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Semper, Karl: Die Philippinen und ihre Bewohner. Sechs Skizzen. Würzburg, 1869.

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Anmerkung 3. Man hört häufig sagen, und man liest es in allen neueren Werken der Spanier über die Philippinen, es seien die Priester ununterstützt durch die Macht der Waffen, an ihr Werk der Bekehrung gegangen. Es war Juan de Salcedo mit seinen Soldaten, welcher den Priestern den Weg nach dem Norden von Luzon durch die Gewalt der Waffen bahnte. Padre Combes sagt in seiner Historia de Mindanao p. 84: "die PP. Juan del Campo und Juan de S. Lucar hätten sich, da ohne die nöthige Unterstützung durch die Waffen, nach der Caldera (dicht bei Zamboanga) zurückziehen müssen". Und Gaspar de S. Agustin p. 163 sagt: "als die Indier sahen, dass sie nirgendwo sicher vor den Spaniern waren, kamen sie von vielen Ortschaften nach Cebu, um Frieden zu machen." Er sagt dies, nachdem er erzählt hat, wie Legaspi schon im Jahre 1564, wenige Monate nach seiner Ankunft, Expeditionen zur Züchtigung verschiedener Stämme nach dem Norden und Osten von Mindanao ausgeschickt hatte.

Anmerkung 4. Nach Pigafetta p. 119 waren schon durch Magallanes die Bewohner von Cebu im Jahr 1521 zur Entrichtung eines festbestimmten Tributes gezwungen worden.

Anmerkung 5. Hierfür nur eine Stelle des Gaspar de S. Agustin p. 143: "Und die Fürsten (los Principales) sagten, dass er (Legaspi) ganz handeln möge, wie Herr und Gebieter; denn sie wären nun treue Vasallen des Königs geworden, und sie bäten ihn nun, dass er ihnen die Plätze anweisen möchte, wo sie ihre Ortschaften neben denen der Spanier hinbauen sollten."

VI. Skizze.--Die neueste christliche Zeit.

Anmerkung 1. Ich habe im Texte absichtlich die starken Ausdrücke gemildert, in welchen zahlreiche spanische Autoren sich über das im 17. und 18. Jahrhundert befolgte System der Regierung dieser Colonie aussprechen. Ich übersetze einige Stellen aus D. Sinibaldo de Mas "Informe sobre el Estado de las Islas Filipinas en 1842, Madrid 1843", pag. 199: "Kurz nach den ersten Zeiten, sagt der Duque de Almodovar, des Glaubenseifers und des Ruhmes der Eroberung bemächtigte sich der Gemüther ein niedriges und übel angewandtes Interesse. Die grosse Mehrzahl der Leute, die später nach jenen entfernten Gegenden gingen, pflegten dem Auswurf der Nation anzugehören (solian ser de las heces de la nacion)". Und D. Tomas de Comyn schrieb 1810: "In der That sieht man sehr häufig einen Friseur oder den Lakaien eines Gouverneurs, einen Matrosen oder einen Deserteur sich plötzlich in

Anmerkung 3. Man hört häufig sagen, und man liest es in allen neueren Werken der Spanier über die Philippinen, es seien die Priester ununterstützt durch die Macht der Waffen, an ihr Werk der Bekehrung gegangen. Es war Juan de Salcedo mit seinen Soldaten, welcher den Priestern den Weg nach dem Norden von Luzon durch die Gewalt der Waffen bahnte. Padre Combes sagt in seiner Historia de Mindanao p. 84: “die PP. Juan del Campo und Juan de S. Lucar hätten sich, da ohne die nöthige Unterstützung durch die Waffen, nach der Caldera (dicht bei Zamboanga) zurückziehen müssen”. Und Gaspar de S. Agustin p. 163 sagt: “als die Indier sahen, dass sie nirgendwo sicher vor den Spaniern waren, kamen sie von vielen Ortschaften nach Cebú, um Frieden zu machen.” Er sagt dies, nachdem er erzählt hat, wie Legaspi schon im Jahre 1564, wenige Monate nach seiner Ankunft, Expeditionen zur Züchtigung verschiedener Stämme nach dem Norden und Osten von Mindanao ausgeschickt hatte.

Anmerkung 4. Nach Pigafetta p. 119 waren schon durch Magallanes die Bewohner von Cebú im Jahr 1521 zur Entrichtung eines festbestimmten Tributes gezwungen worden.

