024.