nig und dieser nicht als Republikaner. Anders that Fabricius. Die Räuber streifen aus einer Provinz in die andere, und plündern und morden, o ne dass die Justiz weiter darnach fragt. Man lässt die Leute so gut und so schlecht seyn als sie wollen; nun sind der Schlechten fast immer mehr als der Guten, zumal bey solchen Vernachlässigungen: so ist die Unordnung leicht erklärt. Die Beschaffenheit des Landes hilft dem Unfuge; die Berge bergen in ihren Schluchten und Winkeln die Bösewichter, gegen welche die Regierung keine Vorkehrungen trifft. Ich habe in dem ganzen Reiche keine militärische Patrouille gesehen, aber Hau¬ fen Bewaffnete bis zu fünf und zwanzig. Diese sollen Polizey seyn; aber sie tragen kein Abzeichen, sind nicht zu finden, und alle ehrliche Leute fürchten sich vor ihnen.
Ueberhaupt habe ich in Neapel jetzt drey Partheyen bemerkt; die Parthey des Königs und der jetzigen Re¬ gierung, zu welcher alle Anhänger des Königs und des Ministers gehören: die Parthey des Kronprinzen, von dem man sich ohne vielen Grund etwas besseres verspricht: und die Parthey der Malkontenten, die keine Hoffnung vom Vater und Sohn haben, und glau¬ ben, keine Veränderung könne schlimmer werden. Die letzte scheint die stärkste zu seyn, weiss aber nun, da sie von den Franzosen gänzlich verlassen worden ist, in der Angst selbst nicht, wohin sie den Gesichts¬ punkt nehmen soll.
In Rom arbeitet man mit allen Kräften an der Wiederherstellung aller Zweige der Hierarchie und des Feudalsystems: Gerechtigkeit und Polizey werden schon
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nig und dieser nicht als Republikaner. Anders that Fabricius. Die Räuber streifen aus einer Provinz in die andere, und plündern und morden, o ne daſs die Juſtiz weiter darnach fragt. Man läſst die Leute so gut und so schlecht seyn als sie wollen; nun sind der Schlechten fast immer mehr als der Guten, zumal bey solchen Vernachlässigungen: so ist die Unordnung leicht erklärt. Die Beschaffenheit des Landes hilft dem Unfuge; die Berge bergen in ihren Schluchten und Winkeln die Bösewichter, gegen welche die Regierung keine Vorkehrungen trifft. Ich habe in dem ganzen Reiche keine militärische Patrouille gesehen, aber Hau¬ fen Bewaffnete bis zu fünf und zwanzig. Diese sollen Polizey seyn; aber sie tragen kein Abzeichen, sind nicht zu finden, und alle ehrliche Leute fürchten sich vor ihnen.
Ueberhaupt habe ich in Neapel jetzt drey Partheyen bemerkt; die Parthey des Königs und der jetzigen Re¬ gierung, zu welcher alle Anhänger des Königs und des Ministers gehören: die Parthey des Kronprinzen, von dem man sich ohne vielen Grund etwas besseres verspricht: und die Parthey der Malkontenten, die keine Hoffnung vom Vater und Sohn haben, und glau¬ ben, keine Veränderung könne schlimmer werden. Die letzte scheint die stärkste zu seyn, weiſs aber nun, da sie von den Franzosen gänzlich verlassen worden ist, in der Angst selbst nicht, wohin sie den Gesichts¬ punkt nehmen soll.
In Rom arbeitet man mit allen Kräften an der Wiederherstellung aller Zweige der Hierarchie und des Feudalsystems: Gerechtigkeit und Polizey werden schon
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nig und dieser nicht als Republikaner. Anders that
Fabricius. Die Räuber streifen aus einer Provinz in
die andere, und plündern und morden, o ne daſs die
Juſtiz weiter darnach fragt. Man läſst die Leute so
gut und so schlecht seyn als sie wollen; nun sind der
Schlechten fast immer mehr als der Guten, zumal bey
solchen Vernachlässigungen: so ist die Unordnung
leicht erklärt. Die Beschaffenheit des Landes hilft dem
Unfuge; die Berge bergen in ihren Schluchten und
Winkeln die Bösewichter, gegen welche die Regierung
keine Vorkehrungen trifft. Ich habe in dem ganzen
Reiche keine militärische Patrouille gesehen, aber Hau¬
fen Bewaffnete bis zu fünf und zwanzig. Diese sollen
Polizey seyn; aber sie tragen kein Abzeichen, sind
nicht zu finden, und alle ehrliche Leute fürchten sich
vor ihnen.
Ueberhaupt habe ich in Neapel jetzt drey Partheyen
bemerkt; die Parthey des Königs und der jetzigen Re¬
gierung, zu welcher alle Anhänger des Königs und
des Ministers gehören: die Parthey des Kronprinzen,
von dem man sich ohne vielen Grund etwas besseres
verspricht: und die Parthey der Malkontenten, die
keine Hoffnung vom Vater und Sohn haben, und glau¬
ben, keine Veränderung könne schlimmer werden.
Die letzte scheint die stärkste zu seyn, weiſs aber nun,
da sie von den Franzosen gänzlich verlassen worden
ist, in der Angst selbst nicht, wohin sie den Gesichts¬
punkt nehmen soll.
In Rom arbeitet man mit allen Kräften an der
Wiederherstellung aller Zweige der Hierarchie und des
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Seume, Johann Gottfried: Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802. Braunschweig u. a., 1803, S. 431 . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seume_syrakus_1803/459>, abgerufen am 25.11.2024.
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