Anmerkung 5. Hierfür nur eine Stelle des Gaspar de S. Agustin p. 143: “Und die Fürsten (los Principales) sagten, dass er (Legaspi) ganz handeln möge, wie Herr und Gebieter; denn sie wären nun treue Vasallen des Königs geworden, und sie bäten ihn nun, dass er ihnen die Plätze anweisen möchte, wo sie ihre Ortschaften neben denen der Spanier hinbauen sollten.”

VI. Skizze.—Die neueste christliche Zeit.

Anmerkung 1. Ich habe im Texte absichtlich die starken Ausdrücke gemildert, in welchen zahlreiche spanische Autoren sich über das im 17. und 18. Jahrhundert befolgte System der Regierung dieser Colonie aussprechen. Ich übersetze einige Stellen aus D. Sinibaldo de Mas “Informe sobre el Estado de las Islas Filipinas en 1842, Madrid 1843”, pag. 199: “Kurz nach den ersten Zeiten, sagt der Duque de Almodovar, des Glaubenseifers und des Ruhmes der Eroberung bemächtigte sich der Gemüther ein niedriges und übel angewandtes Interesse. Die grosse Mehrzahl der Leute, die später nach jenen entfernten Gegenden gingen, pflegten dem Auswurf der Nation anzugehören (solian ser de las heces de la nacion)”. Und D. Tomas de Comyn schrieb 1810: “In der That sieht man sehr häufig einen Friseur oder den Lakaien eines Gouverneurs, einen Matrosen oder einen Deserteur sich plötzlich in

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[144/0144] Anmerkung 3. Man hört häufig sagen, und man liest es in allen neueren Werken der Spanier über die Philippinen, es seien die Priester ununterstützt durch die Macht der Waffen, an ihr Werk der Bekehrung gegangen. Es war Juan de Salcedo mit seinen Soldaten, welcher den Priestern den Weg nach dem Norden von Luzon durch die Gewalt der Waffen bahnte. Padre Combes sagt in seiner Historia de Mindanao p. 84: “die PP. Juan del Campo und Juan de S. Lucar hätten sich, da ohne die nöthige Unterstützung durch die Waffen, nach der Caldera (dicht bei Zamboanga) zurückziehen müssen”. Und Gaspar de S. Agustin p. 163 sagt: “als die Indier sahen, dass sie nirgendwo sicher vor den Spaniern waren, kamen sie von vielen Ortschaften nach Cebú, um Frieden zu machen.” Er sagt dies, nachdem er erzählt hat, wie Legaspi schon im Jahre 1564, wenige Monate nach seiner Ankunft, Expeditionen zur Züchtigung verschiedener Stämme nach dem Norden und Osten von Mindanao ausgeschickt hatte. Anmerkung 4. Nach Pigafetta p. 119 waren schon durch Magallanes die Bewohner von Cebú im Jahr 1521 zur Entrichtung eines festbestimmten Tributes gezwungen worden. Anmerkung 5. Hierfür nur eine Stelle des Gaspar de S. Agustin p. 143: “Und die Fürsten (los Principales) sagten, dass er (Legaspi) ganz handeln möge, wie Herr und Gebieter; denn sie wären nun treue Vasallen des Königs geworden, und sie bäten ihn nun, dass er ihnen die Plätze anweisen möchte, wo sie ihre Ortschaften neben denen der Spanier hinbauen sollten.” VI. Skizze.—Die neueste christliche Zeit. Anmerkung 1. Ich habe im Texte absichtlich die starken Ausdrücke gemildert, in welchen zahlreiche spanische Autoren sich über das im 17. und 18. Jahrhundert befolgte System der Regierung dieser Colonie aussprechen. Ich übersetze einige Stellen aus D. Sinibaldo de Mas “Informe sobre el Estado de las Islas Filipinas en 1842, Madrid 1843”, pag. 199: “Kurz nach den ersten Zeiten, sagt der Duque de Almodovar, des Glaubenseifers und des Ruhmes der Eroberung bemächtigte sich der Gemüther ein niedriges und übel angewandtes Interesse. Die grosse Mehrzahl der Leute, die später nach jenen entfernten Gegenden gingen, pflegten dem Auswurf der Nation anzugehören (solian ser de las heces de la nacion)”. Und D. Tomas de Comyn schrieb 1810: “In der That sieht man sehr häufig einen Friseur oder den Lakaien eines Gouverneurs, einen Matrosen oder einen Deserteur sich plötzlich in

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Zitationshilfe: Semper, Karl: Die Philippinen und ihre Bewohner. Sechs Skizzen. Würzburg, 1869, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/semper_philippinen_1869/144>, abgerufen am 22.11.2024.