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Seume, Johann Gottfried: Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802. Braunschweig u. a., 1803.

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Kurland und Liefland findet. Gleiche Ursachen brin¬
gen gleiche Wirkungen.

Bey Popetsch steht rechts von der Post oben auf
der Anhöhe ein stattliches Haus und hinter demselben
zieht sich am Berge eine herrliche Parthie von Eich¬
bäumen hin. Es waren die ersten schönen Bäume
dieser Art, die ich seit meinem letzten Spaziergange
in dem Leipziger Rosenthale sah. Im Prater in Wien
sind sie nicht zahlreich; dort in der Donaugegend sind
die Pappeln und Weiden vorzüglich.

Nicht weit von Laybach fallen die Save und Lay¬
bach zusammen; und über die Save ist eine grosse höl¬
zerne Brücke. Die Lage des Laybacher Schlosses hat
von fern viel Aehnlichkeit mit dem Gräzer; und auch
die Stadt liegt hier ziemlich angenehm an beyden Sei¬
ten des Flusses, eben so wie Gräz an der Murr. Die
Brücken machen hier wie in Gräz die besten Markt¬
plätze, da sie sehr bequem auf beyden Seiten mit
Kaufmannsläden besetzt sind, eine grosse Annehmlich¬
keit für Fremde. Das Komödienhaus ist zwar nicht
so gut als in Gräz, aber doch immer sehr anständig;
und auch hier sind am Eingange links und rechts
Kaffee- und Billardzimmer.

Schantroch, der hiesige Entrepreneur, der ab¬
wechselnd hier, in Görz, in Klagenfurt, und auch zu¬
weilen in Triest ist, gab Kotzebues Bayard. Er selbst
spielte in einem ziemlich schlechten Dialekt, und sei¬
ne ganze Gesellschaft hält keine Vergleichung mit der
Domaratiussischen in Gräz aus. Man sprach hier von
einem Stück in Knittelversen, das alles, was Schiller
und Lessing geschrieben haben, hinter sich lassen soll.

Kurland und Liefland findet. Gleiche Ursachen brin¬
gen gleiche Wirkungen.

Bey Popetsch steht rechts von der Post oben auf
der Anhöhe ein stattliches Haus und hinter demselben
zieht sich am Berge eine herrliche Parthie von Eich¬
bäumen hin. Es waren die ersten schönen Bäume
dieser Art, die ich seit meinem letzten Spaziergange
in dem Leipziger Rosenthale sah. Im Prater in Wien
sind sie nicht zahlreich; dort in der Donaugegend sind
die Pappeln und Weiden vorzüglich.

Nicht weit von Laybach fallen die Save und Lay¬
bach zusammen; und über die Save ist eine groſse höl¬
zerne Brücke. Die Lage des Laybacher Schlosses hat
von fern viel Aehnlichkeit mit dem Gräzer; und auch
die Stadt liegt hier ziemlich angenehm an beyden Sei¬
ten des Flusses, eben so wie Gräz an der Murr. Die
Brücken machen hier wie in Gräz die besten Markt¬
plätze, da sie sehr bequem auf beyden Seiten mit
Kaufmannsläden besetzt sind, eine groſse Annehmlich¬
keit für Fremde. Das Komödienhaus ist zwar nicht
so gut als in Gräz, aber doch immer sehr anständig;
und auch hier sind am Eingange links und rechts
Kaffee- und Billardzimmer.

Schantroch, der hiesige Entrepreneur, der ab¬
wechselnd hier, in Görz, in Klagenfurt, und auch zu¬
weilen in Triest ist, gab Kotzebues Bayard. Er selbst
spielte in einem ziemlich schlechten Dialekt, und sei¬
ne ganze Gesellschaft hält keine Vergleichung mit der
Domaratiussischen in Gräz aus. Man sprach hier von
einem Stück in Knittelversen, das alles, was Schiller
und Lessing geschrieben haben, hinter sich lassen soll.

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[67/0093] Kurland und Liefland findet. Gleiche Ursachen brin¬ gen gleiche Wirkungen. Bey Popetsch steht rechts von der Post oben auf der Anhöhe ein stattliches Haus und hinter demselben zieht sich am Berge eine herrliche Parthie von Eich¬ bäumen hin. Es waren die ersten schönen Bäume dieser Art, die ich seit meinem letzten Spaziergange in dem Leipziger Rosenthale sah. Im Prater in Wien sind sie nicht zahlreich; dort in der Donaugegend sind die Pappeln und Weiden vorzüglich. Nicht weit von Laybach fallen die Save und Lay¬ bach zusammen; und über die Save ist eine groſse höl¬ zerne Brücke. Die Lage des Laybacher Schlosses hat von fern viel Aehnlichkeit mit dem Gräzer; und auch die Stadt liegt hier ziemlich angenehm an beyden Sei¬ ten des Flusses, eben so wie Gräz an der Murr. Die Brücken machen hier wie in Gräz die besten Markt¬ plätze, da sie sehr bequem auf beyden Seiten mit Kaufmannsläden besetzt sind, eine groſse Annehmlich¬ keit für Fremde. Das Komödienhaus ist zwar nicht so gut als in Gräz, aber doch immer sehr anständig; und auch hier sind am Eingange links und rechts Kaffee- und Billardzimmer. Schantroch, der hiesige Entrepreneur, der ab¬ wechselnd hier, in Görz, in Klagenfurt, und auch zu¬ weilen in Triest ist, gab Kotzebues Bayard. Er selbst spielte in einem ziemlich schlechten Dialekt, und sei¬ ne ganze Gesellschaft hält keine Vergleichung mit der Domaratiussischen in Gräz aus. Man sprach hier von einem Stück in Knittelversen, das alles, was Schiller und Lessing geschrieben haben, hinter sich lassen soll.

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Zitationshilfe: Seume, Johann Gottfried: Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802. Braunschweig u. a., 1803, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seume_syrakus_1803/93>, abgerufen am 24.11.2024.