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Seume, Johann Gottfried: Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802. Braunschweig u. a., 1803.

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daran gewesen, als am Ende der pontinischen Süm¬
pfe vor Terracina. Ihre Foderung war unverschämt,
und der Eseltreiber meinte ganz leise, ich möchte sie
lieber willig geben, damit sie nicht bösartig würden.
Sie sollen sich sonst kein Gewissen daraus machen,
jemand mit dem Messer oder dem Gewehrlauf oder
gerade zu mit dem Knittel in eine andere Welt zu
liefern. Die Gerechtigkeit erkundigt sich nach solchen
Kleinigkeiten nicht weiter. Der Fluss geht nun rechts
durch die Gebirge in die See. Ich habe seinen ei¬
gentlichen Namen nicht gefasst; man nannte ihn bald
so bald anders, nach der Gegend; am häufigsten nann¬
ten ihn die Einwohner Fiume di San Pietro. Von nun
an war die Gegend bis hierher nach Agrigent abwech¬
selnd sehr schön und fruchtbar und auch noch leidlich
bearbeitet. Nur um den Makaluba, den ich rechts
von dem Wege ab aufsuchte, ist sie etwas mager.

Ich will Dir sagen, wie ich den Berg oder viel¬
mehr das Hügelchen fand. Seine Höhe ist ganz un¬
beträchtlich, und sein Umfang ungefähr eine kleine
Viertelstunde. Rund umher sind in einer Entfernung
von einigen Stunden ziemlich hohe Berge, so dass ich
die vulkanische Erscheinung Anfangs für Quellwasser
von den Höhen hielt. Diese mögen dazu beytragen,
aber sie sind wohl nicht die einzige Ursache. Die
Höhe des Orts ist verhältnissmässig doch zu gross, und
es giebt rund umher tiefere Gegenden, die auch wirk¬
lich Wasser halten. Am wenigsten liesse sich seine
periodische Wuth erklären. Wo ich hinauf stieg fand
ich einen einzelnen drey Ellen hohen Kegel aus einer
Masse von Thon und Sand, dessen Spitze oben eine

daran gewesen, als am Ende der pontinischen Süm¬
pfe vor Terracina. Ihre Foderung war unverschämt,
und der Eseltreiber meinte ganz leise, ich möchte sie
lieber willig geben, damit sie nicht bösartig würden.
Sie sollen sich sonst kein Gewissen daraus machen,
jemand mit dem Messer oder dem Gewehrlauf oder
gerade zu mit dem Knittel in eine andere Welt zu
liefern. Die Gerechtigkeit erkundigt sich nach solchen
Kleinigkeiten nicht weiter. Der Fluſs geht nun rechts
durch die Gebirge in die See. Ich habe seinen ei¬
gentlichen Namen nicht gefaſst; man nannte ihn bald
so bald anders, nach der Gegend; am häufigsten nann¬
ten ihn die Einwohner Fiume di San Pietro. Von nun
an war die Gegend bis hierher nach Agrigent abwech¬
selnd sehr schön und fruchtbar und auch noch leidlich
bearbeitet. Nur um den Makaluba, den ich rechts
von dem Wege ab aufsuchte, ist sie etwas mager.

Ich will Dir sagen, wie ich den Berg oder viel¬
mehr das Hügelchen fand. Seine Höhe ist ganz un¬
beträchtlich, und sein Umfang ungefähr eine kleine
Viertelstunde. Rund umher sind in einer Entfernung
von einigen Stunden ziemlich hohe Berge, so daſs ich
die vulkanische Erscheinung Anfangs für Quellwasser
von den Höhen hielt. Diese mögen dazu beytragen,
aber sie sind wohl nicht die einzige Ursache. Die
Höhe des Orts ist verhältniſsmäſsig doch zu groſs, und
es giebt rund umher tiefere Gegenden, die auch wirk¬
lich Wasser halten. Am wenigsten lieſse sich seine
periodische Wuth erklären. Wo ich hinauf stieg fand
ich einen einzelnen drey Ellen hohen Kegel aus einer
Masse von Thon und Sand, dessen Spitze oben eine

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[113 /0239] daran gewesen, als am Ende der pontinischen Süm¬ pfe vor Terracina. Ihre Foderung war unverschämt, und der Eseltreiber meinte ganz leise, ich möchte sie lieber willig geben, damit sie nicht bösartig würden. Sie sollen sich sonst kein Gewissen daraus machen, jemand mit dem Messer oder dem Gewehrlauf oder gerade zu mit dem Knittel in eine andere Welt zu liefern. Die Gerechtigkeit erkundigt sich nach solchen Kleinigkeiten nicht weiter. Der Fluſs geht nun rechts durch die Gebirge in die See. Ich habe seinen ei¬ gentlichen Namen nicht gefaſst; man nannte ihn bald so bald anders, nach der Gegend; am häufigsten nann¬ ten ihn die Einwohner Fiume di San Pietro. Von nun an war die Gegend bis hierher nach Agrigent abwech¬ selnd sehr schön und fruchtbar und auch noch leidlich bearbeitet. Nur um den Makaluba, den ich rechts von dem Wege ab aufsuchte, ist sie etwas mager. Ich will Dir sagen, wie ich den Berg oder viel¬ mehr das Hügelchen fand. Seine Höhe ist ganz un¬ beträchtlich, und sein Umfang ungefähr eine kleine Viertelstunde. Rund umher sind in einer Entfernung von einigen Stunden ziemlich hohe Berge, so daſs ich die vulkanische Erscheinung Anfangs für Quellwasser von den Höhen hielt. Diese mögen dazu beytragen, aber sie sind wohl nicht die einzige Ursache. Die Höhe des Orts ist verhältniſsmäſsig doch zu groſs, und es giebt rund umher tiefere Gegenden, die auch wirk¬ lich Wasser halten. Am wenigsten lieſse sich seine periodische Wuth erklären. Wo ich hinauf stieg fand ich einen einzelnen drey Ellen hohen Kegel aus einer Masse von Thon und Sand, dessen Spitze oben eine

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Zitationshilfe: Seume, Johann Gottfried: Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802. Braunschweig u. a., 1803, S. 113 . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seume_syrakus_1803/239>, abgerufen am 24.11.2024.