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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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im vorigen Seculo, in seinen hinterlassenen
Schrifften folgenden Jnnhalts: Una res est,
sagt er/ a Deo creata, subjectum omnis mirabi-
litatis, quae in terris & in coelis est, ipsa est actu
animalis, vegetabilis & mineralis, ubique
reperta, sed a paucis cognita, & a nullis pro-
prio suo nomine expressa, &c.
Nach erkännt-
nis der Materi/ ist die Erlangung nicht schwer;
nur allein ist sie mit einen Sigill beschlossen/ des-
sen Inscription ist: Der HErr kennet die Sei-
nen.
Wem nun zugestanden wird/ dieses Si-
gill zu eröffnen/ deme stehet so dann alles offen/
und zu gebot; ausser dem ists umsonst zum Dach
wollen einsteigen. Jch habe zwey- oder dreyen
hochgelehrten Philosophen diese Materi in die
Hände geben/ haben sie aber nicht gekannt: Jch
aber erfreue mich in meiner Seele nur über derer
Anschauen/ und weis nicht/ wie ich sie genug
ehren solle etc. Hactenus ille.

Was am blauen Himmels-Zelt
sich ereiget/
solches zeiget/
Eben auch das Erden-Feld.
Wasser mit dem Feuer paaren/
Wer darinnen ist erfahren/
Bleibt ein Meister in der Welt.
Das

Das erſte Buch.
im vorigen Seculo, in ſeinen hinterlaſſenen
Schrifften folgenden Jnnhalts: Una res eſt,
ſagt er/ à Deo creata, ſubjectum omnis mirabi-
litatis, quæ in terris & in cœlis eſt, ipſa eſt actu
animalis, vegetabilis & mineralis, ubique
reperta, ſed à paucis cognita, & à nullis pro-
prio ſuo nomine expreſſa, &c.
Nach erkännt-
nis der Materi/ iſt die Erlangung nicht ſchwer;
nur allein iſt ſie mit einen Sigill beſchloſſen/ deſ-
ſen Inſcription iſt: Der HErꝛ kennet die Sei-
nen.
Wem nun zugeſtanden wird/ dieſes Si-
gill zu eröffnen/ deme ſtehet ſo dann alles offen/
und zu gebot; auſſer dem iſts umſonſt zum Dach
wollen einſteigen. Jch habe zwey- oder dreyen
hochgelehrten Philoſophen dieſe Materi in die
Hände geben/ haben ſie aber nicht gekannt: Jch
aber erfreue mich in meiner Seele nur über derer
Anſchauen/ und weis nicht/ wie ich ſie genug
ehren ſolle ꝛc. Hactenus ille.

Was am blauen Himmels-Zelt
ſich ereiget/
ſolches zeiget/
Eben auch das Erden-Feld.
Waſſer mit dem Feuer paaren/
Wer darinnen iſt erfahren/
Bleibt ein Meiſter in der Welt.
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[38/0128] Das erſte Buch. im vorigen Seculo, in ſeinen hinterlaſſenen Schrifften folgenden Jnnhalts: Una res eſt, ſagt er/ à Deo creata, ſubjectum omnis mirabi- litatis, quæ in terris & in cœlis eſt, ipſa eſt actu animalis, vegetabilis & mineralis, ubique reperta, ſed à paucis cognita, & à nullis pro- prio ſuo nomine expreſſa, &c. Nach erkännt- nis der Materi/ iſt die Erlangung nicht ſchwer; nur allein iſt ſie mit einen Sigill beſchloſſen/ deſ- ſen Inſcription iſt: Der HErꝛ kennet die Sei- nen. Wem nun zugeſtanden wird/ dieſes Si- gill zu eröffnen/ deme ſtehet ſo dann alles offen/ und zu gebot; auſſer dem iſts umſonſt zum Dach wollen einſteigen. Jch habe zwey- oder dreyen hochgelehrten Philoſophen dieſe Materi in die Hände geben/ haben ſie aber nicht gekannt: Jch aber erfreue mich in meiner Seele nur über derer Anſchauen/ und weis nicht/ wie ich ſie genug ehren ſolle ꝛc. Hactenus ille. Was am blauen Himmels-Zelt ſich ereiget/ ſolches zeiget/ Eben auch das Erden-Feld. Waſſer mit dem Feuer paaren/ Wer darinnen iſt erfahren/ Bleibt ein Meiſter in der Welt. Das

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/128>, abgerufen am 26.11.2024.